Aries
Welt und nicht meine.
Ich dachte, sie weiß es besser … das zumindest, sagte ich mir wieder und wieder und versuchte Ruhe zu finden. Zur Ablenkung begannen wir, den Abend aufzurollen und nach einiger Zeit klappte es ganz gut. Es war romantisch, meinte Marie begeistert, so habe sie sich immer eine Familie gewünscht. Wie ich mir auch und es war meine. Und nun auch die von Marie, sagte sie jedenfalls und sie fühle sich in meiner Familie heimischer, als in ihrer. Wir hätten sie und Gabriel aufgenommen, als gehörten sie schon immer dazu. Sie war unendlich dankbar dafür. Mich freute es einfach.
Wir legten uns aufs Bett und es dauerte nicht lange, - Marie war eingeschlafen. Wie sie das nur macht? - dachte ich. Wie kann sie jetzt schlafen? Ich sah Aries vor mir und blanke Angst schnürte mir die Kehle zu. Schnell stellte ich mir die schönsten Momente mit ihm vor, um nicht in Panik zu verfallen. Die Ablenkung klappte nicht und so zählte ich die Atemzüge von Marie. Das half minimal.
Trotzdem verfiel ich in einen unruhigen Schlaf. Ständig wachte ich auf und versuchte mich zu beruhigen. Ich habe ihm versprochen, mir keine Sorgen zu machen ... ich habe ihm versprochen, ihm zu vertrauen. Wie sollte ich das anstellen? Unruhig wälzte ich mich im Bett herum und schaute letztendlich zum Fenster. Der Himmel graute auf. Ich konnte aufstehen, es war später als Acht.
Müde erhob ich mich und schlich auf Zehenspitzen ins Bad. Mich fröstelte und ich duschte heiß. Es tat mir gut. Entspannter kehrte ich zu Marie zurück. Auf meinem Handy blinkte ein Anruf in Abwesenheit und auf der Mailbox hörte ich Aries Stimme. Es gehe ihnen gut und ich sollte mir keine Sorgen machen … es würde später werden und er meldet sich, sobald er kann.
Viel beruhigter kleidete ich mich an und lief in die Küche. Oma war nicht da. Auf dem Tisch lag ein Zettel. Sie schrieb, dass sie mit ihrer Frauengruppe zum Brunch sei. Schön für sie, dachte ich und bereitete uns ein Frühstück zu. Marie schnarchte leise, als ich mit einem Tablett ins Zimmer zurückkehrte. Ich setzte mich auf meine Seite, und begann zu frühstücken. Allmählich erwachte auch Marie.
>> Morgen Fränni. Wie spät ist es? << Ich sagte es ihr und sie wühlte sich aus dem Bett. >> Was von den Jungs gehört? <<
>> Ari hat angerufen. Es wird später. << antwortete ich und biss von meinem Brötchen ab. Marie musterte mich, und als sie keine Panik in meinem Blick sah, begann auch sie zu frühstücken.
>> Ich gehe dann nach Hause. Waschen und umziehen, und wenn du willst, können wir am Vormittag auf den Weihnachtsmarkt gehen. <<, schlug sie kauend vor.
>> Gut. Geld ist zwar aufgebraucht, aber für einen Punsch wird’s noch reichen. <<
>> Okay. Ich beeile mich und hole dich ab. << Sie nahm ihre Jacke von der Stuhllehne und mit einem Brötchen im Mund verschwand sie aus der Tür. Mein Handy klingelte und ich hielt es noch während des ersten Klingelns an mein Ohr.
>> Fränni tut mir leid. Das dauert noch ne Weile. <<, hörte ich Aries flüstern.
>> Wo bist du? << Er hörte sich gesund an.
>> Ziemlich weit weg. Ich melde mich so schnell ich kann. <<
>> Ist Gabriel bei dir? <<
>> Er ist hier. Macht euch keine Sorgen, wir haben alles im Griff. <<
>> Okay. <<
>> Gut bis nachher. Ich liebe dich. << und es klickte. Aries hatte aufgelegt. Er war unverletzt und ihm fehlte nichts, zog ich freudig mein Resümee. Entspannt aß ich mein Frühstück zu Ende.
Böse Überraschung
Ich zog meine warme Jacke über, und während ich auf Marie wartete, schaute ich fern. Als sie endlich kam und wir zum Weihnachtsmarkt aufbrachen, erzählte ich ihr von meinem Telefongespräch. Sie nickte und bestätigte, dass es den Jungs gutgehe. Gabriel hatte auch sie angerufen. Tapfer lächelten wir uns an, und als wir auf den Schlosshof kamen, steuerten wir den Glühweinstand an und bestellten uns einen alkoholfreien Eierpunsch. Wir prosteten uns zu und kosteten das heiße Getränk. Es schmeckte lecker. Mit dem Becher in der Hand schlenderten wir über den Platz und sahen uns die Angebote an.
Viele Menschen waren unterwegs und wir mussten uns geradezu hindurch drängen, um die Stände zu erreichen. Da die Gefahr bestand, uns oder andere Leute zu bekleckern, stellten wir die Becher ab und schauten uns an einem Stand, Schafwollartikeln an. In dem Moment, als ich mir ein paar Wollhandschuhe näher betrachtete, sprach mich ein Mädchen an. Sie kam mir bekannt vor und Marie flüsterte, dass sie unsere Schule besuchte und
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