Aries

und sie küsste mich. Oma schluchzte leise und küsste ihre Tochter auf die Stirn.
Dann trat sie zu Karl.
>> Das du ihr ein guter Mann bist und sie gut behandelst. Ich will meine Zustimmung nicht bereuen müssen. <<, sagte sie fast schon barsch und Karl umarmte sie lächelnd. Er küsste ihre Wangen und streichelte darüber.
>> Du wirst es nicht bereuen Lotti. Das verspreche ich. << Großvater haute ihm seine Pranke auf die Schulter, so dass Karl einen Satz nach vorn machte.
>> Gut gemacht. <<, sagte Opa und das brach die rührselige Stimmung. Alle lachten laut auf. Aries war ganz aus dem Häuschen und rannte mit Gabriel los, um Holznachschub zu holen. Ich hörte sie noch in der Ferne lachen. Marie flüsterte:
>> Das war so schön. << Ich nickte lächelnd und fragte Loni:
>> Habt ihr schon einen Termin? Wann soll die Hochzeit stattfinden? << Loni grinste verschmitzt Karl an.
>> Im März. <<
>> Ein guter Termin. <<, fügte Karl glücklich hinzu.
>> Der perfekte Termin! <<, rief ich lachend und verstand die Anspielung sofort. Der Geburtstag von Oma. Wir kuckten zu ihr und auch sie hatte verstanden. Mit neuen Tränen wiegelte sie ab.
>> Müsst ihr doch nicht. Sucht euch lieber euren eigenen Tag und nicht Meinen. << Wir sahen ihr an, wie gerührt sie war.
>> Es steht fest. <<, beharrte Karl. Oma wischte sich mit dem Taschentuch die Augen und Großvater küsste ihre Wange.
>> Ich stimme dir zu Fränni, es ist der perfekte Tag. <<
Aries und Gabriel kehrten mit Holz zurück und legten das Feuer nach. Eve lief ins Haus und holte einen Kalender. Sie verkündete freudig:
>> Der Tag ist gut. Ein Samstag. Da könnt ihr am Freitag Poltern und am Samstag ist Hochzeit. Oswald, das können wir doch hier ausrichten. Was meinst du? <<
>> Wenn Karl und Loni wollen? <<
>> Wir wollten Euch sowieso fragen … das wäre toll. <<, antwortete Loni begeistert und wir planten den restlichen Abend die Hochzeit. Beide wollten eine romantische Hochzeit. Mit allem, was dazu gehört. Aries schlug seine Kutsche vor, die sie zum Standesamt bringen sollte und Loni freute sich, dass wir uns alle beteiligen wollten. Auch Marie und Gabriel wurden in die Planung einbezogen. Marie und ich, sollten die Brautjungfern sein und Aries und Gabriel die Trauzeugen für Karl. Oma und Eve erklärten sich bereit, die Hochzeitstorte zu backen, und Großvater wollte sich um die Getränke kümmern. Das machte ihn besonders glücklich. Da konnte sein Selbstgebrannter zum Einsatz kommen. Ich grinste. Die Zeit verging und leicht beschwipst, machten wir uns auf den Heimweg.
Unser Lachen hallte durch den Wald, als plötzlich Aries und Gabriel wie auf Kommando stehenblieben. Erstaunt stoppte ich auch, und Marie ergriff meine Hand.
>> Fränni geh doch bitte mit Marie vor. Wir kommen nach. <<, flüsterte Aries und schob mich mit Marie weiter.
Marie zerrte mich schneller laufend hinter sich her.
>> Was ist? <<, fragte ich erschrocken.
>> Pssscccht. <<, machte Marie und sprach leise weiter. >> Da ist was. << Sofort verstummte ich und kuckte mich alarmiert um. Aries und Gabriel waren im Dickicht des Waldes verschwunden. Wir rannten den Pfad entlang, und als wir am Waldrand ankamen, war ich außer Puste. Ängstlich sah ich zurück. Es war stockdunkel.
>> Was ist denn Marie? <<, fragte ich hektisch.
>> Kann ich dir nicht genau sagen. Meine Nase ist nicht so gut, wie die der Jungs. Ich habe nur einen Hauch wahrgenommen … was
Großes. <<
>> Was Großes? Wie groß? <<
>> Fränni, mach dir keine Sorgen. Wir gehen besser zu dir nach Hause und warten dort auf die Jungs. << Sie zog mich weiter und wir liefen hurtig zum Hof von Oma. In meinem Zimmer fiel ich erschöpft auf mein Bett. Marie ging zum Fenster und machte die Vorhänge zu.
>> Bis wir wissen, was es war, ist das besser so. <<, sagte sie und setzte sich neben mich.
>> Was hast du gerochen? <<, fragte ich beklommen.
>> Ich weiß es wirklich nicht. Ich bekam nur eine Nuance mit. Etwas Großes. So wie Adam vielleicht. Aber er war es nicht. Seinen Geruch kenne ich. << Sie lächelte mich ermutigend an. >> Sich jetzt Sorgen zu machen, ohne zu wissen um was es geht, ist sinnlos. Wir sollten einfach abwarten. <<
>> Machst du dir keine Sorgen? <<, warf ich erregt ein. >> Ich mache mir schon Sorgen um die Jungs. <<
>> Gabriel und Aries sind stark. Da mache ich mir keine Sorgen. Warten wir es ab. <<, sagte es und schaltete den Fernseher ein.
Es beruhigte mich nicht die Bohne. Aber ich versuchte meine Angst zu unterdrücken. Das war ihre