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Argus #5

Argus #5

Titel: Argus #5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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mir nicht auf die Schuhe, die sind neu. Außerdem habe ich eine Allergie gegen kotzende Leute. Mir wird sofort schlecht.»
    «Geht schon», murmelte sie. «Mir war nur ein bisschen schwindelig. Ich habe nicht gefrühstückt.»
    «So ein Quatsch. Für eine Anwältin sind Sie eine verdammt schlechte Lügnerin. Daran müssen Sie noch arbeiten. Sind Sie sauer, weil er Sie unfähig genannt hat, oder weil er gesagt hat, Sie sind scharf?» Manny lachte. «Sie sollten so was nicht persönlich nehmen, Counselor. Und was heißt das, ‹Die kleine Lena soll sich um ihren Garten kümmern›? Ist das ein Zitat oder was?»
    Daria schwieg einen Moment. «Daria ist der Name meiner Großmutter, Manny. Ich habe ihren Namen angenommen, als sie starb, weil ich meinen eigentlichen Namen nicht leiden konnte.»
    «Und der wäre?»
    «Magdalena.»
    «Hübscher Name.»
    «Hören Sie auf.»
    «Lassen Sie mich raten, Sie wurden nach Ihrer Mutter benannt?»
    «Sie sind wirklich ein guter Ermittler.»
    «Und Sie sind wirklich passiv-aggressiv. Sie haben den Namen geändert, den Sie von Ihrer Mutter haben? Autsch.»
    «Ich brauche keine Predigt.»
    «Freud hätte seine Freude an Ihnen. Sie sind also die kleine Lena. Ich schätze, Lena ist die Kurzform von Magdalena.»
    «Hören Sie auf, an mir rumzuermitteln.»
    «Ich glaube, das Wort gibt es gar nicht.»
    «Er kennt meinen alten Vornamen, Manny. Das ist doch krass.»
    «Weil Sie ihn offiziell geändert haben. So was ist öffentliches Archivgut. Im Cyberspace ist nichts geheim. Eigentlich hätte ich Sie auch erst mal googeln sollen. Geben Sie Ihren Namen in eine Suchmaschine ein, und Sie wären überrascht, was da alles rauskommt – Dinge, die nicht mal Sie selbst über sich wussten. Kann sein, dass Talbots Mama ein bisschen recherchiert hat. Die Vorstellung, dass wir uns mit ihr unterhalten, schien ihm nicht zu passen. Vielleicht will er sich das Rampenlicht nicht mit ihr teilen?»
    Daria sah weg, den Flur hinunter. Sie rieb sich die Hände. «Aber mein Spitzname, Manny?»
    «Kein Quantensprung. Ich bin auch draufgekommen, oder? Hören Sie, ich mag Sie lieber, wenn Sie knallhart und gemein sind. So kenne ich Sie gar nicht. Lassen Sie diesen Möchtegern-Terroristen bloß nicht in Ihren Kopf. Wollen Sie nächste Woche immer noch mit zu Bantling kommen? Wenn Sie nämlich schon bei unserem hübschen Talbot weiche Knie bekommen, warten Sie mal ab, bis Sie Cupido kennenlernen.»
    Sie nickte. «Was hat er sonst noch gesagt?»
    «Nichts. Er freut sich auf seinen Prozess auf Court TV und eine Karriere auf der großen Leinwand, wenn er erst mal entdeckt ist – und begnadigt natürlich. Aber mir ist was ziemlich Interessantes aufgefallen, was ich bisher noch nicht gesehen hatte. Eine Tätowierung auf seinem rechten Unterarm, und zwar – halten Sie sich fest – ein dunkelroter Blitz!»
    «Was für ein Zufall.»
    «Nicht wahr? Zufälle gefallen mir nicht, Counselor. Meistens stellt sich raus, dass es gar keine sind.»
    «Ich bin überzeugt, dass eine Milliarde anderer Hautkunst-Freaks in dem Loch da drüben auch irgendwo auf ihrer Epidermis einen Blitz eingraviert haben», sagte Daria.
    «Aber nicht alle sind Verdächtige in unserem Fall.»
    Sie stand auf. «Ich schätze, dann nehmen wir uns als Nächstes Bantling vor. Bleibt es bei Dienstag?»
    «Nicht so schnell, Counselor. Was steckt noch dahinter? Leugnen Sie’s bloß nicht ab, Sie sind echt eine miese Lügnerin. Er kennt Ihren Spitznamen. Okay. Aber was hat er mit dem Garten gemeint?»
    Sie fuhr sich durch das dichte Haar. «Vielleicht interpretiere ich da zu viel rein. Vielleicht bin ich einfach nur paranoid …»
    «Was denn? Was ist es? Spucken Sie’s aus.»
    «Ich … ich habe ein kleines Häuschen in Victoria Park. Es ist eine nette ruhige Gegend oben in Fort Lauderdale, und ich habe einen Garten. Mit Blumen- und Kräuterbeeten. Nichts Aufregendes – ein paar Rosen, Sonnenblumen, Basilikum, simple Sachen. Ich habe alles versucht, aber ich hab wohl Bodenwanzen oder so was. Seit ein paar Wochen geht mir alles ein. Wenn ich darüber nachdenke, genau seit dem Arthur Hearing .»
    «Na schön, Sie haben keinen grünen Daumen. Ich wette, kochen können Sie auch nicht besonders gut. Sie sind einfach nicht der häusliche Typ.»
    Sie sah ihn finster an. «Im Gegenteil, normalerweise sind meine Rosen wunderschön. Ich könnte Preise mit ihnen gewinnen, wenn ich mich irgendwo bewerben würde. Aber jetzt ist alles kaputt. Jemand muss ihm das erzählt

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