Aries
Fragen, - ob sie wüsste, was er anziehen will und ob er allein kommen wird? - dabei schielten sie in meine Richtung.
Ich tat so, als bemerkte ich es nicht und dachte, mein Gott, das ist doch noch eine Weile hin und außerdem, ein Kleid kann er ja schlecht anziehen. Was mich dahin brachte, Marie in der Pause daran zu erinnern, dass wir die Kleider ansehen mussten. Maries Gesicht verzog sich zu drei Tagen Regenschauer. Trotzdem überzeugte ich sie, und wir verabredeten uns für den Nachmittag.
Auf dem Heimweg legte ich einen kurzen Zwischenstopp im Buchladen ein und bestellte mir, da ausverkauft, das Parfüm. Ich hatte es durch die Aufregung völlig vergessen. Danach rannte ich nach Hause, wo Oma mich mit einer schlechten Nachricht empfang. Sie erzählte, dass meine Mutter angerufen hätte. Sie wollte, dass ich nach Hause komme. Soviel zu dem, was man sich wünscht, dachte ich.
>> Ich möchte aber hierbleiben. Muss ich denn zurück? <<, fragte ich ängstlich. Oma strahlte:
>> Natürlich nicht. Du musst es Ihr aber sagen. Darauf bestehe ich. << Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich versprach, noch heute Abend anzurufen und hoffte, meine Mutter überzeugen zu können.
Als es dann klingelte, sprang ich zur Tür. Marie wartete und wir machten uns auf, zu Großvater.
Wie hatte Aries gesagt? Ich brauchte nur einen Schritt in den Wald zu tun und er würde mich riechen. Na mal sehen, dachte ich und setzte einen bewusst großen Schritt in den Wald hinein. Marie feixte. Ich lauschte gespannt. Nur kurze Zeit später raschelte es, und Aries sprang aus dem Dickicht.
>> Deine Nase ist gut. <<, rief ich lachend und stürmte auf ihn zu. Schmunzelnd küsste er mich.
>> Was hast du denn gedacht. <<
Marie hatte ihn eher bemerkt. Sie schien jedenfalls nicht überrascht. Wir erklärten Aries, dass wir gekommen seien, die Kleider zu begutachten und er nahm meine Hand. Marie folgte uns. Während wir dahin schlenderten wurde mir bewusst ... ich war noch nie bei Aries zu Hause. Wo wohnt er eigentlich bei Großvater? Aufgeregt zappelte ich herum und hielt nur mit Mühe meine Neugier im Zaum. Aries registrierte es grinsend, sagte aber nichts.
Wir bogen in den Hof ein und trafen Opa beim Kehren der Auffahrt an. Ich drückte ihm einen dicken Schmatz auf die Wange und begrüßte auch Eve die aus dem Haus gelaufen kam. Sie fragte nach einem kleinen Imbiss und als wir bejahten, verschwand sie im Haus. Aries steuerte auf den Pferdestall zu. Ich sah ihn verwundert an.
>> Im Stall? <<
Er grinste und wir stiegen eine schmale Holztreppe hinauf. Aris Reich war der ehemalige Heuboden. Er war komplett ausgebaut. Es gab keine Wände nur einen einzigen riesigen Raum. Alles war mit Holz ausgekleidet und auf den Dielen, lagen flauschige Tierfelle verstreut. Durch die Balken, die von der Decke bis zum Fußboden reichten, waren Nischen entstanden, sodass der Raum wie ein riesiger Setzkasten wirkte.
>> Wow. <<, sagte ich überrascht. >> Und da müssen wir uns in meinem kleinen Zimmer aufhalten? <<
>> Du hast mich nie gefragt und ich glaube kaum, dass du nachts hier herkommen dürftest. <<, antwortete Aries schmunzelnd.
>> Du hättest mich einladen können ... <<, antwortete ich mich umsehend. Marie war es nicht neu. Sie ging zielstrebig auf eine große Couch zu und ließ sich lässig hineinfallen. Ich kam mir verloren vor. Aries zog mich zum Sofa und als aus dem Untergeschoss, Eves Stimme ertönte, drehte er sich mit: >> Bin gleich wieder da. <<, um und sauste die Treppe hinunter. Befangen setzte ich mich auf die äußerste Kante und sah Marie fragend an.
>> Du kennst es? <<
>> Ja, ich war hier schon oft. Aries ist doch mein Bruder. <<
>> Aha. << Das wusste ich bereits und mich beschlich ein komisches Gefühl. Ich fühlte mich nicht wohl und es wäre mir lieber gewesen, ich wäre vorher mit Aries allein hier gewesen. Mir fehlte die Sicherheit meines Zimmers.
Die Längsseiten maßen mindestens Sechzig Meter und alles war mit antiken Möbeln ausgestattet. An den gläsernen Stirnseiten standen hochmoderne helle Möbel. Ein riesiger Schreibtisch und einige kleinere flache Schränke. Aries unterbrach meine Beobachtungen, als er mit einem Korb zurückkehrte. Er registrierte, die Stirn grausend, wie ich auf der Kante des Sofas saß. Und während er den Korb entleerte, übernahm Marie die Regie. Sie stolzierte herum und sah in jedem Schrank nach den Kleidern. Aries zeigte auf eine alte große Truhe, welche die Nische unserer Sitzgruppe begrenzte. Marie hob den Deckel und
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