Arkonadas Totenbuch
ich sie nicht kommen, denn so rasch wie möglich schleuderte ich den magischen Bumerang…
***
Das Ziel war nicht zu verfehlen!
Eli stand einfach in ihrer gesamten Breite und Höhe zu nahe vor mir, so daß ich auch das eigentliche Ziel, ihren Hals, erwischen mußte. Der Bumerang befand sich auf dem Weg. Im Prinzip hatte ich, wenn ich ihn warf, noch nie gefehlt und so hoffte ich, auch diesmal nicht. Der Bumerang gewann weiter an Geschwindigkeit, er mußte durch das Feuer, erreichte es, meine Augen wurden groß, als ich sah, was sich ereignete.
Die Blutgöttin war doch stärker und raffinierter, als ich angenommen hatte.
Sie mußte die Gefahr geahnt haben, sonst hätte sie bestimmt nicht das Totenbuch Arkonadas vors Gesicht gehalten.
Die »Banane« jagte voll in das dunkle Totenbuch hinein. Es war ein Supertreffer.
Ein normales Buch hätte die Wucht des Aufpralls sicherlich geteilt, nicht bei Arkonadas Erbe, denn diese Schrift war magisch geladen. Wie auch die silberne Banane!
Beide Magien prallten aufeinander wie heiße und kalte Luft bei einem Gewitter, und wie auch in der Natur kam es in dieser unheimlichen Grotte zu ein er Entladung.
Weiße gegen Schwarze Magie!
Die weiße gewann.
Auf einmal drehte sich der Bumerang so schnell um die eigene Achse, daß er wie ein Schnitzelwerk mit zahlreichen Messern wirkte. Er zerfetzte das Totenbuch in Sekundenschnelle, als hätte es jemand in einen Reißwolf geworfen. Ich war fasziniert.
Aus dem Feuer wurde es gerissen. Brennend schleuderte der wirbelnde Bumerang die einzelnen Teile hervor, so daß sie als kleine »Papierflämmchen« durch die unterirdische Halle flogen und erst verloschen, als sie zu Boden fielen.
Es war das Ereignis!
Kein Totenbuch mehr! Das Aus für die Magie der Großen Alten, die einer Blutgöttin die entsprechende Voraussetzungen mitgab, um Menschen in ihre Fänge zu locken.
Es war zerstört, verbrannt wie altes Papier, wo es doch den magischen Flammen widerstanden hatte. Aber Eli existierte noch. Sie war zurückgewichen, das Feuer noch immer auf ihren Handflächen haltend, während der Bumerang zu Boden geklirrt war. Die Blutgöttin tobte vor Haß!
Ihre röhrende Schreie hallten durch die Unterwelt. Aus dem jetzt weit geöffneten Maul drang pechschwarzer Brodem, der sich innerhalb der Flammen verteilte, und ein ähnlicher Schrei, wie ihn die Blutgöttin ausgestoßen hatte, drang plötzlich aus den Kehlen ihrer zahlreichen Diener, die mich umstanden.
Noch gehorchten und gehörten sie ihr, und sie wollten finstere Rache. Die Worte der Blutgöttin peitschten sie voran. Obwohl ich sie nicht verstand, gab es für mich nur eine Bedeutung. Mit diesen Befehlen konnte sie nur mich gemeint haben.
Dem war auch so.
Aber ich reagierte schneller. Schon nach den ersten kehligen Lauten war ich vorgestürmt, so daß die Kuttenträger erst reagierten, als ich die Reihe fast durchlaufen hatte.
Da stießen die ersten Messer vor.
Ich spürte am Rücken einen brennenden Schmerz, der zweite Stich erwischte mich nicht mehr, ich gelangte vorher in die unmittelbare Nähe meines Bumerangs, nahm mir noch die Zeit, ihn aufzuheben und herumzukreiseln, um mich mit einem tigerhaften Satz aus der Reichweite der Kuttenträger zu bringen, die sich natürlich an meine Verfolgung machten.
Die Höhle war nicht unbegrenzt. Sie würden mich hetzen wie einen Hasen, sie würden mich jagen und irgendwann einmal in eine Enge treiben, aus der es kein Entrinnen gab.
Bis es soweit war, würde ich mich zu wehren wissen, das hatte ich mir vorgenommen.
Mit langen Sätzen rannte ich in die Richtung, aus der ich gekommen war. Wie ein Schatten tauchte ich in das Dunkel, hörte die Rufe der Blutgöttin und auch die trampelnden Schritte meiner Verfolger. Noch deckte mich die Dunkelheit, denn das in den Händen brennende Feuer reichte mit seinem Schein nicht bis in meine Nähe. Um mich nicht durch Geräusche zu verraten, ging ich langsamer und dämpfte auch meine Schritte. Auf Zehenspitzen schlich ich weiter, brachte sogar meinen heftigen Atem unter Kontrolle und wartete darauf, was sich Eli einfallen lassen würde.
Ich hatte sie gereizt, sogar bis auf ihr geraubtes Blut. Das konnte sie einfach nicht hinnehmen. Sie mußte etwas tun. Zudem stand sie nicht allein, zahlreiche Diener begleiteten sie und hörten auf jeden ihrer ausgesprochenen Befehle.
Der Erfolgszwang mußte ihr wie eine Peitsche im Nacken sitzen, sonst verlor sie noch das Ansehen bei ihren Dienern.
Ich konnte sie gut
Weitere Kostenlose Bücher