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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schaufelräder.
    »Mutter!«
    Sie beugte sich nach Steuerbord aus dem Ruderhaus. Unten auf dem Passagierdeck stand ihr Sohn Karl und blickte zu ihr hoch.
    »Was war das?«
    Er hatte die Frage einen Sekundenbruchteil vor ihr ausgesprochen.
    »Ich weiß es nicht!« rief sie nach unten. »Im Massedetektor ist nichts zu erkennen! Kannst du etwas im Wasser sehen?«
    »Nein.«
    Die Strömung des Flusses ließ die Swithland nun, da die Schaufelräder stillstanden, rasch langsamer werden. Ohne das stetige Schlagen der Schaufeln schien der Lärm, den die Kolonisten veranstalteten, doppelt so laut.
    Da war es wieder: Das laute, knirschende Geräusch von überlastetem Holz. Mit einem unüberhörbaren Bersten am Schluß.
    »Das war am Heck!« rief Rosemary. »Geh nach hinten und sieh nach, was passiert ist, und dann gib mir schnellstmöglich Bescheid.« Sie zog ein Handfunkgerät aus dem Fach über der Kommunikationskonsole und warf es zu Karl hinunter. Er fing es geschickt auf und rannte über das schmale Deck davon, um sich mit hastigen, geübten Bewegungen durch die Kolonistenmassen zu drängen.
    »Swithland, bitte melden!« kam es aus dem Lautsprecher der Kommunikationskonsole. »Rosemary, kannst du mich hören? Hier ist Dale. Was ist passiert? Warum hast du das Schiff angehalten?«
    Sie nahm das Mikrophon in die Hand. »Ich höre dich, Dale«, sagte sie zu dem Kapitän der Nassier. Sie hob den Blick und sah die Nassier einen halben Kilometer flußaufwärts. Das Schiff entfernte sich weiter. Die Hycel war noch ein Stück zurück auf der Steuerbordseite, aber sie holte rasch auf. »Es sieht so aus, als hätten wir etwas gerammt.«
    »Wie schlimm?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich melde mich wieder.«
    »Rosemary, hier ist Callan. Ich glaube, es ist am besten, wenn wir nicht getrennt werden. Ich drehe bei, bis du weißt, ob du Hilfe brauchst.«
    »Danke, Callan.« Sie beugte sich aus dem Ruderhaus und winkte der Hycel zu. Eine kleine Gestalt auf der Brücke winkte zurück.
    In diesem Augenblick ertönte vom Rumpf der Swithland her ein Kreischen, das laut genug war, um die Kolonisten augenblicklich zum Verstummen zu bringen. Rosemary spürte, wie das gesamte Schiff erzitterte und ein ganzes Grad vom Kurs abgelenkt wurde. So etwas hatte sie in all der Zeit auf dem Fluß noch nie erlebt. Sie lagen fast bewegungslos im Wasser. Das konnte kein Baumstumpf und keine Sandbank gewesen sein. Ganz und gar unmöglich!
    Karl erreichte das Achterdeck genau in dem Augenblick, als die Swithland erzitterte. Er spürte unter den Füßen, wie das gesamte Schiff um mehrere Zentimeter aus dem Wasser gehoben wurde.
    Das Achterdeck war vollgepackt mit Kolonisten und den Angehörigen des Trupps. Mehrere Gruppen von Männern lagen am Boden und spielten Karten oder aßen. Kinder rannten umher. Acht oder neun Passagiere hatten Angelruten ausgeworfen und fischten. Kisten mit Farmausrüstung stapelten sich an den Wänden der Aufbauten und an der Reling. Hunde rannten zwischen Beinen hindurch. Fünf Pferde waren an der Seitenreling angezurrt, und zwei von ihnen gerieten in Panik und zerrten an ihren Geschirren, als das laute krachende Geräusch über das Schiff hereinbrach. Alles erstarrte und lauschte.
    »Aus dem Weg!« brüllte Karl. »Aus dem Weg!« Er stieß Kolonisten und Deputys ohne Unterschied zur Seite. Das Geräusch kam von unten, vom Kiel her, direkt unterhalb des Kesselraums, der sich an den hinteren Bereich der Aufbauten anschloß. »Los doch, Bewegung!«
    Ein Sayce fauchte ihn an. »Töten!«
    »Schaffen Sie dieses verdammte Mistding aus meiner Reichweite!«
    Yuri Wilkin zerrte Randolf zu sich.
    Das gesamte Achterdeck beobachtete Karl. Er erreichte den Niedergang über dem Mechanismus, der die Holzstämme in den Kessel beförderte. Er war von einem Gewirr von Containern verstellt. »Helfen Sie mir, die Kisten da wegzuschaffen!« brüllte er.
    Barry McArple kam aus dem Kesselraum nach oben, ein stämmiger, zwanzig Jahre alter Bursche. Er war verschwitzt und dreckig. McArple hatte sich die meiste Zeit über unter Deck gehalten und war vorsichtig jedem Mitglied des Trupps aus dem Weg gegangen. Keiner aus der Lambourne-Familie hatte den anderen erzählt, daß Barry ein Zettdee war. Die Geräusche verstummten abrupt. Karl war sich der ängstlichen Gesichter bewußt, die ihn anstarrten, der stummen Bitte um Führung. Er hielt die Hände hoch, während Barry sich daranmachte, Kisten vom Eingang wegzuschaffen. »In Ordnung, Leute, wir hängen

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