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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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würde sie dazu sicher dichthalten.«
    Er machte eine Pause, um seine Gedanken zu ordnen.
    »Ungefähr sechs Monate nach dem Mord an Dr. Ben rief mich Leroy aus heiterem Himmel an, um mir zu sagen, er habe lauter gute Nachrichten. Er hatte einen Rockstar aufgetan, dem meine Songs gefielen und der mehr davon hören wollte.«
    Marge sagte nichts.
    »Jetzt ist Primo Ekerling dran.«
    »Ich wollte Sie nicht unterbrechen.«
    Wenderhole schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. »Primo war in der Punkszene aktiv, aber das lief sich tot. Er hatte Probleme mit seiner Band, und er wollte lieber mehr aus dem Hintergrund wirken. Er mochte meine Songs. Wir machten Probeaufnahmen. Leroy hat es irgendwie geschafft, dass das Band von einigen alternativen Radiosendern gespielt wurde. Ich habe keinen Cent dran verdient, aber, Mann o Mann, wenn man sich dann selbst über den Lautsprecher hört … Es verschaffte mir Frauen. Es verschaffte Leroy Frauen. Wir wurden in alle Clubs reingelassen. Das Problem ist nur, wenn du Dreck am Stecken hast, machst du dir die Hände daran schmutzig. Und genauso kam’s.«
    Er klopfte ein paar Mal gegen seinen Rollstuhl.
    »Wir waren mal wieder am Feiern, wie immer, nur dass eben in dieser Nacht ein aufgeputschter Bruder durchdrehte und anfing rumzuballern. Leroy erwischte es in der Brust und am Kopf. Mich im Rücken. Als ich wieder aufwachte, konnte ich meine Beine nicht mehr bewegen. Ich konnte meine Beine nicht mal mehr spüren .«
    Wenderholes Kiefermuskeln verkrampften sich so fest wie seine Fäuste.
    »Ich durfte mich nicht zu sehr bemitleiden, denn ich lebte wenigstens noch. Leroy... er hatte keine Chance.« Er hielt einen Moment inne. »Das war kein Warnsignal, sondern eine verschissene Zeitbombe, die da in meinem Kopf explodierte. Zum ersten Mal in meinem Leben durfte ich völlig legal auf Droge sein, weil die Schmerzen so unvorstellbar waren.«
    »Es muss die Hölle gewesen sein.«
    »Wenn es noch was Schlimmeres als die Hölle gab, dann war ich da gelandet. Ich hab mir geschworen, ich würde in meinem Leben aufräumen und etwas tun . Ich begann mit Versuchen, mich zu bessern. Ich sprach mit anderen Gelähmten. Da wurde mir klar, dass ich besser dran war als viele andere, weil mein Schwanz noch funktioniert. Ich gewann irgendwann ein bisschen Gefühl in den Beinen und den Zehen zurück. Eine Zeitlang kam ich sogar mit Krücken klar. Was soll’s, man wird älter, und es geht einem nicht besser dabei. Schließlich war ich müde genug, um zuzugeben, dass ich ein bisschen mehr Hilfe brauche. Ich schwimme immer noch wie ein Fisch im Wasser, aber seit drei Jahren benutze ich jetzt einen Rollstuhl.«
    Marge wartete lange genug, damit es für Wenderhole in Ordnung war, wenn sie Fragen stellte.
    »Haben Sie mit Ekerling gesprochen, nachdem Sie niedergeschossen wurden?«
    »Ich glaube, Primo hat mich ein paar Mal besucht, danach war Funkstille. Einen Markt für Rapper im Rollstuhl gab es nicht, und da draußen warteten viele andere, die Rap schreiben. Er hatte für mich keine Verwendung mehr.«
    »Glauben Sie, dass Leroys Beziehung zu Ekerling etwas mit dem Mord an Bennett Little zu tun hat?«
    »Warum sollte ich das glauben? Ekerling tauchte erst viel später auf.«
    »Und Sie haben Leroy niemals nach dem Mord an Bennett Little gefragt?«
    »Nein. Ich wollte nichts davon wissen.«
    »Und Ihre Beteiligung an dem Vorfall beschränkt sich auf das Abholen von Leroy im Park.«
    »Genau. Wenn Sie meine Aussage dazu wollen, kein Problem. Das gehört zur Genesung. Ich habe die Polizei angelogen. Ich gebe das voll und ganz zu.«
    »Als Sie von Ekerlings Tod hörten – das geklaute Auto, der Leichnam, der in den Kofferraum gestopft wird, erschossen, wie bei einer Hinrichtung -, haben Sie da seinen Mord und den an Bennett Little miteinander in Verbindung gebracht?«
    »Ich habe erst darüber nachgedacht, nachdem ich etwas über die beiden schwachsinnigen Zwergenhirne gelesen habe, die die Polizei dafür eingebuchtet hat – dass einer der beiden ein aufstrebender Rapper sein soll. Da hat’s bei mir geklingelt. Das waren Leroy und ich vor fünfzehn Jahren.«
    Marge notierte unermüdlich. »Warum sollte jemand Interesse daran gehabt haben, Bennett Little zu erschießen?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sergeant, ich kannte den Mann ja kaum.«
    »Wie, glauben Sie, wurde Leroy in den Mord verwickelt?«
    »Ich weiß nicht, ob er darin verwickelt war.«
    »Nach allem, was Sie mir erzählt haben, muss es noch andere

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