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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Stelle, denn sonst hätte es passieren können, dass er die Nerven verlor. »Ich gehe in den Schacht«, sagte er kurz angebunden.
    Er zog seine Schultern aus der Einstiegsluke zurück, schwang seine Beine hinein und ließ sich auf den aufgeworfenen Metallboden des Schachts fallen. Dann ging er auf alle viere und begann, durch den langen Bombenschacht zu kriechen; die Wölbung des Behälters bot ihm etwas Raum.
    Dennoch war die Enge klaustrophobisch, und das von der Bruchlandung zerdrückte Aluminium der Schachttore erschwerte sein Vorankommen zusätzlich. Smith musste jede Bewegung sorgsam im Voraus planen, sich mit größter Vorsicht über das zerrissene Metall bewegen und gleichzeitig versuchen, den ABC-Schutzanzug nicht zu beschädigen. Jedes Mal, wenn seine Schulter gegen die Hülle dieser brütenden Masse von Sporen stieß, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    Die Sichtscheibe beschlug wieder, und er musste sich teilweise
fast blind vorantasten. Er streckte einen Arm aus … und erstarrte. Ganz langsam hob er den Kopf und versuchte, durch die weniger beschlagenen äußeren Ränder des Sichtfensters zu lugen.
    »Major«, sagte er bedächtig, »mein rechter Arm hat sich in einem Draht verfangen. Der Draht ist mit einer Serie von rechteckigen Metallblöcken verbunden, die mit einer Art Metallklemmen an der Seite des Behälters befestigt sind. Die Maße der Blöcke betragen circa dreißig auf zehn auf sieben Zentimeter, und auf dieser Seite des Behälters ist ein halbes Dutzend davon in regelmäßigen Abständen angebracht. Ich kann nicht erkennen, ob ein zweiter Satz symmetrisch auf der gegenüberliegenden Seite angebracht ist. Sie scheinen kein integraler Bestandteil des Behälters zu sein. Die Kästen und die Drähte sind mit Eis bedeckt, und niemand hat sich daran zu schaffen gemacht. Sie sind schon seit einiger Zeit hier.«
    »Es ist alles in Ordnung, Colonel«, erwiderte Smyslov prompt. »Es ist alles in Ordnung. Das sind Thermitbomben. Sie gehören zur Ausstattung des Bombers für den Notfall. Sie waren dazu gedacht, das Anthrax zu vernichten, um zu verhindern, dass es in andere Hände fällt, falls das Flugzeug auf feindlichem Territorium zur Landung gezwungen sein sollte.«
    »Gut. Was soll ich damit tun?«
    »Sie brauchen gar nichts zu tun, Colonel. Die Bomben sind stabil. Sie müssten unter Verwendung eines Magnetzünders oder einer starken Batterie gezündet werden, und falls sich noch irgendwelche Batterien an Bord des Wracks befinden, hätten sie sich durch die Kälte schon vor langer Zeit entladen.«
    »Ich bin froh, dass Sie das sagen.« Smith befreite seinen Arm und hielt einen Moment lang keuchend inne.
    »Das ist eigenartig«, sagte Smyslov. »Die Besatzung des Bombers muss die Brandbomben nach der Landung angebracht haben, mit der Absicht, den Kampfstoff zu vernichten. Ich frage mich, warum sie nicht gezündet wurden.«

    »Wenn sie das getan hätten, hätten sie allen eine Menge Ärger erspart.« Smith kroch weiter, um ans hintere Ende des Schachts zu gelangen. Er hatte sich nie für klaustrophobisch gehalten, aber der Bombenschacht setzte ihm zu. Und zwar heftig. Die kalten Metallwände schlossen sich immer enger um ihn, und das Atmen bereitete ihm zunehmend größere Schwierigkeiten. Außerdem bekam er Kopfschmerzen, und sein Herzschlag ließ seine Schläfen pochen. Er musste sich zwingen, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren und die Hülle sorgfältig Quadratzentimeter für Quadratzentimeter nach kleinen Rissen oder anderen Schäden und nach austretenden Sporen abzusuchen.
    Er bewältigte den letzten Meter zum Ende des Schachts und wälzte sich mühsam auf den Rücken, um das hintere Ende des Behälters und die Verteilerzuleitungen zu überprüfen. Seine Sichtscheibe beschlug immer mehr, und er hatte den Eindruck, der Schein seiner Taschenlampe würde schwächer. Plötzlich schien sein Kopf zu explodieren, und er schnappte nach Luft und fluchte matt. Es war zwecklos! Er musste sehen, dass er schleunigst rauskam!
    »Jon, was ist los? Ihnen fehlt doch etwas!« Valentina hatte wieder übernommen.
    »Nein, mir fehlt nichts. Es ist nur … reichlich eng hier. Der Behälter ist intakt. Ich mache mich jetzt auf den Rückweg.«
    Er drehte sich wieder auf den Bauch und versuchte, unter diesen beengten Verhältnissen kehrtzumachen, aber er hatte Probleme sich umzudrehen. Ständig blieb er an Dingen hängen, die vorher nicht da gewesen waren, und seine mühsam unterdrückte Panik wallte auf. Die

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