Aries
Weise mit ihm flirtete. Er lachte übermütig.
Mir zog sich der Bauch zusammen.
Beschämt schaute ich zu Boden und ging zur Theke. Jemand legte eine Hand auf meine Schulter. Genervt drehte ich mich um. Marie kuckte verdutzt. Dann trat ein alarmiertes Aufblitzen in ihre Augen. Was sollte das? Warum musste sie mich immer ankucken, als wüsste sie, was in mir vorging. Unwillig schüttelte ich ihre Hand ab.
>> Was ist los Fränni? <<
>> Nichts. Mir ist schlecht. <<, antwortete ich gereizt und linste an ihr vorbei, zu dem Ort, wo soeben noch Aries und Sophie gestanden hatten. Sie waren weg. Marie folgte meinem Blick.
>> Was ist los? <<, wiederholte sie eindringlich.
>> Nichts! Komm wir holen uns was zu essen. <<, antwortete ich, kuckte weg und zog sie zur Essensausgabe. Enttäuschung machte sich breit. Was hatte ich auch erwartet? Marie sah meine Niedergeschlagenheit.
>> Du machst mir Angst Fränni. <<, sagte sie leise und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich zwang meine Lippen zu lächeln, lächelte auch dem Koch hinter der Theke zu und bestellte mir ein Riesenschnitzel. „Essen macht auch glücklich.“ dachte ich und wartete mit meinem Teller auf Marie. Während wir aßen, spürte ich Maries sorgenvolle Blicke. Sie wurde immer nervöser.
>> Bist du fertig? <<, fragte sie plötzlich angespannt und stand schon neben mir, als ich noch den letzten Bissen auf meine Gabel spießte. Sie zog mir den Teller weg und riss die Gabel aus meiner Hand, - ich konnte gerade noch das Fleischstück in meinen Mund stecken. Eilig brachte sie unser Geschirr zum Ablagewagen, kam zurückgerannt und zerrte mich von meinem Stuhl. Trotz meiner lautstarken Proteste schleifte sie mich mehr, als dass ich lief, die Treppe nach oben und schubste mich in unser Zimmer hinein.
>> Jetzt will ich wissen, was los ist. <<, brüllte sie.
Ich lachte schrill auf und plumpste auf mein Bett.
>> Du? Du willst wissen, was los ist? Ich denke, da habe ich ein älteres Recht. <<, erwiderte ich schneidend. Marie rang die Hände.
>> Du hast recht. <<, kam mühsam über ihre Lippen und resigniert nickte sie mit dem Kopf. >> Ich hätte gleich mit dir reden müssen. <<
>> Das finde ich auch. Und jetzt sag nicht, du hättest keine Gelegenheit gehabt. <<, sagte ich verzweifelt. Tränen stürzten in meine Augen, - vor Enttäuschung und Wut. Jetzt erwischte es mich kalt. Ich schluchzte auf und vergrub mein Gesicht in den Händen. >> Wie konnte ich mich so täuschen. <<, schluchzte ich. Marie sah mich hilflos an. Was soll ich jetzt nur machen? - hämmerte es in meinem Kopf - was habe ich getan? Marie zog mich in ihre Arme.
>> Fränni, Sccchhhht. Ist ja gut. <<, flüsterte sie. Tränen überströmt sah ich sie an. Sie beugte sich vor und küsste sanft meine Stirn. Das Gefühl von Hilflosigkeit verstärkte sich. Abwehrend hob ich die Hände.
>> Marie nicht. <<, bettelte ich und versuchte sie, von mir weg zu schieben. Unbeeindruckt hielt sie mich fest.
>> Fränni, ich bin in solchen Situationen nicht gut. Ich weiß nicht was ich tun soll … wie ich dir helfen soll. <<
>> Brauchst du nicht … gleich vorbei. <<, flüsterte ich. >> Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. << Doch das stimmte nicht. Ich wusste es genau. Und Das, machte mir höllische Angst.
>> Sag es mir. Versuchs doch. <<, drängte Marie. Unmöglich! durchfuhr mich. Ich versuchte Zeit zu gewinnen.
>> Nein! Du zuerst. <<
>> Okay, ganz wie du meinst. <<, gab Marie traurig nach. >> Ich muss wohl reinen Tisch machen. Ich weiß nur nicht, wie viel du ertragen kannst Fränni. Davor habe ich Angst … << Diese Worte hatte ich heute schon einmal gehört, aber ich wollte sie nicht unterbrechen. Jetzt, da ich die Wahrheit erfahren sollte. Also hielt ich meinen Mund. Und gerade im entscheidenden Augenblick, als Marie den Mund öffnete, klopfte es.
>> Rede weiter. Ich will jetzt keinen sehen. <<, drängte ich, aber Marie stand auf.
>> Lass mich nur nachsehen. << Sie lief zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Flüstern. Die Stimme auf der anderen Seite wurde eindringlicher und ich erkannte sie sofort.
Nein! Nein! Großer Gott. Nein! - schrie es in mir und die Tür flog auf. Aries stürzte ins Zimmer. Mitten im Raum blieb er stehen und musterte mich. Peinlich berührt - schlug ich die Augen nieder und zog meine Decke vors Gesicht. Behutsam nahm Aries die Decke weg. Seine Handrücken strichen über meine Augen und wischten die Tränen von meinen Wangen. Erstarrt stand Marie an der Tür und beobachtete ihn.
>> Warum
Weitere Kostenlose Bücher