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Argus #5

Argus #5

Titel: Argus #5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Egal. Sie haben es in Mailand nicht geschafft, und Sie werden es auch hier nicht in irgendeine beschissene Reality-Show schaffen. So wichtig sind Sie nicht.»
    Talbots Gesicht wurde dunkelrot. «Haben Sie mit meiner Mutter geredet?»
    Manny zuckte die Schultern. «Die Reality-Show, die Ihnen bevorsteht, ist, dass die Jungs im Knast Sie auseinandernehmen. Das hier ist kein Spiel. Und ich bin auch kein geduldiger Mann, der Zeit für Spielchen hätte. Ich bin alt, und ich habe die Faxen dicke.»
    «Was hat sie Ihnen noch erzählt? Ich will es wissen.»
    Anscheinend hatte Manny einen Nerv getroffen. Warum? «Was könnte sie mir denn noch erzählen? Weiß Ihre Mutter, wessen Nummer Sie in den Morgenstunden wählen? Vielleicht sollte ich noch mal mit ihr sprechen. Mich lang und breit mit Ihrer hübschen Mutter unterhalten.»
    «Lassen Sie meine Mutter aus dem Spiel. Diesmal geht es um mich. Es geht um mich. » Talbot schüttelte abrupt den Kopf. «Keine Informationen. Ich verkaufe nichts. Ich gehe das Risiko ein, vor Gericht zu kommen, vor all die Kameras, weil sie mich lieben werden. O ja. Außerdem habe ich gesehen, wer da versucht, mich anzuklagen, und ich muss Ihnen sagen, ich habe keine Angst. Sie sollten Angst haben.»
    Manny dachte an das, worüber er und Daria gesprochen hatten, und daran, was er nicht besprechen sollte. Pflanz ihm keine Ideen ein . «Woher kennen Sie Bill Bantling?»
    «Ich will jetzt gehen», sagte Talbot ausdruckslos. Er stand auf.
    «Wann sind Sie ihm zum ersten Mal begegnet?»
    Schweigen.
    «Ich glaube, Sie haben das nicht zum ersten Mal getan, Talbot. Und ich glaube nicht, dass Holly Skole die erste Frau ist. Ich glaube, Sie haben einen Mentor. Und ich glaube, es gibt noch mehr.» Manny war ebenfalls aufgestanden. «Andere, die gern zusehen.»
    Anne-Claire sah ihren Mandanten an. «Talbot?»
    Talbot schlug mit der Faust gegen die Tür. «Ich habe gesagt, ich will gehen.»
    «Würde sich ein Deal auch auf weitere Verbrechen beziehen?», frage Anne-Claire Manny nervös.
    «Meine Anwältin scheint schwerhörig zu sein!», schrie Talbot. «Ich habe gesagt, ich habe keine Informationen zu verkaufen. Und ich habe nichts mit Ihnen zu besprechen, Detective. Officer!» Er hämmerte so lange gegen die Tür, bis sie sich öffnete. «Ich will gehen», sagte er ruhig, als der Wachmann endlich die zweite Tür aufmachte.
    Talbot hatte nichts gesagt und doch so viel. Jetzt wusste Manny sicher, dass der Club existierte. «Ich finde die anderen», sagte er zu Anne-Claire, während der Wachmann die Handschellen um Talbots ausgestreckte Arme legte. «Und wenn mir das gelingt, gibt es keinen Deal mehr. Wie gesagt, ich bin kein geduldiger Mensch.»
    «Warten Sie, ich habe doch etwas zu sagen», sagte Talbot plötzlich und drehte sich zu Manny um. «Weil Sie mir so eine Heidenangst eingejagt haben, Detective. Sehen Sie, wie ich zittere.»
    «Talbot …» Anne-Claire hielt die Hand hoch. «Warten Sie, überlassen Sie das mir.»
    Doch ihr Mandant ignorierte sie.
    «Es ist wirklich schade, dass meine kleine, scharfe, unfähige Staatsanwältin heute nicht dabei sein konnte», fuhr Talbot fort, und langsam breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. «Aber bitte, bitte tun Sie mir einen Gefallen und richten Sie ihr herzliche Grüße von mir aus. Und dazu diese Nachricht bitte, Detective …»

19
    D ie kleine Lena soll sich um ihren Garten kümmern.»
    «Wie bitte?», fragte Daria, als sie und Manny am Freitagmorgen über den Gerichtsflur gingen. Eine Reihe von Angeklagten in Handschellen wurde an ihnen vorbei zurück zum Dade County Jail geführt. Einer pfiff ihr hinterher.
    «Das waren seine Worte. Mehr hat er nicht gesagt. Die Befragung war Zeitverschwendung, auch wenn ich mir jetzt sicher bin, dass er Bantling kennt. Und ich bin mir sicher, dass ich mit dem Club richtigliege. Aber was zum Teufel hat diese Gartenbotschaft zu bedeuten?», fragte Manny.
    Daria zuckte die Schultern.
    «Ich hab’s Ihnen ja gesagt, der redet nicht, Counselor. Er steht auf den Rummel. Will sich im Scheinwerferlicht sonnen. Außerdem hat er Sie unfähig genannt, auch wenn er zugeben musste, dass Sie scharf sind …» Er brach ab. «Verdammt, Counselor! Was ist denn los!»
    Daria war kreidebleich geworden.
    «Schütteln Sie nicht den Kopf. Sie sind weiß wie ein Laken. Setzen Sie sich erst mal.» Er führte sie zu einer Bank und setzte sich neben sie. «Entweder sind Sie krank, oder ich habe was Falsches gesagt. Bitte, kotzen Sie

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