Arktis-Plan
das die Sichtstationen der Bordschützen für die fernbedienten Türme gewesen. Valentina bestätigte die Vermutung, als er ihr die Räumlichkeit schilderte.
»Auch dieser Bereich ist gründlich ausgeräumt worden«, berichtete Smith. »Viele leere Spinde, und sogar die Polsterung ist aus den Sitzen entfernt worden.«
»Bestimmt haben sie alles rausgeholt, was man zum Überleben braucht. Und zusätzlich alles andere, was zur Isolierung dienen könnte. Am vorderen Schott sollte aber noch eine große Elektronikkonsole stehen.«
»Die ist da«, stimmte er ihr zu. »Aber das Gehäuse ist vollständig ausgeschlachtet worden.«
»Da war der Mann am Radar stationiert. Es ist naheliegend, dass sie die Komponenten haben wollten«, sagte Valentina kryptisch.
»Außerdem befinden sich im vorderen Schott zwei kreisrunde Türen oder Durchgänge, einer über dem anderen. Der größere untere Gang ist mit einer Druckluke gesichert. Zu dem oberen führt eine kurze Trittleiter aus Aluminium hinauf.«
»Die untere Luke führt in den hinteren Bombenschacht. Dort wird außer Treibstofftanks nichts zu finden sein. Der obere Gang ist der, den Sie brauchen. Das ist der Verbindungstunnel für die
Mannschaft, der über den Bombenschächten verläuft und in die vordere Druckkabine führt.«
Smith durchquerte den Raum und lugte in den Tunnel mit den Aluminiumwänden. Er war so groß entworfen worden, dass ein Mann in dicker Fliegerkleidung für den Winter hindurchpasste. Er sollte also mit seinem ABC-Schutzanzug keine Probleme haben.
»Dann mal weiter.« Er stieg auf die Leiter und zog sich in den Tunnel. Mühsam kroch er dem Kreis aus bleichem Licht am anderen Ende entgegen.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, zwölf Meter weit durch die vom Frost glitschige Röhre zu kriechen, und mit jedem Zentimeter, den er vorankam, lösten sich Eiskristalle von den Wänden und fielen herab. Smith war verblüfft, als er endlich den Kopf in die vergleichsweise riesige vordere Druckkabine reckte.
Durch die Astrokuppel des Navigators und die verglaste halbrunde Kanzel des alten Bombers sickerte stumpf das letzte Tageslicht, und wieder war erstaunlich, wie gut alles erhalten war. Das Flugzeug war nicht nur im Frost, sondern auch in der Zeit erstarrt. Eisdiamanten überzogen Bedienungselemente, die seit fünf Jahrzehnten nicht mehr bewegt worden waren, und funkelten auf den übereinander angeordneten Instrumententafeln, auf denen die letzte Anzeige noch abzulesen war.
»Ich bin im Cockpit«, sagte er in sein Mikrofon und keuchte dabei ein wenig vor Anstrengung.
»Sehr gut. Hat die Bruchlandung dort großen Schaden angerichtet?«
»Es ist nicht schlimm, Val. Überhaupt nicht schlimm. Einige der Fenster in der unteren Wölbung des Bugs sind eingedrückt. Um den Platz des Bombenschützen herum hat sich Schnee und Eis angesammelt. Eine Schneewehe scheint sich vor der Kanzel aufgetürmt zu haben. Im Übrigen ist alles ziemlich gut erhalten, aber irgendein Mistkerl hat doch tatsächlich die Leiter zum Tunnel entfernt.
Gebt mir einen Moment Zeit, ich will nur schnell sehen, wie ich hier runterkomme.«
Smith drehte sich auf den Rücken und benutzte die Griffe, die über dem Einstieg angebracht waren, um sich aus dem Tunnel zu ziehen. »Okay, jetzt stehe ich auf festem Boden.«
»Ausgezeichnet, Jon. Könnten Sie ein paar Kleinigkeiten für mich überprüfen, bevor Sie den Bombenschacht untersuchen?«
»Klar, wenn es nicht zu lange dauert.«
»Das sollte es eigentlich nicht. Als Erstes möchte ich, dass Sie sich den Platz des Bordingenieurs genauer ansehen. Das wäre der nach hinten gerichtete Sitz direkt hinter dem Platz des Kopiloten mit seinem Schaltpult.«
»Okay.« Smith schaltete seine Taschenlampe wieder an. »Hier drinnen ist es viel geräumiger, als ich es mir vorgestellt hätte.«
»In einer serienmäßigen Tu-4 würde die Wanne des vorderen oberen Geschützturms einen großen Teil des Platzes im Bug einnehmen. Das war eines der Waffensysteme, die im Amerikabomber ausgebaut worden sind.«
»Ja.« Smith bog die Sichtscheibe seiner Schutzhaube nach oben. »Ich kann den Ring des Gefechtsturms in der Decke sehen. Auch hier gibt es wieder leere Spinde, und die Sitzpolster und die Fallschirme sind verschwunden. Wenn ich in Richtung Bug blicke, habe ich links neben mir etwas, das wie der Tisch des Navigators aussieht, und rechts ein weiteres ausgeschlachtetes Gehäuse eines elektronischen Geräts.«
»Das war der Platz des Bordfunkers. Ich
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