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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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überlegte sicherlich, ob sie nicht doch stören sollte. Mir war es gleichgültig - sollte sie doch.
Ich rannte zum Lagerfeuerplatz und wollte auf meinen Baumstamm. Wie vor einer Stunde setzte ich mich, und lehnte meinen Rücken an den Schuppen. Wie sehr wünschte ich mir jetzt meinen Bruder. Er war ein toller Bruder. Timi würde mich verstehen. Ich brauchte dringend jemanden zum Reden. Loni wäre auch gut. Es waren noch Tage hier und ich wusste nicht, wie ich die überstehen sollte. Mein Gott. Was ist aus meiner halbwegs heilen Welt geworden? Aries hatte Recht. Ich wusste wirklich nicht, wie viel ich ertragen konnte. Im Moment hatte ich das Gefühl, dass alles zu viel wurde.
> Beruhige dich. <, redete ich mir zu. Geh analytisch vor. Eins nach dem Anderen. Eine Bestandsaufnahme wäre gut und das Schlimmste zuerst.
Ich war verliebt in Aries. Daran bestand kein Zweifel. Und es sollte glücklich machen … aber ich war nicht glücklich. Es war alles so verworren und kompliziert. Und Marie? Ich mochte sie wirklich sehr gern, aber ihre Aggression ging über das Normale hinaus. Ich hatte das Gefühl, dass beide mich schützen wollten, nur auf verschiedene Weise und dass brachte sie gegeneinander auf. Was für ein Wahnsinn. Es wäre besser gewesen, ich wäre nie in ihr Leben eingetaucht. Soll ich mich zurückziehen? Vielleicht war die Idee zu Oma zu ziehen, doch nicht so gut. Es brachte mich auf andere Gedanken, - ja - aber es war schlimmer als die Trauer um Timi. Es verwirrte mich. Wo sollte ich mit meinen Gefühlen hin, und wie reagierte ich richtig. Was wird Großvater sagen, wenn er erfährt, dass sein Ziehsohn eine Schwester hat und seine Lieblingsurenkelin in diesen verliebt ist. Ich schüttelte den Kopf.
Also … zurückziehen konnte ich mich nicht. Meine Gefühle für Aries waren zu stark. Ich konnte versuchen, sie zu verstecken. Das könnte klappen. Ich musste nur aufpassen, dass ich mich dabei nicht selbst verletzte. Die Wirkung, die Aries auf die holde Weiblichkeit zu haben schien, war geradezu unheimlich. Das musste ich aushalten können. Konnte ich das? Tja, musste ich. Und ihre Geschichte? Ich werde Zeit brauchen. Erst mal muss ich mich festigen, mich in mir sicher fühlen und dann - dann können sie mir Ihre Geschichte erzählen. Sie hatten Recht. Alles andere hat keinen Sinn und würde mich von einem Chaos ins Nächste stürzen. Ich atmete tief durch. Wie viel Zeit war vergangen? Mein Zeitgefühl, schien ich auch verloren zu haben. Trotzdem erfüllte mich eine Ruhe, wie ich sie lange nicht verspürte.
Erleichtert machte ich mich auf den Rückweg und betrat unsere Unterkunft. Schüler mit Rucksäcken und Wanderstöcken bewaffnet, warteten in der Lobby. Schnell flitzte ich die Treppe hinauf und hielt vor der Zimmertür lauschend inne.
> Denk an deinen Vorsatz. <, ermahnte ich mich und drückte die Klinke herunter. Das Zimmer war leer. Geräuschvoll atmete ich auf. Ich schnappte meinen Rucksack und schmiss die alte Trinkflasche raus, steckte eine Neue und mein Regencape hinein und eine Tafel Schokolade
- was Süßes für die Nerven. Dann rannte ich zurück in die Lobby.
Sophie stand, umgeben von meinen Klassenkameraden, vor dem Empfangstresen und gab Anweisungen, wie wir uns auf der Wanderung verhalten sollten. Ein kurzer Blick zu mir und sie setzte ihre Verhaltensregeln fort. Marie konnte ich nicht entdecken. Mein Blick fiel auf den Parkplatz vor dem Hotel. Aries und Marie unterhielten sich dort.
Er kann mich nicht sehen, dachte ich und beobachtete ihn durch das Fensterglas. Was für ein schöner Mensch. Seine Proportionen - so harmonisch und seine Bewegungen nahezu fließend. Die Kraft, die von ihm ausging, spürte ich direkt und sein Gesicht - so schön - diese wundervollen Augen …
Ich war gefangen. Versunken in seinem Anblick, schrak ich zusammen, als er sich plötzlich zu mir drehte. Sekunden hatte ich das Gefühl, er sah mich. Seine Augen tauchten in meine und … Moment mal, er konnte mich doch nicht sehen … errötend wand ich mich ab. So viel zu deinem Vorsatz. Aufgewühlt atmete ich tief durch und widmete meine Aufmerksamkeit Sophie. Sie bemerkte nichts und ließ durchzählen.
>> Es fehlt jemand. <<, stellte sie sachlich fest und schaute suchend durch die Lobby.
>> Marie ist draußen. <<, rief ich und zeigte mit dem Finger zum Parkplatz.
>> Ach so. Gut. <<, sagte Sophie zufrieden und als sie Aries neben Marie stehen sah, erstrahlte ihr Gesicht. Wir versammelten uns auf dem Vorplatz und Sophie

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