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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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zu weit.«
    Randi legte ihre Maschinenpistole auf den Tisch. »Ich komme mir vor, als wäre ich gerade an Bord der Mary Celeste gegangen.« Sie zog einen der Lederhandschuhe aus, die sie unter ihren Fäustlingen getragen hatte, und legte zwei Finger seitlich an das Glas. »Noch warm«, bemerkte sie.
    Dann blickte sie auf und tippte mit einem Fingernagel an den Rand des Glases.
    In dem Moment wusste Jon Smith, dass sein Team wirklich gut aufeinander eingespielt war. Die drei Personen in der Schlafbaracke brauchten kein einziges Wort zu verlieren, um zu begreifen, was das bedeutete.
     
    Das tragbare SINCGARS-Kampffunkgerät heulte und kreischte und nur eine ganz schwache Andeutung einer menschlichen Stimme war im Hintergrund zu vernehmen. Selbst mit der Fünfeinhalb-Meter-Antenne, die zwischen den Dachbalken der Laborhütte gespannt war, war es vergeblich.
    Smith schaltete das Funkgerät aus. »Ich glaube, es könnte sein, dass die Haley uns empfängt, und ich glaube, es könnte auch sein, dass sie versuchen, unseren Ruf zu bestätigen, aber darüber hinaus würde ich mich auf gar nichts verlassen.«
    »Mit dem Gerät in der Ranger ist es dasselbe«, fügte Randi hinzu. »Solange wir auf dem Boden sind, hat es nicht genug Kraft, um die solaren Interferenzen zu durchdringen. Mit dem großen SSB-Funkgerät der Forschungsstation könnten wir mehr Glück haben, aber ich bin immer noch nicht dahintergekommen, was da nicht stimmt.«
    Nachdem sie ihre Ausrüstung abgeladen und den Helikopter gegen
das Wetter abgedeckt und festgebunden hatten, hatte sich der Landungstrupp der Haley in der Laborbaracke versammelt, um Pläne für das weitere Vorgehen zu schmieden, und sich vergeblich an der Kontaktaufnahme mit seinem Mutterschiff versucht.
    »Was tun wir jetzt, Colonel?«, erkundigte sich Smyslov.
    »Wir tun das, was wir ursprünglich hier vorhatten – wir sehen uns an der Absturzstelle um.« Smith warf einen Blick aus dem Laborfenster. Im Moment hatte der Schneefall nachgelassen, aber der Wind wehte immer noch in heftigen Böen. »Uns bleibt genügend Tageslicht, um den Bergsattel zu erreichen. Major, Val, Sie kommen mit mir. Packen Sie Ihre Sachen zusammen und treffen Sie Vorbereitungen für eine Nacht auf dem Eis. Dr. Trowbridge, wie Sie bereits sagten, sind Sie für diese Forschungsstation verantwortlich. Ich halte es für das Beste, wenn Sie hier bleiben. Randi, wenn du einen Moment mit mir nach draußen kommen könntest. Ich muss mit dir reden.«
    Nachdem sie sich eingemummt hatten, verließen sie die Baracke durch die Schneeschleuse und traten von der Wärme im Inneren in die beißende Kälte, die draußen herrschte. Smith führte Randi über den festgetrampelten Schneepfad zwischen den Hütten, bis keine Gefahr mehr bestand, dass sie belauscht werden könnten.
    »Also gut«, sagte er und drehte sich zu ihr um. »Wir haben ein Problem.«
    Randi lächelte sarkastisch. »Noch eins?«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Smith und der Hauch seines Atems wogte um sein Gesicht herum. »Die Situation sieht folgendermaßen aus. Ich werde etwas tun müssen, was ich eigentlich nicht tun will. Ich muss meine ohnehin schon knappen Leute aufspalten, wenn ich das Lager und den Bomber gleichzeitig überwachen will. Am Absturzort muss ich sowohl Professor Metrace als auch Major Smyslov an meiner Seite haben. Das heißt, ich werde dich allein hier zurücklassen müssen. Das gefällt mir überhaupt nicht, aber mir bleibt nichts anderes übrig.«

    Randis Gesicht verfinsterte sich. »Herzlichen Dank für das Vertrauensvotum, Colonel.«
    Auf Smiths Zügen zeigte sich Verärgerung. »Komm mir jetzt bloß nicht so, Randi. Das kann ich nicht gebrauchen. Ich habe den Verdacht, das Mindeste, womit du es hier unten zu tun haben wirst, ist ein Massenmord. Zu deiner Unterstützung wirst du lediglich Professor Trowbridge haben, und bei dem habe ich den Verdacht, dass er in einem Kampf etwa so nützlich sein wird wie ein Eimer Wasser auf einem sinkenden Schiff. Wenn ich dich nicht für das zäheste Mitglied dieses Teams hielte, würde ich dieses Szenario nicht mal in Betracht ziehen. So, wie die Dinge stehen, schätze ich, du hast noch die beste Chance, diesen Job zu überleben. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Die kalten Worte und der kalte Blick aus seinen dunkelblauen Augen ließen sie im ersten Moment zurückschrecken. Das war eine Facette von Jon Smith, mit der Randi bisher noch keine Bekanntschaft gemacht hatte, weder in seiner

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