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Arkadien 03 - Arkadien fällt

Arkadien 03 - Arkadien fällt

Titel: Arkadien 03 - Arkadien fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Mucks, so als wüsste er genau, was auf dem Spiel steht. Cristina hat noch mal alle unsere Vorräte neu eingeteilt, eigentlich schon ein paar Mal – rationiert , sagt sie. Was weiß ich. So hat sie sich die Zeit vertrieben, bis sie schließlich irgendwelchen Papierkram entdeckt hat. Hier unten gibt es ein ganzes Archiv, zig Aktenordner, alte Bücher, so ein Zeug. Das liest sie jetzt. Und Signora Falchi geht mir nur halb so sehr auf den Wecker, wie ich befürchtet hatte. Eigentlich ist sie ganz in Ordnung, irgendwie. Macht sich viel zu viele Sorgen und versucht, es sich nicht anmerken zu lassen. Du kannst dir ja vorstellen, wie gut sie so im Schauspielern ist … Okay, ich muss jetzt wieder los. Ihr seid hier nicht aufgetaucht heute Nacht, also hat euch was aufgehalten. Ich hoffe, euch ist nichts passiert. Das hoffe ich sehr, wirklich. Ich meld mich später wieder, hier oder anderswo. Ciao.«
    Rosa ging hinüber zu Alessandro. Sie bemerkte erst, dass sie ein breites Grinsen im Gesicht hatte, als er sie verwundert ansah.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ihr geht’s gut. Sie haben sie noch nicht gefunden. Jedenfalls nicht bis heute früh.«
    »Sie soll nur aufpassen. Die sind nicht dämlich. Vielleicht kommen sie auch auf die Idee, den AB abzuhören.«
    Während sie sprachen, plapperten am anderen Ende der Leitung weitere Stimmen, zwei Journalisten, die dreist oder dumm genug waren, anzunehmen, dass Rosa sich auf ihrer Flucht die Zeit für ein Interview nehmen würde.
    Die vierte Nachricht auf dem Anrufbeantworter war noch keine halbe Stunde alt. »Hier ist Ewa«, meldete sich eine junge Frauenstimme, die Rosa aufhorchen ließ. »Also, ich hab im Radio gehört, dass du gerade Probleme hast. Wahrscheinlich ist das hier jetzt gar nicht so wichtig für dich. Aber du hast gesagt, ich soll sofort anrufen, wenn ich was rausgefunden habe. Und ich hab jetzt was. Ich glaube, das könnte es sein, wonach du gesucht hast. Ich will’s nicht alles auf Band sprechen, darum ruf mich einfach zurück, wenn du wieder Zeit hast. Du kannst mich die nächsten Tage eigentlich immer erreichen, ich bin entweder hier oder an der Uni. Meine Nummer hast du ja. Bis dann.«
    Ein Taubenschwarm zog weite Kreise über der Altstadt. Alessandro sah Rosa erwartungsvoll an.
    »Ewa hat angerufen«, sagte sie.
    »Ewa?«
    »Ich hab dir von ihr erzählt.« Sie senkte die Stimme, um sicherzugehen, dass Aliza im Laderaum des Transporters sie nicht hören konnte. »Eine Studentin aus Palermo. Ich hab sie über eine Jobbörse im Internet angeheuert. Sie checkt für mich alle Nobelpreisträger und -anwärter der letzten Jahrzehnte.«
    In Sintra hatte Augusto Dallamano ihr geraten, bei ihrer Suche nach Hinweisen auf TABULA ganz oben anzusetzen. Falls es sich tatsächlich um eine geheime Organisation von Wissenschaftlern handelte, die Experimente an lebenden Arkadiern anstellten, dann musste es unter ihnen hochkarätige Forscher geben. TABULA verfügte über mehr als genug Geld und Einfluss, deshalb war anzunehmen, dass die Organisation Koryphäen rekrutiert hatte, die anderswo keine derart lukrative Anstellung fanden oder vom herkömmlichen Forschungsbetrieb an den Universitäten enttäuscht worden waren.
    Also hatte Rosa die Studentin beauftragt, sämtliche Nobelpreisträger seit 1950 zu überprüfen, die sich mit tierischer und menschlicher Fortpflanzung, mit Genetik und Biochemie befasst hatten. Wer war bei Kollegen und Komitees in Ungnade gefallen? Wer hatte sich unzufrieden über fehlende Geldmittel geäußert oder war durch verbotene Experimente mit dem Gesetz in Konflikt geraten? Dabei hatte Ewa nicht nur die Preisträger unter die Lupe genommen, sondern auch die weitaus größere Zahl von Wissenschaftlern, die sich Hoffnungen auf den Nobelpreis gemacht, ihn schließlich aber nicht erhalten hatte.
    Alessandro fuhr sich durchs Haar. »TABULA ist im Augenblick unser kleinstes Problem.«
    »Ich ruf sie trotzdem zurück. Vielleicht erwische ich sie noch zu Hause. Wenn schon alle Welt glaubt, dass ich mit TABULA unter einer Decke stecke, dann sollte ich zumindest so viel wie möglich über diese Leute wissen.«
    »Aber beeil dich.« Er nickte hinüber zum Irrgarten der Gassen von Ragusa Ibla. »Das hier ist nicht ungefährlich. Zu viele Menschen, die dich erkennen könnten.«
    »Ewa hat was über uns im Radio gehört.«
    Er fluchte. »Dann geht es jetzt richtig los. Wir müssen uns allmählich überlegen, was wir –«
    Rosa unterbrach ihn mit einer

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