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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden. Das hätte für ihn an sich kein Problem dargestellt, wenn er bei Kräften gewesen wäre. Dann hätte er die Fesseln mit einem heftigen Ruck durchtrennt, doch das war ihm jetzt nicht möglich.
    Er hob den Kopf und schaute sich um, um festzustellen, wo genau er sich eigentlich befand. Als er in dem engen Raum einen Mann entdeckte, der ihm gegenüber ebenfalls auf einer Kiste Platz genommen hatte, stutzte er.
    »Johnny.« Der Name kam wie ein enttäuschter Seufzer über seine Lippen.
    »Ich warte schon eine ganze Weile darauf, dass du endlich aufwachst«, sagte John in ruhigem Tonfall.
    Armand musterte ihn schweigend. John saß da, die Beine ausgestreckt, den Rücken gegen die Wand gedrückt, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Körperhaltung deutete darauf hin, dass er tatsächlich schon länger gewartet hatte. Er nahm die Arme runter und griff nach einer Flasche, dann erhob er sich, drehte den Verschluss auf und kam auf ihn zu.
    Als er ihm die Flasche an den Mund setzte, begann Armand zu trinken. Das Wasser war zwar warm, aber es half gegen seinen ausgedörrten Mund und die trockene Kehle. Was Armand eigentlich brauchte, war Blut, doch er war sich ziemlich sicher, dass er das von John nicht bekommen würde.
    »Worauf wartest du?«, fragte er, als John die Flasche wegnahm. »Warum hast du mich nicht sofort umgebracht?«
    John zuckte mit den Schultern, stellte die Flasche hin und kehrte zu seiner Kiste zurück. »Bevor ich dich umbringe, wollte ich mich entschuldigen und dir alles erklären, damit du es verstehst.«
    »Zu freundlich«, knurrte Armand. »Dann darf ich also annehmen, dass du Susanna, Althea, Rosamund und Annie umgebracht und Nicholas den Mord an dieser Sterblichen angehängt hast.«
    »Nein.«
    Armand stutzte. »Nein?«
    »Ich habe nur Rosamund und Annie getötet, und ich habe Nicholas den Mord untergeschoben«, stellte John klar.
    Nachdem er sich diese Antwort durch den Kopf hatte gehen lassen, fragte Armand: »Warum?«
    »Um Agnes zu beschützen.«
    »Vor w…«, begann er, als ihm klar wurde, was das zu bedeuten hatte. » Sie hat Susanna und Althea umgebracht?«
    John nickte ernst.
    Eine Weile konnte Armand ihn nur fassungslos anstarren, da er nicht glauben wollte, was er da hörte. Schließlich sagte er: »Ich weiß, sie hat Althea nie leiden können, aber warum hat sie Susanna getötet? Sie hat ihr die Unsterblichkeit geschenkt.«
    »Mehr oder weniger ist genau das der Grund«, entgegnete John. »Genau genommen ist das alles meine Schuld.«
    Armand lehnte sich nach hinten, während John ihm erzählte, was sich vor einer halben Ewigkeit abgespielt hatte.
    »Susanna hat dir das Leben gerettet, Agnes. Sie war deine Schwester, sie hat dich geliebt. Warum hast du sie umgebracht?«
    Agnes atmete tief durch und schüttelte den Kopf, ehe sie ihr gestand: »Ich war damals ziemlich durcheinander.«
    Eshe schnaubte ungläubig. »Das ist deine Erklärung? Dass du durcheinander warst?«
    »Na ja, so war es ja auch«, sagte sie hilflos. »Du musst das verstehen, Eshe. Ich war eine Nonne, ich war eine Braut Gottes. Ich war sehr religiös.«
    Eshe erinnerte sich daran, wie Cedrick davon gesprochen hatte, dass Johns Verlobte sehr religiös gewesen war und aus diesem Grund nicht akzeptieren konnte, was aus ihm geworden war. Sie hielt ihn für eine Ausgeburt des Teufels, und sie wollte alles ihrem Vater erzählen, damit der ihm eine Armee von Soldaten mit Pflöcken und Fackeln auf den Hals hetzte. Als Nonne war Agnes vermutlich noch um einiges religiöser gewesen als Johns Verlobte, dementsprechend schwierig musste es für sie gewesen sein, zu akzeptieren, was Susanna getan hatte. Aber warum hatte sie ihr dann überhaupt gestattet, sie zu wandeln?
    »Ich hatte es ihr nicht gestattet«, antwortete Agnes, die ihre Gedanken gelesen haben musste. »Ich war im Kloster glücklich, das war meine Bestimmung. Dort störte sich niemand an meinem pockennarbigen Gesicht, mit dem ich von Kindheit an gezeichnet war. Niemanden kümmerte es, dass ich immer ein bisschen tollpatschig war. Ich wurde so akzeptiert, wie ich war. Als Nonne blühte ich auf.«
    »Und dann wurdest du krank«, sagte Eshe leise.
    Sie nickte betrübt. »Jeden Tag ging es mir schlechter, aber ich hatte mich damit abgefunden. Ich würde zu meinem Gott gehen können. Alle Schwestern weinten um mich, und sie knieten an meinem Bett und beteten, dass ich wieder gesund werden möge. Jeder kümmerte sich um

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