Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
überhaupt keine Erfahrung hatte und keinen Vergleich anstellen konnte.
Plötzlich stutzte sie, als ihr bewusst wurde, was ihr da gerade durch den Kopf gegangen war. Hals über Kopf verlieben? Wie … Nein, sie wollte über so etwas Lächerliches gar nicht weiter nachdenken, also zwang sie sich zu entspannen, legte eine Hand um Jacks Nacken und zog ihn zu sich heran, um ihn zu küssen.
Sie machte sich auf ein Feuerwerk der Lust gefasst. Immerhin mochte sie ihn, sie fand ihn attraktiv, und er war allem Anschein nach sehr erfahren, sodass er ganz genau wissen sollte, was er zu tun hatte. Sie glaubte ernsthaft daran, dass die Lösung all ihrer Probleme zum Greifen nah war.
Aber anstelle eines Feuerwerks kam … nicht mal eine Wunderkerze. Okay, sie verspürte eine gewisse Wärme in sich aufsteigen, als seine Lippen ihre berührten, und als sie ihren Mund einen Spaltbreit öffnete, um seiner Zunge Einlass zu gewähren, da wurde ihr sogar noch ein wenig wärmer. Und als er sie noch etwas näher an sich heranzog, da seufzte sie leise. Aber das war kein Feuerwerk wie bei Christian, und als Jack den Kuss unterbrach und wieder ihren Kopf anhob, um sie anzusehen, da nahm sie nichts anderes wahr als eine tiefe Enttäuschung.
»Und?«, fragte er mit rauer Stimme.
Carolyn lächelte ihn an. »Das war nett.«
»Nett?«,
wiederholte er ungläubig. »Sweetheart, der Kuss hat mich fast umgehauen.«
»Ehrlich?«, gab sie überrascht zurück.
»Na ja, was du da unten spürst, ist ganz sicher keine Gurke, die ich mir schnell in die Hosentasche geschoben habe«, antwortete er ironisch. »Und normalerweise reagiere ich bei einem Kuss nicht so heftig.«
»Tut mir leid«, murmelte sie, als ihr auf einmal klar wurde, dass es eben keine Gurke war, die da gegen sie drückte.
Irritiert verzog er den Mund und musterte sie aufmerksam. »Deine Pupillen sind geweitet, dein Atem geht schwerer, deine Nippel haben sich aufgerichtet. Dir hat es somit auch gefallen.«
Seine Auflistung ihrer Reaktionen ließ sie noch mehr erröten, trotzdem versicherte sie ihm hastig: »Es hat mir gefallen. Es war …«
»… nett«, fuhr er missmutig fort, als sie mitten im Satz abbrach. Der Verdruss war ihm deutlich anzumerken, er schüttelte den Kopf, ließ sie los und wandte sich von ihr ab. Dann aber drehte er sich wieder zu ihr um. »Auf einer Skala von eins bis zehn … wo würdest du diesen Kuss einordnen?«
»Ich würde ihm eine Zehn geben«, erwiderte sie und meinte es ganz ehrlich, denn der Kuss war wirklich nett gewesen. Sie war in ihrem Leben nicht nur von Robert geküsst worden, allerdings auch nicht von Dutzenden von Männern. Aber bei Weihnachtsfeiern im Büro und ähnlichen Anlässen hatte es den einen oder anderen Kuss gegeben. Auf Jacks Skala bekam Robert bestenfalls eine Eins, aber von den anderen Männern waren einige bestimmt eine Fünf oder etwas mehr gewesen. Im Vergleich zu ihnen war Jack eindeutig eine Zehn.
Er nickte, als hätte sie soeben irgendeinen Verdacht bestätigt. Schließlich fragte er: »Und der Musikerknabe? Wo liegt er auf der Skala?«
»Das kann man nicht vergleichen«, gestand sie ihm seufzend. »Seine Küsse …« Sie schüttelte hilflos den Kopf und gab zu: »Wenn er mich küsst, gerät die Welt um mich herum aus den Fugen. Außer ihm nehme ich nichts mehr wahr, mein Körper explodiert vor Lust, die so überwältigend ist, dass ich …«
»Himmel, du müsstest dich einmal sehen«, sagte er beeindruckt und trat einen Schritt nach hinten, um sie genauer zu betrachten. »Du musst nur daran denken, und schon glühst du förmlich … und zitterst.«
Carolyn schluckte und ließ den Kopf sinken, dann platzte sie heraus: »Er hat letzte Nacht mehr gemacht, als mich zu küssen.«
»Er hat mit dir geschlafen«, folgerte Jack wie selbstverständlich.
»Sechsmal«, gestand sie ihm mit bebender Stimme. »Und jedes Mal bin ich zum Schluss ohnmächtig geworden. Es war einfach so überwältigend, dass ich nicht anders konnte, als das Bewusstsein zu verlieren … hey, was hast du vor?«, fragte sie verdutzt, als er ihre Hand nahm und sie hinter sich her zur Straße zog.
»Ich tu dir einen Gefallen«, erwiderte er mürrisch. »Wo wohnt er?«
»Was?«, fragte sie verwundert.
»In der Villa über euch, nicht wahr?«, sagte er ihr auf den Kopf zu, während er mit ihr die Straße hinaufging.
»Woher weißt du das?«, rief sie erschrocken.
»Weil du vor und nach meinem Kuss immer wieder hochgeguckt hast.«
Sie verzog
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