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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mich und versuchte, mich aufzuheitern. Ich bekam von jedem Stück Fleisch nur das Beste, weil ich zu Kräften kommen sollte.« Sie stieß einen leisen Seufzer aus. »Aber dann tauchte Susanna auf. Die wunderschöne Susanna mit ihrem strahlenden Lächeln. Susanna, die vor Charme sprühte, die mit Armand eine Romanze erlebte, wie sie im Märchenbuch stand. Mit einem Mal stand sie im Mittelpunkt, jeder redete leise mit ihr, um ihr davon zu berichten, wie schlecht es um mich stand. Dann schickte sie sie alle fort und begann, mir eine unglaubliche Geschichte zu erzählen: Armand sei unsterblich, er habe auch sie unsterblich gemacht, und das Gleiche könne sie auch für mich tun.«
    Agnes verzog verbittert den Mund. »Anfangs glaubte ich ihr kein Wort, aber dann zeigte sie mir ihre Fangzähne und ich war zu Tode erschrocken. Ich sagte ihr, sie solle mich in Ruhe lassen, weil ich zu meinem Gott wollte. Aber Susanna hatte schon immer nur das getan, was sie für richtig hielt, also tat sie das auch dieses Mal. Mit ihren Fangzähnen ritzte sie ihren Arm auf und drückte ihn auf meinen Mund. Als ich mich weigerte zu schlucken, hielt sie mir die Nase zu, sodass mir keine andere Wahl blieb.«
    »Das tut mir leid, Agnes«, sagte Eshe leise und meinte es auch so. »Das hätte sie nicht tun dürfen. Keiner von uns soll jemanden gegen seinen Willen wandeln.«
    Agnes ließ nicht erkennen, ob sie sie gehört hatte, sondern redete weiter: »Und dann begannen die Schmerzen. Es war so, als würde ich verbrennen und zugleich von innen heraus aufgefressen werden. Und dazu die Albträume …« Sie schüttelte sich noch jetzt, wenn sie nur daran dachte. »Ich hatte das Gefühl, ich wäre gestorben und zur Hölle gefahren.«
    Eshe schaute aus dem Fenster und verfluchte Susanna insgeheim. Damals hatte es keine Medikamente gegeben, um eine Wandlung zu lindern, und so etwas jemandem aufzuzwingen, der davon nichts wissen wollte, war einfach nur brutal.
    »Und als ich aufwachte, musste ich feststellen, dass ich meine Fangzähne tief in den Hals der Äbtissin gebohrt hatte«, fuhr sie bedrückt fort. »Susanna war da und redete beschwichtigend auf mich ein, während ich dieser armen Frau das Leben austrank.«
    »Sie hat dich trinken lassen, bis die Äbtissin tot war?«, fragte Eshe entsetzt. Es galt schon immer als verpönt, von religiösen Personen zu trinken, aber einen Sterblichen auszutrinken, sodass der starb, das war strikt untersagt.
    »Nein«, räumte Agnes ein. »Aber das wusste ich damals noch nicht. Als die Äbtissin in sich zusammensackte, zog ich meine Zähne zurück. Susanna brachte mir eine Nonne, mit der ich stattdessen weitermachen sollte, und dann folgte die nächste Nonne und noch eine und immer so weiter. Ich wollte sie nicht beißen, aber die Schmerzen waren so fürchterlich, dass ich einfach nicht anders konnte. Ich dachte, ich hätte sie alle getötet. Erst als wir weggingen, versicherte Susanna mir, dass das nicht der Fall gewesen war.« Sie presste zornig die Lippen aufeinander. »Ich werde ihr niemals verzeihen, dass sie mich dazu gebracht hat, von ihnen zu trinken. Es waren Nonnen, es waren meine Schwestern, gesegnete jungfräuliche Bräute Gottes.«
    Eshe seufzte. Susannas Absicht mochte ja selbstlos gewesen sein, hatte sie doch nur ihre Schwester retten wollen, aber sie hatte dabei alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.
    »Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, hatte ich das Gefühl, von einem Albtraum in einen wundervollen Traum geraten zu sein«, sprach Agnes leise, deren Wut zum größten Teil verraucht war.
    »Wieso?«
    »Ich fühlte mich großartig. Ich war wieder bei Kräften und gesund, meine Haut war makellos, die Pockennarben waren alle verschwunden. Mein Haar glänzte, als ich in den Handspiegel sah, den Susanna mir hinhielt.« Die Erinnerung entlockte ihr ein Lächeln, und sie gab zu: »Es machte mir nicht mal was aus, als sie mir sagte, ich müsse das Kloster verlassen. Sie gab mir eines von ihren Kleidern. Das war zwar ein bisschen zu groß, aber es war das Schönste, was ich je getragen hatte, und ich fühlte mich einfach nur hübsch. Kaum war die Sonne untergegangen, machten wir uns auf den Weg aus dem Kloster.«
    Sie machte eine kurze Pause und nahm dann ihre Erzählung wieder auf: »Der folgende Monat war wundervoll. Armand hieß mich willkommen und versicherte, ich könne mich bei ihm immer wie zu Hause fühlen. Susanna veranstaltete Bälle und lud jeden ein, der auch nur

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