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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Flieger zu bewirken.
    Sie rasten einfach hindurch.
    Damit wäre es eigentlich auf ein Duell zwischen Energiewaffen und Abschirmungen hinausgelaufen: zwei Opponenten, die so weit voneinander entfernt waren, daß sie sich wahrscheinlich niemals gesehen hätten. Doch der Schnee verhinderte dies. Er absorbierte die Energie der Thermogeschütze und Maser und verringerte die effektive Reichweite der gegnerischen Seiten auf weniger als fünfhundert Meter. Flieger und Raumflugzeuge mußten sich auf einen altmodischen Luftkampf einlassen, bei dem sie einander umkreisten, sich auf ihre Gegner stürzten, ihr Heil in der Höhe suchten und immer wieder zur einen oder anderen Seite ausbrachen. Angreifer, die bemüht waren, ihre Waffen immer auf die gleiche Stelle im Rumpf des Gegners gerichtet zu halten, Zielobjekte, die bemüht waren, den Schüssen auszuweichen und die Energietreffer auf ihren Maschinen zu verteilen. Die Sensoren von gegnerischen Störmaßnahmen geblendet, flogen die Piloten nur noch auf Sicht, und diese wurde von Schnee und Wolken getrübt. Die Manöver der Maschinen wurden ausnahmslos von Programmen durchgeführt. Schließlich setzte sich die überlegene Wendigkeit der Ionenfeldflieger durch. Die Raumflugzeuge waren an die alten aerodynamischen Gesetze von Auftrieb und Stabilität gebunden, was ihre Taktik erheblich einschränkte, während die Ionenfeldflieger in jede Richtung steuern konnten, vorausgesetzt, ihre Fusionsgeneratoren lieferten genügend Energie.
    Die Organisation mußte verlieren.
    Eines nach dem anderen fielen die Raumflugzeuge aus dem Himmel. Zwei von ihnen krachten in den gefrorenen Boden vor der Verhüttungsanlage, ein drittes stürzte ins Meer.
    Über ihnen zogen die Ionenfeldflieger ihre Formation zusammen und begannen, in Erwartung ihrer Beute über der gewaltigen Anlage zu kreisen.
    In diesem Augenblick tauchten die Urschel und die Pinzola über dem Horizont auf. Die Besatzungen der beiden Schiffe wußten, was geschehen war; die aus ihren Körpern geflüchteten Seelen kreischten es ihnen aus dem Jenseits zu. Die Urschel und die Pinzola wußten, wonach sie Ausschau halten mußten. Ihre Röntgenlaser feuerten viermal. Die Energie war so hoch, daß Schnee und Wolken und herumwirbelnde Eiskristalle die Strahlen nicht aufhalten konnten.
     
    Das Andockgestell hob sich aus der Bai des Raumhafens, und strahlendes Sonnenlicht erfaßte den Rumpf der Mount’s Delta. An dieser Stelle entfalteten Raumschiffe für gewöhnlich ihre Thermopaneele, bevor sie endgültig ablegten. Quinn befahl Dwyer, die Wärmetauscher auf einen internen Speicher umzuleiten. Andockschläuche lösten sich von ihren Kupplungen in der unteren Rumpfsektion, dann lösten sich die Halteklammern.
    »Bring uns zu einer Stelle fünfzig Kilometer in Richtung von Jesups Rotationsachse«, befahl Quinn. »Und dann halte uns dort.«
    Dwyer aktivierte ein Kehlkopfmikrophon an seinem Kopfhörer und murmelte Instruktionen in den Bordrechner. Ionentriebwerke schoben den Klipper vom Landegestell weg, dann erwachten die Sekundärtriebwerke zum Leben. Die Mount’s Delta beschleunigte mit einem Fünfzehntel g, und ihre Flugbahn beschrieb einen sauberen Bogen über dem Raumhafen des Asteroiden.
    Quinn benutzte die Holoschirme, die seine Beschleunigungsliege umgaben, um sich Bilder der externen Sensoren anzusehen. Nichts außer der Mount’s Delta bewegte sich rings um den gigantischen Asteroiden. Die Industriestationen in der näheren Umgebung waren bereits vor Tagen offline gegangen und trieben nun langsam aus ihrer bis dato sorgfältig aufrechterhaltenen Formation. Eine ganze Flotte aus Fähren, MSVs, interorbitalen Frachtern und Tankern hatte auf dem nicht-rotierenden Raumhafen angedockt und belegte nahezu jedes Dock.
    Nachdem die Mount’s Delta sich über den Apex des. Raumhafens erhoben hatte, schaltete Quinn die optischen Sensoren auf die übrigen Asteroiden. Dwyer beobachtete schweigend die Schirme, während die drei verlassenen Asteroiden in Sicht kamen. Diesmal war Bewegung erkennbar: winzige Sterne, die sich den Felsen mit hoher Geschwindigkeit näherten.
    »Sieht aus, als kämen wir genau zur rechten Zeit«, sagte Quinn. »Die Nationalstaaten sind außer sich, weil sie ihre Schiffe verloren haben.« Er sprach leise in sein Mikrophon und erteilte dem Bordrechner neue Instruktionen. Vier Sonden fuhren aus dem Rumpf der Mount’s Delta, sichere Kommunikatoren militärischer Spezifikation. Eine jede feuerte einen ultravioletten

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