Arglist: Roman (German Edition)
Beteiligte außer Leroy geben. Irgendeine Idee, wer das Ganze geplant haben könnte?«
»Nein.«
»Was ist mit Darnell? Hätte er die Schüsse in Auftrag geben können? Er hatte guten Grund, Little zu hassen.«
Wenderhole reagierte vorsichtig. »Darnell war wütend, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er so wütend war und einen Mord plante. Und woher sollte er das Geld für so etwas haben?«
»Er könnte was gespart haben, von den Drogendeals.«
Wenderhole lächelte verbittert. »Sie waren eben nie Drogenkurier. Alles, was Sie bekommen, ist ein Taschengeld. Alles, was Sie dabei verdienen: ab damit in den Mund, die Nase hoch oder in die Lunge. Darnell hatte kein Geld, um Leroy zu bezahlen.«
»Und Sie haben keine Ahnung, wer Leroy dafür bezahlt hat, Little umzubringen?«
Wenderhole ging auf Nummer sicher. »Ich weiß nicht, ob Leroy Little getötet hat oder nicht.«
Marge probierte eine andere Taktik aus: »Haben Sie während der Zusammenarbeit mit Ekerling seine früheren Bandmitglieder kennengelernt?«
Wenderhole dachte eine Minute nach, ohne etwas zu sagen. Dann holte er aus seinem Aktenschrank einen Ordner und begann darin herumzusuchen. »Da drin befindet sich mein früheres Leben als A-Tack: Presseberichte, Pressetexte und ein paar Kritiken. Ich habe alles aufgehoben.«
»Darf ich mir das ansehen? Es könnte unsere Ermittlungen unterstützen.«
»Gleich...« Er zog einen vergilbten Artikel heraus und reichte ihn Marge. »Hier... ich bin mal als Vorgruppe für die Doodoo Sluts aufgetreten. Ich glaube, es war ihr letztes gemeinsames Konzert, in einem Club in Hollywood. Der Laden war brechend voll, aber nicht wegen mir. Nur ein Haufen weißer Punkärsche. Ich schaffte genau zwei Lieder, bevor sie anfingen, mich mit irgendwelchem Scheiß zu beschmeißen.«
Marge las die Kritik. Der Rezensent hatte nur Gutes über A-Tack zu berichten, die Sluts hingegen beschrieb er als abgehalfterte lahme Säcke. »Ihre beiden Songs müssen ziemlich beeindruckend gewesen sein.«
»Sergeant, alles woran ich mich erinnere, ist der Versuch, da rauszukommen, ohne gelyncht zu werden. Ich war stinksauer auf Primo, mich so ins Messer laufen zu lassen.«
»Glauben Sie, er hat das mit Absicht gemacht?«
»Nein, nicht mit Absicht. Vielleicht dachte er wirklich, er würde mir damit einen Gefallen tun... mir Publicity ermöglichen. Aber ein Produzent sollte über die Zielgruppe für seinen Künstler Bescheid wissen.«
»Wenn Sie als Vorgruppe für die Doodoo Sluts aufgetreten sind, dann müssen Sie die Bandmitglieder gekannt haben.«
»Ich kannte sie nicht. Ich traf sie vor dem Auftritt. Den Iren am Schlagzeug mochte ich. Und der Gitarrist war richtig gut. Seinen Namen habe ich vergessen.«
»Ryan Goldberg.«
»Ja genau, Ryan. Ein riesiger Kerl. Bisschen durchgeknallt, aber freundlich, ungefähr wie Lurch von der Addams Family.«
»Und was ist mit Rudy Banks?«
»Rudy Banks...« Wenderhole machte eine Pause. »An ihn kann ich mich am besten erinnern, denn er wusste, dass ich mal auf der North Valley High war. Ich fragte ihn, woher er das denn wisse, und er sagte mir, Darnell Arlington hätte für ihn als Drogenkurier gearbeitet. Wenn das stimmt, habe ich auch für ihn gearbeitet, denn ich war bei Darnell angestellt.«
»Das hat er Ihnen erzählt, beim ersten Treffen?«
»Der Kerl war ein Großmaul. Er sagte, Darnell sei ein Schwachkopf, der das ganze Geschäft kaputtgemacht hat, weil er geschnappt wurde. Sogar das Reden darüber machte ihn scheißwütend. Ich hatte den Eindruck, Rudy war der Ansicht, Darnell würde ihm was schulden.«
»Sie kennen Rudy Banks nicht von der North Valley High.«
»Erst einmal war ich nie in der Schule. Zweitens glaube ich, dass er schon weg war, als ich ankam.«
»Er war nicht mehr an der Schule, was aber nicht heißt, dass er nicht immer noch dealte.«
» Immer noch dealte?«
»Ein paar Leute behaupten, Rudy verkaufte während seiner Schulzeit an der North Valley Drogen.«
»Wundert mich nicht.«
»Haben Sie Darnell jemals angerufen und ihn gefragt, ob er Drogenkurier unter Rudys Leitung war?«
»Nein, Ma’am. Als ich für die Sluts aufgetreten bin, hatte ich schon lange nichts mehr von Darnell gehört. Er hatte sein neues Leben und wollte weder mit mir noch mit Leroy was zu tun haben.«
»Vielleicht haben Sie nicht mit ihm gesprochen, aber Leroy.«
»Ich sagte Ihnen bereits, dass Darnell das Geld nicht hatte, um Leroy zu bezahlen.«
»Aber Rudy hatte genug Geld, um Leroy
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