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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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böse, drehte um und stolzierte zu ihren Gespielinnen zurück. Sophie betrat den Raum und knallte missgelaunt ihre Mappe auf den Lehrertisch.
>> Wir wollen uns heute dem angekündigten Test widmen. Ich habe versucht Aries zu finden, er war nicht auf seinem Zimmer ... << Sie lächelte enttäuscht. >> … und habe dem Portier eine Nachricht hinterlassen … ihr wisst nicht zufällig wo er ist? <<, wendete sich Sophie an uns.
>> Nein Sophie. <<, antwortete ich und versuchte angestrengt, nicht zu grienen. Sophies Augen verengten sich einen winzigen Moment, bevor sie den jeweils Ersten der Reihen, einen Packen Zettel in die Hand drückte, die sie verteilen sollten.
>> Ihr habt zwei Stunden Zeit, um die Fragen zu lösen. Ab jetzt! <<, kommandierte sie mürrisch und schaute auf ihre Armbanduhr. Als ich mein Blatt in der Hand hielt, las ich die erste Aufgabe:
Nenne fünf Säugetiere, welche in unseren Wäldern heimisch sind und unterscheide sie nach Gattungen. Das war einfach. Ob ich den Berglöwen aufschreiben soll? - schmunzelte ich und las weiter. Die nächsten Aufgaben gingen in der Art weiter. Ein paar Fragen waren knifflig, aber im Großen und Ganzen nicht schwer. Marie hatte ihre Lösungen eher fertig und flüsterte mir zu, ob sie mir helfen solle. Ich lehnte dankend ab und benötigte die ganze Zeit. Nachdem ich meinen Test abgegeben hatte, suchte ich Marie, die lange vor mir den Raum verlassen hatte.
Ich fand sie weder in der Lobby, noch in unserem Zimmer. Nahm meine Jacke vom Haken und lief nach draußen. In den Wald wollte ich nicht, so umlief ich das Gebäude und steuerte den Lagerfeuerplatz an. Suchte auf einem dicken Baumstamm Platz und lehnte mich an einen Schuppen, der den Forstleuten als Unterschlupf diente. Die letzten Nebelschwaden verzogen sich und Sonnenstrahlen lugten aus der grauen Masse. Es wird noch schön heute, freute ich mich, als mich geflüsterte Laute aufhorchen ließen. Ich spitzte die Ohren. Eine der Stimmen erkannte ich.
>> Was kann sie ertragen und was wollen wir ihr zumuten? <<
>> Was willst du ihr sagen? Und wie viel? <<, fragte die Zweite.
>> Ist es überhaupt notwendig, das ist doch die Frage. <<, eine Dritte. Die Stimme die ich kannte, raunte barsch: >> Ich werde nicht lügen. << Stille. Rascheln. Ging er weg? Leise erhob ich mich und schlich auf das verstummte Flüstern zu. Hinter einem der großen Holzstapel saß Aries auf einem Baumstumpf und sah in den Himmel.
>> Hallo. <<, sagte er gedämpft. Ich schaute mich nach seinen Begleitern um. Es war niemand zu sehen. >> Wie viel hast du mitbekommen? <<, fragte er und richtete seine grünen Augen auf mich.
>> Du wirst nicht lügen. <<, antwortete ich mechanisch und augenblicklich wurde mir klar, - er wollte mich nicht belügen.
>> Nein. << Er suchte meine Augen und fand sie. Verletzlichkeit spiegelte sich in seinen und Trotz. Vor diesem Augenblick hatte ich mich gefürchtet. Ich dachte, ich wüsste nicht … was ich tun sollte, wie ich mich verhalten sollte, was ich sagen sollte … es spielte alles keine Rolle. Ein Gefühl von Ruhe überkam mich. Ich sah in seine Augen und wusste, es war Aries. Ich war völlig frei von Angst.
Strahlend lächelte ich ihn an und Aries erwiderte es. Er stand auf und kam langsam auf mich zu. Ergriff meine Hand und legte sie sich auf sein Herz. Ich spürte es an meinen Handflächen klopfen und war glücklich. Vom tiefen Glücksgefühl überwältigt fiel jede Scham, und ich schmiegte mich an ihn. Vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und schloss die Augen. Aries hielt mich fest. Wir sagten kein Wort. Die Wärme die von ihm ausging … seine Stärke … ein unglaublich sicheres Gefühl.
Irgendwer rief seinen Namen. >> Geh weg, geh weg … <<, maulte ich und Aries lachte leise. Sanft löste er meine Umarmung und strich mit seinem Daumen über meine Lippen.
>> Bis später. <<, flüsterte er.
>> Ja. <<, hauchte ich und weg war er. Schwindlig vor Glück setzte ich mich auf seinen Baumstumpf. Ich wollte dieses Gefühl festhalten … mich an seine Wärme erinnern … von ihm träumen …
Dicke Regentropfen holten mich in die Realität zurück - schwarze Wolken breiteten sich über mir aus. Enttäuscht sprintete ich zum Haus zurück.
Als ich durch die Eingangstür flitzte, war der Großteil meiner Klasse auf den Weg zum Mittagessen. Ich schloss mich Ihnen an. Hunger hatte ich keinen, aber ich hoffte auf Aries. Voller Vorfreude trat ich ein und sah, wie er Sophie gegenüberstand und sie auf einer unverhüllten Art und

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