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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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aus einem Apartmentkomplex und öffentlichen Anlagen. Entlang eines sich dahinschlängelnden Fußwegs hatte man kleine, frei stehende Bungalows gebaut.
    Zu dem Komplex gehörten eine Cafeteria, zwei Restaurants, ein Aufenthaltsraum, ein Fitnessraum und ein Kino, dazu noch zwei Swimmingpools mit Jacuzzi, zwei Tennisplätze, ein Neun-Loch-Golfplatz und ein Massageraum. Es wirkte fast wie ein Ferienresort, aber welches Hotel bot schon einen Seitenflügel mit voll ausgerüsteten Krankenzimmern und einer Not- und Intensivambulanz, die sieben Tage die Woche rund um die Uhr mit im Schichtdienst arbeitenden Ärzten, Rettungsassistenten und Krankenschwestern besetzt war.
    Shriner und seine Frau wohnten in Bungalow 58 gleich neben dem Putting Green. Shriners Gattin sei bei ihrer täglichen Gymnastikstunde, klärte Phil Marge und Oliver auf, daher könne er ihnen eine Stunde zur Verfügung stellen. Die Räume des Hauses waren hell und freundlich, mit Holzböden und Kamin – und standen voller Möbel.
    »Wir sind erst vor ein paar Monaten hierhergezogen«, entschuldigte sich Shriner. »Wir haben uns verkleinert und hatten keine Zeit, all unsere Möbel zu verkaufen. Suchen Sie sich einen Platz aus.«
    Zur Auswahl standen drei Couches, vier wuchtige und prall ausgepolsterte Armsessel oder zwei Ottomanen. Marge entschied sich für einen Sessel, während Olivers Wahl auf eins der Sofas fiel. Shriner war durchschnittlich groß und schwer, mit sehnigen Armen, deren Muskeln genau definiert waren. Er hatte lichter werdendes silbriges Haar, und seine Haut war mit Leberflecken übersät, seine Augen waren dunkelbraun. Er trug ein blaues Poloshirt und braune sportliche Hose, dazu orthopädische Sandalen an den Füßen.
    Er setzte sich, wobei sein Hintern kaum die Stuhlkante berührte, und verschränkte die Arme vor der Brust. »Also, was ist passiert?«
    Eine defensive Haltung, notierte Marge sich im Geiste. »Das LAPD öffnet die Bennett-Little-Akte. Die Polizei fand damals nicht viel heraus, und wir hörten, dass Melinda Little Sie angeheuert hatte, um genauer zu untersuchen, was ihrem Mann passiert war. Wir würden gerne wissen, woran Sie sich erinnern können.«
    Die Arme verschränkten sich noch ein bisschen fester. »Melinda hat mich angerufen, sie sagte, Sie würden vorbeikommen.«
    Marge schielte zu Oliver hinüber und versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. »Ich wusste nicht, dass Sie beide noch in Kontakt stehen.«
    »Ich habe seit fast vierzehn Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen.«
    »Warum hat sie Sie angerufen?«, fragte Oliver.
    »Sie wollte, dass ich lüge.« Shriners Kiefermuskeln verspannten sich. »Ich bin älter geworden, ich hab genug Geld auf der hohen Kante, und ich hab genug von irgendwelchen Spielchen. Aber in erster Linie habe ich ihr gesagt, dass ich nicht lügen werde, weil es früher oder später sowieso rauskommt.«
    »Sie beide hatten eine Affäre?«, fiel Oliver dazu ein.
    »Schön wär’s.« Shriner lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Die offizielle Variante lautete, dass sie mich beauftragt hatte, den Tod ihres Mannes näher zu untersuchen. Ich hab mich da nicht sonderlich reingehängt, denn sie hat mir kaum was bezahlt. Ich nehme an, Sie erwarten eine Erklärung dafür.«
    »Das wäre sehr nett, ja«, erwiderte Marge.
    »Ich bin spielsüchtig. Dachte, ich hätte alles im Griff, bis zu jenem Tag, an dem ich schlagartig kapierte, dass ich ganz, ganz tief gesunken war und riskierte, alles zu verlieren, wenn ich nicht schleunigst meine Schulden loswerden würde. Also ging ich zu den ›Anonymen Spielern‹.«
    »Gute Entscheidung«, sagte Oliver.
    »Es gab keinen anderen Ausweg. Das Erste, was sie mir beibrachten, war, meiner Familie zu offenbaren, dass ich Scheiße gebaut hatte. Nachdem ich das getan hatte, übernahm meine Mutter, Gott hab sie selig, eine Bürgschaft für mich. Es dauerte eine ganze Weile, ihr alles zurückzuzahlen, aber acht Jahre später hatte ich es geschafft, und zwar richtig. Ich hatte viel zu tun und stellte ein paar Leute ein, um mir zu helfen.«
    »Melinda Little?«, fragte Oliver.
    »Nein, Melinda hatte ich schon viel früher kennengelernt. Wir besuchten dieselben Casinos.«
    »Sie war spielsüchtig?« Marge bemühte sich, ihre Stimme normal klingen zu lassen.
    »Ja. Ich war derjenige, der sie dazu überredet hat, auch zu den ›Anonymen Spielern‹ zu gehen, bevor alles den Bach runtergehen würde. Erst sträubte sie sich, ihre Spielsucht zuzugeben, aber danach nahm sie

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