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Arkonadas Totenbuch

Arkonadas Totenbuch

Titel: Arkonadas Totenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen, da zwischen ihren Händen das magische Feuer brannte. Es mußte so etwas wie ein Zeichen für sie sein, vielleicht schöpfte sie daraus auch ihre Kraft. Genaues wußte ich natürlich nicht. Die Flammen brannten, tupften gegen ihr Gesicht, ohne allerdings die wie aus Stein gemeißelt wirkenden und dennoch lebenden Züge zerstören oder auch nur ansengen zu können.
    Für Eli war das Feuer Lebenselixier!
    Und für ihre Diener der Antrieb, es mit ihren Gegnern, zu denen ich ebenfalls zählte, abzurechnen.
    Und sie half ihnen.
    Plötzlich gerieten die Flammen zwischen ihren Handflächen in Bewegung, sie teilten sich sogar auf.
    Dabei bewegte sie beide Arme und überraschte mich abermals mit ihrer Taktik.
    Die Blutgöttin schleuderte Feuer!
    Ja, sie manipulierte die Flammen, sie ging mit ihnen um, wie sie es wollte, und sie warf die Bälle dorthin und so verteilt, daß sie überall in der gewaltigen Grotte in der Luft stehenblieben und kleine, helle Inseln bildeten. Zwar wurden viele Stellen nicht getroffen, aber der Lichtkreis der Flammen schaffte gute Sichtverhältnisse. Es wurde für mich gefährlich. Ich hielt mich an den beiden leeren Särgen auf. Dabei hatte ich zugesehen, zwischen zwei Flammeninseln zu gelangen, und zwar so, daß ich von beiden nicht erreicht wurde.
    Die Kuttenträger aber sah ich.
    In dem Wechselspiel aus Licht, Flackern, rötlicher Helligkeit und Finsternis wirkten die Gestalten in den langen Gewändern noch schlimmer und schauriger, als sie es ohnehin schon waren. Die kamen mir vor wie zum Leben erwachte Puppen mit ihren starren, grausamen Gesichtern, in deren Augen sich so etwas spiegelte wie ein ungemein starker Wille zur Vernichtung.
    Und sie hielten ihre hellen Knochenmesser stoßbereit. An die Göttin kam ich nicht heran!
    Zwei Dinge standen dagegen. Der direkte Weg wurde mir durch die Kuttenträger versperrt, und zum zweiten hätte ich zu viele Lichtinseln durchqueren müssen und wäre so gesehen worden.
    Also mußte ich sie kommen lassen.
    Und sie kamen.
    Die Kuttenträger stellten es raffiniert an. Sie teilten sich auf, damit sie einen großen Teil der unterirdischen Halle auf einmal absuchen konnten. In Zweier-und Dreiergruppen schlichen sie unter den Feuerinseln hinweg, während die Göttin ihre Taten stumm beobachtete. Auch in meine Nähe gerieten sie.
    Das Magazin der Beretta war voll. Ich hätte die Waffe ziehen und zwischen die Gestalten halten können.
    Das brachte ich einfach nicht fertig.
    Oftmals wurde mir diese Eigenschaft als Schwäche ausgelegt. Mag sein, es kam immer auf die Betrachtungsweise an. Ich empfand es nicht als eine Schwäche.
    So suchte ich nach anderen Methoden.
    Wieder fiel mir ein, daß ich die Stimme meines Freundes Myxin vernommen hatte. Vielleicht war er auch mit Suko zusammengetroffen, so daß sich die beiden im Kloster befanden und nur nach dem Weg in die Unterwelt zu suchen brauchten.
    Allerdings konnte ich nicht darauf warten, daß sich meine Hoffnung erfüllte. Ich mußte das Schicksal schon in die eigenen Hände nehmen, wenn ich etwas erreichen wollte. Und das war der Sarg. Ihn als Schicksal zu bezeichnen, paßte zwar nicht ganz, aber er konnte mir als Schlagwaffe wertvolle Dienste leisten.
    Um ihn hochzuhieven, mußte ich mich bücken.
    Das wurde gesehen. Vielleicht war die Bewegung zu heftig gewesen. Sie reagierten mit einem Schrei.
    Es war eine Gruppe von drei Kuttenträgern, die stehengeblieben waren und ihre Arme in meine Richtung streckten. Für den Moment kamen sie mir wie erstarrte Steinfiguren vor, ehe sie sich in Bewegung setzten und auch die anderen mit sich zogen, die aber später vor mir erscheinen würden. Den Sarg hatte ich inzwischen aufgenommen. Man sollte nicht meinen, wie schwer diese Totenkisten waren, jedenfalls hatte ich Mühe, ihn anzuheben und als Schlagwaffe zu benutzen.
    Dabei wollte ich nicht darauf warten, daß mich die anderen angriffen, nein, ich ging ihnen entgegen.
    Damit rechneten sie nicht. Erst als ich die schwere Totenkiste auf sie zuschleuderte, reagierten sie, und es war zu spät, denn alle drei wurden sie getroffen und zu Boden geschleudert, wo sie sich noch nicht sofort erhoben, denn weitere vier Gegner kamen herbei.
    Sie liefen sehr schnell, kamen von rechts, ich mußte zurück und sah die anderen von links auf mich zurennen.
    Es wurde knapp.
    Noch stand mir ein zweiter Sarg zur Verfügung. Ich riß ihn hoch, schleuderte ihn wieder so hart wie möglich zurück, damit er wuchtig auf den Boden schlug und

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