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Arkonadas Totenbuch

Arkonadas Totenbuch

Titel: Arkonadas Totenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blut handeln.
    Zwei Figuren lagen ebenfalls am Boden. Zerbrochen, mutwillig zerstört und ebenfalls befleckt. Wer das getan hatte, über den konnte ich nur den Kopf schütteln. Begreifen oder verstehen würde ich ihn nie können.
    »Man hat uns vor vollendete Tatsachen gestellt«, erklärte Suko und stellte den Kelch auf den Altar. »Fragt sich nur, wo sich die Einwohner befinden und ob sie überhaupt noch leben.« Er blickte mir ernst ins Gesicht. »Ich muß immer an Darkwater denken, als Kalifato sich die Leute geholt hat.«
    Nach dem Gesehenen fiel es mir schwer, wieder klar und nüchtern zu denken. Ich hatte schon an das geheimnisvolle Kloster gedacht, von dem gesprochen worden war und wies Suko darauf hin.
    »Meinst du, daß sie dort stecken?«
    »Es wäre zumindest eine Möglichkeit.«
    »Finden könnten wir es. Das ist auf der Karte eingezeichnet. Wenn wir aber vor Anbruch der Dämmerung dort sein wollen, müssen wir jetzt losgehen.«
    Ich gab ihm zwar recht, war trotzdem dagegen. »Erst durchsuche ich das Dorf und schaue in Kellern nach.«
    »Wie du meinst.«
    Wir warfen noch einen letzten Blick auf den Altar. Die Nische dahinter lag in der Dunkelheit. Sie wurde von keinem Kerzenschein getroffen. Die Umrisse der zum Nebenraum führenden Tür sah ich nur schwach in der Wand.
    »Laß uns dort auch nachsehen.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Suko.
    So ging ich allein, umrundete den Altar, während sich Suko abwandte und noch einmal durch die Kirche gehen wollte. Bei mir war es mehr eine Ahnung als Gewißheit.
    Jedenfalls ahnte ich die Bewegung, drehte mich um und sah mich einer Gestalt gegenüber, die sich wie ein Schatten in die Höhe schob. Ob es ein Mann oder eine Frau war, konnte ich nicht genau erkennen. Ich sah nur ein bleiches Gesicht unter einer Kapuze hervorschauen und auch den rechten Arm, den die Gestalt erhoben hatte. In der Faust hielt sie ein spitzes bleiches Knochenmesser!
    ***
    Ein blitzschneller Schritt brachte mich zur Seite. Genau in dem Augenblick, als der andere seine Waffe schleuderte. Das Knochenmesser wischte an mir vorbei und hieb mit einem dumpfen Laut in die Tür, die ich hatte öffnen wollen.
    Dort blieb es zitternd stecken.
    Ich aber startete. Ob der Kerl noch ein zweites Messer bei sich trug oder nicht, war mir egal, jedenfalls hatte er es noch nicht gezogen, und ich griff ihn voll an.
    Beide Fäuste trafen ihn zur gleichen Zeit. Er wurde nach hinten geschleudert, die Kapuze rutschte ihm vom Kopf, so daß ich die Glatze sah.
    Einen Herzschlag später lag der heimtückische Angreifer schon rücklings am Boden und stöhnte unter meinen wuchtigen Treffern, die ihn so hart erwischt hatten. Ich riß ihn hoch. Meine Finger hatten sich im Stoff der rauhen Kutte verhakt. Hastige Schritte zeugten davon, daß Suko herbeieilte und sah, wie ich den Kerl festhielt.
    Er war noch immer benommen. Sein Kopf hing haltlos im Nacken, ich konnte in sein Gesicht schauen und sah die beiden Streifen auf den Wangen.
    Dick und dunkelrot.
    Mit Blut gezeichnet…
    Gegen die Wand hinter dem Altar drückte ich ihn, während Suko das Knochenmesser aus der Tür zog und es mir zeigte. »Ein raffiniertes Mordinstrument«, erklärte er mir. »Das wäre durch Fleisch und Knochen gegangen. Es ist höllisch spitz.« Er hielt seine Hand so, daß die Spitze des Messers fast das Kinn des Kuttenträgers berührte. Der regte sich nicht. Er atmete heftig, sein Gesicht war verzerrt, und in den dunklen Augen brannte ein geheimnisvolles Feuer.
    Ich fragte mich schon jetzt, ob wir je aus ihm ein Wort herausbekommen würden. Trotzdem versuchte ich es. »Wer bist du, und wo befinden sich die Bewohner von Cluko?«
    Er gab mir keine Antwort. Auch die Spitze der Knochenklinge beeindruckte ihn nicht.
    Ich mußte davon ausgehen, daß er mich überhaupt nicht verstand. Aber ich wollte ihm einfach zeigen und beweisen, wo die Musik spielte. Ich bekam die Kutte in Höhe des Halses zu packen. Suko hatte seinen Arm wieder zurückgenommen. Sofort drehte ich den Stoff eng und fragte noch einmal, wobei der andere regelrecht in meinem Griff hing, da ich ihn zusätzlich noch nach hinten gegen die Wand gedrückt hatte. Die Augen in seinem beschmierten Gesicht weiteten sich. Seine Lippen zuckten.
    Es sah so aus, als wollte er reden, und tatsächlich überwand er sich. Da sprach er.
    So heftig, so laut und so plötzlich, daß selbst ich, obwohl ich darauf gehofft hatte, zusammenzuckte. Ich ließ ihn automatisch los, weil ich ihm nicht die Luft

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