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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kreditdisk und dergleichen. Ich werde versuchen herauszufinden, was es über Ikela und seine Partner zu wissen gibt.«
    »Und was ist mit mir?« fragte Sarha indigniert.
    »Du bleibst an Bord und paßt auf. Laß niemanden außer uns ins Schiff. Von diesem Augenblick an bleibt immer mindestens einer von uns auf der Brücke. Ich weiß nicht, ob es Besessene auf dem Ayacucho gibt, aber ich möchte kein Risiko eingehen. Außerdem dürfen wir die Geheimdienste nicht vergessen, zusammen mit den einheimischen Sicherheitskräften. Genausowenig wie die Leute, die mit Mzu unter einer Decke stecken. Ich denke, jetzt wäre auch der geeignete Augenblick, um die Sergeants aus den Null-Tau-Kapseln zu nehmen, nur für den Fall, daß die Ereignisse einen ungünstigen Verlauf nehmen. Wir können sie mühelos als Kosmoniken ausgeben.«
     
    Ione empfand die ganze Situation der Unabhängigkeit als höchst eigenartig, sowohl individuell als auch unisono mit den bruchstückhaften Bewußtseinen in den anderen Sergeants. Ihre Gedanken flatterten über das Affinitätsband wie aufgeschreckte Vögel auf der Flucht vor einem Hurrikan.
    – Wir müssen versuchen uns mehr voneinander zu trennen, sagte sie.
    Und ihre eigenen Gedanken antworteten: – Absolut.
    Ihr war nach Kichern zumute; die Art von Kichern, die das Kitzeln eines gnadenlosen Liebhabers auslöste: unwillkommen und doch unausweichlich.
    Der Affinitätskontakt mit den anderen drei Serjeants wurde schwächer, verblaßte zu einem schwachen Strom essentieller Informationen: Aufenthaltsort, Bedrohungsstatus, Interpretation der Umgebung. Sie verspürte einen unwillkürlichen Schauer von Wohlbehagen angesichts der neuen Eindrücke; es war das erste Mal, daß sie sich jemals irgendwo außerhalb Tranquilitys aufhielt. Ayacucho war vielleicht nicht gerade viel, doch Ione war fest entschlossen, soviel davon in sich aufzunehmen wir nur irgend möglich.
    Sie folgte Joshua aus der Transitkapsel, die sie vom Raumhafen hierhergebracht hatte. Die Axialkammer war nichts weiter als eine Blase im Fels, aber zugleich eine Blase, die Ione noch nie zuvor gesehen hatte. Ihre erste fremde Welt überhaupt.
    Joshua betrat den wartenden Lift und setzte sich. Sie wählte den Sitz ihm gegenüber. Das Komposit knarrte protestierend unter ihrem Gewicht.
    »Das ist alles so merkwürdig«, sagte sie, als der Lift sich in Bewegung setzte. »Ein Teil von mir möchte dir ganz nah sein.«
    Sein Gesicht erstarrte. »Meine Güte, Ione! Warum mußtest du deine Persönlichkeit in die Sergeants übertragen? Tranquility hätte vollkommen ausgereicht.«
    »Also wirklich, Joshua Calvert. Ich spüre, daß du verlegen bist!«
    »Wer? Ich? O nein. Ich bin an zwei Meter große geschlechtslose Monstrositäten gewöhnt, die scharf sind auf mich.«
    »Sei nicht so grantig, Joshua. Das ist gar nicht nett von dir. Mein Beschützerinstinkt dir gegenüber ist sehr stark ausgeprägt. Das verschafft mir gegenüber Tranquilitys Bewußtsein einen Vorteil.«
    Joshua murmelte eine unverständliche Erwiderung.
    Die Lifttüren öffneten sich zu einer öffentlichen Halle im Handelsdistrikt des Asteroiden. Mehrere offensichtlich verspätete Angestellte hasteten zu ihren Arbeitsstellen, zwei Mechanoiden waren damit beschäftigt, die Wände und den Boden zu reinigen. Die Halle war nicht ganz so spartanisch wie die Axialkammer.
    Sie besaß eine hohe gewölbte Decke, und in regelmäßigen Abständen waren Pflanzkübel aufgestellt. Trotzdem war es immer noch nichts weiter als eine Kaverne im Felsen, absolut nichts Außergewöhnliches. Schade, daß die Sergeants keine Lippen besaßen, sonst hätte Ione jetzt einen Schmollmund aufgesetzt. Sie wollte unbedingt die Biosphärenkaverne sehen.
    Joshua setzte sich in Bewegung.
    »Was willst du hier?« fragte Ione.
    »T’Opingtu ist eine ziemlich große Firma. Irgend jemand wird sicherlich mit der Geschäftsführung beauftragt worden sein. Und Ikela wird dafür gesorgt haben, daß sein Stellvertreter vertrauenswürdig ist. Jemand aus seinem engsten Kreis. Nicht viel, ich weiß, aber es ist die beste Spur, die wir bisher haben.«
    »Ich glaube nicht, daß man dir gleich heute einen Termin geben wird.«
    »Hör auf mit deinen Unkenrufen, Ione. Dein Problem ist, daß Tranquility nicht korrumpierbar ist und streng logisch denkt. Du bist daran gewöhnt, und an sonst nichts. Auf Asteroiden wie dem Ayacucho ist das alles ein wenig anders. Wenn ich ihnen einen profitablen Kontrakt vor die Nase halte, bringen sie mich

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