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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Joshua Warlow genau aus diesem Grund mit nach unten genommen. Nur jemand, der so breit war, daß er nicht mehr wußte, wer er war, würde sich an der Unmasse von aufgerüsteten Muskeln vergreifen, die der alte Kosmonik in seinem gigantischen Körper untergebracht hatte.
    Marie setzte sich und fixierte Joshua mit einem kompromißlosen Blick. »Hätten Sie vielleicht Interesse an einem zusätzlichen Besatzungsmitglied?«
    »Sie?« fragte Joshua.
    »Ja.«
    »Verfügen Sie über eine neurale Nanonik?«
    »Nein.«
    »Dann tut es mir leid, aber die Antwort lautet nein. Meine Mannschaft ist außerdem vollzählig.«
    »Was kostet mich die Passage?«
    »Kommt drauf an, wohin Sie wollen.«
    »Wohin auch immer Sie als nächstes fliegen.«
    »Falls es uns gelingt, eine Ladung Mayope aufzunehmen, dann lautet unser nächstes Ziel Norfolk. Ich würde Ihnen dreißigtausend Fuseodollars für die Passage in Null-Tau berechnen. Mehr, wenn Sie eine Kabine wollen. Raumpassagen sind nicht gerade billig.«
    Maries Ausstrahlung von kultiviertem Selbstvertrauen erhielt einen sichtlichen Stoß. »Ja«, sagte sie leise. »Ich weiß.«
    »Sie wollen wohl unbedingt weg von hier?« fragte Ashly mitfühlend.
    Sie senkte den Blick und nickte. »Würde es Ihnen anders gehen? Ich war bis letztes Jahr auf der Erde. Ich hasse diese Welt, und ich werde nicht bleiben, koste es, was es wolle. Ich will zurück in die Zivilisation.«
    »Die Erde«, murmelte Ashly ironisch. »Du lieber Gott! Ich war schon ein paar Jahrhunderte nicht mehr auf der Erde, aber selbst damals ist es dort nicht besonders zivilisiert zugegangen.«
    »Er ist ein Zeitspringer«, erklärte Joshua, als Marie ihn verwirrt anstarrte. »Und wenn Sie diese Welt hier so sehr hassen, wie Sie sagen, dann ist Norfolk wahrscheinlich auch nicht das Richtige für Sie. Es ist eine rein ländliche Welt. Auf Norfolk wird nur sehr wenig primitive Technologie benutzt, und nach allem, was man so hört, erzwingt die Regierung konsequent die Einhaltung des Status quo. Tut mir leid.«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich habe nicht geglaubt, daß es so leicht sein würde.«
    »Auf einem Schiff anzuheuern, ist gar keine so üble Idee von Ihnen«, sagte Ashly. »Aber Sie brauchen unbedingt eine neurale Nanonik, bevor ein Kapitän Sie akzeptiert.«
    »Ja. Ich weiß. Ich spare gerade dafür.«
    Joshua setzte ein unverbindliches Gesicht auf. »Sehr gut.«
    Marie lachte auf. Wie vorsichtig er doch war, ihre Gefühle nicht zu verletzen! »Sie glauben, ich kellnere hier, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen? Halten Sie mich für ein dämliches Müllkid, das sein Trinkgeld spart und von besseren Zeiten träumt?«
    »Äh … nein.«
    »Ich bediene an den Abenden hier, weil die Raumschiffsmannschaften hierher kommen. Auf diese Weise erfahre ich vor dem Rest von Durringham, ob eine Stelle frei ist. Und ja, ich spare auch die Trinkgelder. Kleinvieh macht auch Mist, wissen Sie? Aber das richtige Geld verdiene ich, weil ich mir eine Stelle als Sekretärin gekauft habe, im Handelsbüro der Botschaft von Kulu.«
    »Sie haben sich eine Stelle gekauft!« polterte Warlow. Sein künstliches dunkelgelbes Gesicht war nicht imstande, Gefühle auszudrücken, doch die Stimme, die aus seinem Brustdiaphragma dröhnte, enthielt ein ungläubiges Staunen. Die anderen Gäste drehten sich nach ihrem Tisch um, als er die Frage stellte.
    »Selbstverständlich. Glauben Sie vielleicht, eine Stelle wie diese kriegt man einfach so? Die Botschaft bezahlt ihre Angestellten in Kulu-Pfund!« Die zweithärteste Währung innerhalb der gesamten Konföderation, nach edenitischen Fuseodollars. »Da verdiene ich mein Geld für die neurale Nanonik.«
    »Ah. Jetzt verstehe ich.« Joshua hob sein Glas und prostete ihr zu. Er bewunderte die Entschlossenheit Marias – fast genausosehr wie ihre Figur.
    »Entweder das«, fuhr sie leise fort, »oder ich brenne mit dem Sohn des stellvertretenden Botschafters durch. Er ist zweiundzwanzig, und er mag mich sehr. Wenn wir heiraten würden, könnte ich mit ihm nach Kulu zurück, sobald die Amtszeit seines Vaters vorbei ist.«
    Ashly grinste und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Fruchtsaft. Aus Warlows Brust drang ein mißmutiges Rumpeln.
    Marie sah Joshua fragend an. »So. Wollen Sie noch immer Ihr Mayope, Captain?«
    »Glauben Sie, Sie könnten mir eine Ladung davon besorgen?«
    »Wie schon gesagt, ich arbeite im Handelsbüro. Und ich bin gut in meinem Job«, fügte sie entschlossen hinzu. »Ich weiß mehr

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