Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
die Oenone fort. – Allerdings ist es möglich, daß ein paar Schiffe im Orbit parken.
– Ich denke, ich sollte ihm lieber folgen, sagte Syrinx zum Konsensus.
– Wir stimmen mit Ihnen überein. Es dauert wenigstens noch einen weiteren Tag, bis Thakrar zurück sein kann, vorausgesetzt, sein Schiff hält überhaupt bis hierher durch.
– Wir sehen im Ngeuni-System nach, ob er dort angekommen ist. Noch während sie sprach, floß Energie in die Musterzellen des Voidhawks.
Stephanie hörte ein lautes metallisches Quietschen, gefolgt von einem lauten Hupton. Sie lächelte den Kindern zu, die am Küchentisch saßen. »Sieht ganz danach aus, als hätte euer Onkel Moyo eine Transportmöglichkeit für uns gefunden«, sagte sie.
Ihre gute Laune verging, als sie auf die Veranda des Bungalows trat. Der Bus, der auf der Straße vor dem Haus parkte, leuchtete in allen Farben des Regenbogens. Er war mit einer dichtgepackten Masse bunter Blumen bemalt, die aus Paisleymustern wuchsen. Darunter stand in großen, neonfarbenen Buchstaben LOVE, PEACE und KARMA. Die dunkelsten Stellen waren noch die glänzenden verchromten Radkappen.
Moyo kletterte verlegen aus dem Fahrerhaus. Die Türen im Heck glitten zischend auseinander, und in zweiter Mann sprang auf die Straße. Stephanie hatte noch nie einen Kerl mit so langen Haaren gesehen.
Die Kinder drängten sich um sie und starrten auf die leuchtende Erscheinung des seltsamen Gefährts.
»Und mit diesem Ding sollen wir zur Grenze?«
»Wie hast du es geschafft, daß es so leuchtet?«
»Bitte, Stephanie, darf ich einsteigen?«
Stephanie konnte nicht nein sagen, also winkte sie mit einer beiläufigen Geste ab. Die Kinder schwärmten über den Rasen des Vorgartens aus, um das erstaunliche Gebilde näher in Augenschein zu nehmen.
»Und damit sollen wir also unnötige Aufmerksamkeit vermeiden, ja?« wandte sie sich an Moyo. »Hast du völlig den Verstand verloren?«
Er zeigte mit schuldbewußtem Finger auf seinen Begleiter. »Das ist Cochrane; er hat mir mit dem Bus geholfen.«
»Also war das deine Idee?«
»Sicher, was’n sonst?« Cochrane verbeugte sich. »Mann, ich wollte schon immer so ’n Satz Felgen.«
»Gut. Jetzt hast du ihn gehabt, jetzt kannst du ihn ja wieder verschwinden lassen. Ich muß diese Kinder hier in Sicherheit bringen, und sie werden bestimmt nicht in diesem … diesem Ding fahren. Wir werden es in etwas Passenderes verwandeln.«
»Das wird nichts nützen.«
»Oh?«
»Er hat recht«, sagte Moyo. »Wir können uns nicht durch die Gegend schleichen, nicht hier. Du weißt das. Jeder von uns kann alles spüren, was in Mortonridge vor sich geht.«
»Das ist immer noch kein Grund, dieses … dieses …« Sie zeigte empört auf den bunten Bus.
»Es ist ein mobiles Zen-Momentum für alle, die unreinen Geistes sind«, sagte Cochrane.
»O Gott, verschone mich damit!«
»Nein, wirklich! Wer diesen Bus sieht, wird mit seinem inneren Wesen konfrontiert, Mann. Das ist total abgefahren, echt, eine Seele, die in ihre eigene Seele blickt. Mit diesem Bus strahlst du Radio Göttlichkeit aus, und das vierundzwanzig Stunden am Tag. Eine Gnadenmission, die Mütter um ihre verlorenen Kinder weinen läßt, wenn du weißt, was ich meine. Mein Karma-Crusader-Bus bringt sie dazu, euch vor Scham durchzulassen. Aber wenn du lieber mit einer ganzen militärischen Szenerie auflaufen willst, so eine Art Hinter-den-feindlichen-Linien-Aktion, dann verschwendest du all die guten Schwingungen, die dein Karma inzwischen aufgebaut hat, echt. Das macht es diesen kosmisch uncoolen Ledernacken leicht, dort draußen hinter uns herzujagen und uns das Leben zu erschweren.«
»Hmmm.« Widerstrebend gestand sie sich ein, daß seine Worte einen Sinn ergaben, auch wenn er ein wenig verquer redete. Moyo zuckte hoffnungsvoll die Schultern, eine Loyalität, die ein warmes Gefühl in ihr weckte. »Nun, ich denke, wir können es ja für ein paar Meilen versuchen.« Dann musterte sie Cochrane mit einem mißtrauischen Blick. »Was hast du eigentlich eben mit ›wir‹ gemeint?«
Er lächelte und breitete die Arme aus. Ein Miniaturregenbogen entsprang seinen Handflächen und kurvte über seinen Kopf. Die Kinder lachten und klatschten begeistert.
»Hey, ich war in Woodstock, Schwester. Ich hab’ drei Tage lang geholfen, die Welt zu regieren. Du brauchst den friedlichen Einfluß, den ich auf das Land ausübe. Ich bin ein Freund aller lebenden Dinge, und mittlerweile auch der Toten.«
»Zur Hölle,
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