Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
ich tun kann«, entgegnete Eshe, während die Frau die Küche durchquerte, um ihr den Kaffee zu bringen.
»Das ist gut«, freute sich Mrs Ramsey, stellte die Tasse ab und kehrte zum Herd zurück, um eine Pfanne zu holen, damit sie das Rührei mit Speck zubereiten konnte. Eshe beobachtete sie einen Moment lang und überlegte, ob sie ihr besser sagen sollte, dass sie für sie nichts kochen musste. Sie würde es ohnehin nicht essen. Andererseits schien es der Frau großen Spaß zu bereiten, und nach den Gedanken zu urteilen, die Mrs Ramsey gerade durch den Kopf gingen, wäre sie sogar enttäuscht, wenn Eshe sie davon abhielt. Sie konnte es ja immer noch irgendwie verschwinden lassen, wenn gerade niemand hinsah, entschied sie. Außerdem war die Haushälterin extrem geschwätzig, und vielleicht würde sie ja von ihr irgendetwas Interessantes erfahren.
»Und? Bekommt Armand denn nie Besuch?«, erkundigte sie sich und beugte sich vor, um an der schwarzen Flüssigkeit in der Tasse vor ihr zu schnuppern. Es war ein recht interessanter Geruch, vielleicht ein wenig bitter, aber auf jeden Fall aromatisch.
»Nur Agnes und John Maunsell. Ihnen gehört eine Farm hier in der Nähe, und soweit ich weiß, sind sie mit ihm verschwägert«, vertraute Mrs Ramsey ihr an und schnalzte mit der Zunge. »Er muss sehr jung gewesen sein, als er geheiratet hat. Als er herkam, war er bereits Witwer, und ich würde sagen, er kann nicht älter als sechsundzwanzig oder siebenundzwanzig sein. Jedenfalls sieht er nicht viel älter aus.«
Eshe gab einen zustimmenden Laut von sich, während ihr Blick auf das Essen gerichtet war, das Mrs Ramsey zubereitete. Der Speck roch überraschend gut, als er in der Pfanne brutzelte.
»Ah, Ihr Toast ist fertig.« Die Haushälterin eilte zum Toaster, nahm die aus dem Gerät lugenden Scheiben heraus und legte sie auf einen Teller, dann schmierte sie Butter darauf und kam mit dem Brot und zwei Einmachgläsern an den Tisch. »Hier, meine Liebe. Fangen Sie schon mal damit an, während ich mich um den Rest kümmere.«
»Danke.« Eshe betrachtete den Teller und die Gläser.
»Das da ist Orangenmarmelade, das andere ist Erdbeer«, erklärte Mrs Ramsey und schob ihr die Einmachgläser hin. »Die koche ich selbst ein und bringe sie von zu Hause für Mr Argeneau mit. Aber um ehrlich zu sein, ich glaube, er hat noch nie davon probiert. Ich dachte, sie schmecken ihm, weil die Gläser nach einer Weile verschwunden waren, deshalb habe ich immer wieder neue mitgebracht, aber dann habe ich sie im Keller in einer Kiste wiedergefunden.« Sie seufzte enttäuscht und schüttelte den Kopf, während sie zum Herd zurückkehrte. »Probieren Sie wenigstens davon und sagen Sie, was Sie davon halten. Alle anderen sind von meinen Marmeladen begeistert.«
Eshe hob den Kopf und sah sich mit dem erwartungsvollen Blick der Haushälterin konfrontiert. Widerstrebend öffnete sie das Glas Orangenmarmelade und verstrich ein wenig davon auf einer Toastscheibe. Sie hätte es sich einfach machen und die Haushälterin kontrollieren können, um sie glauben zu lassen, dass Eshe probiert hatte, aber inzwischen war sie tatsächlich neugierig geworden und wollte wissen, wie diese Marmelade schmeckte. Seit Jahrhunderten hatte sie sich für nichts Essbares mehr interessiert, doch im Augenblick wollte sie lieber nicht darüber nachdenken, was das nun zu bedeuten hatte. Es gab Wichtigeres zu tun.
»Das heißt, außer Agnes und John kommt sonst niemand hierher?«, griff Eshe das Gespräch wieder auf, während sie das Glas verschloss.
»Richtig.« Mrs Ramsey zog die Nase kraus. »Agnes ist eine reizende Person, aber mit John werde ich einfach nicht warm. Warum, kann ich mir selbst nicht erklären.« Sie zuckte mit den Schultern und deutete mit ihrer Gabel auf Eshe, die noch immer nicht von der Scheibe Toast abgebissen hatte. »Kommen Sie schon, probieren Sie und sagen Sie mir, was Sie davon halten.«
Eshe nahm einen kleinen Happen und reagierte völlig verdutzt auf die Explosion von Aromen auf ihrer Zunge. »Das schmeckt köstlich«, sagte sie und meinte es auch so.
Mrs Ramsey errötete über das Kompliment und kicherte verlegen. »Sie klingen überrascht. Sieht es etwa so aus, als wäre ich eine schlechte Köchin?«, zog sie Eshe auf und deutete dabei auf ihre rundlichen Formen.
Eshe konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und biss ein weiteres Mal ab, bevor sie fragte: »Redet Armand eigentlich schon mal von seinen Ehefrauen?«
»Ehefrauen?«, gab
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