Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
ausgerüstet werden, und jedes Schiff im niedrigen Orbit würde in tiefen Schwierigkeiten stecken. Niemand würde wissen, wann der nächste Angriff käme, und die Besatzungen wären ziemlich verunsichert, wenn sie erst realisiert hätten, daß wir dahinterstecken. Außerdem könnten wir Blitzangriffe gegen die Asteroidensiedlungen starten; ein einzelner Voidhawk springt bis vor das Ziel, feuert eine Salve Kombatwespen ab und verschwindet sofort wieder. Ganz ähnlich dem edenitischen Angriff auf die Industriestationen des Habitats Valisk. Der Vorteil wäre, daß wir Material zerstören anstatt Menschen.«
»Ich möchte, daß die Machbarkeitsanalysen noch heute beginnen«, sagte der Leitende Admiral. »Schließen Sie sowohl Arnstadt als auch Kursk mit ein. Damit hätte ich etwas Konkretes in der Hand, wenn ich vor die Versammlung gerufen werde, um eine Erklärung für das letzte Fiasko abzugeben.« Er wandte sich mit einem fragenden Blick an den jungen Voidhawk-Kommandanten. »Was genau unternimmt Capones Flotte in diesem Augenblick?«
»Der größte Teil ist über das Arnstadt-System verstreut und kontrolliert die Asteroidensiedlungen, bis die Bevölkerung vollständig besessen ist. Zahlreiche aufgebrachte Schiffe sind auf dem Rückweg nach New California; wir nehmen an, daß sie dort für die nächste Invasion bewaffnet und ausgerüstet werden. Allerdings wird es eine Weile dauern; wir schätzen, daß Capone nicht genügend Besatzungen zur Verfügung hat.«
»Für den Augenblick«, sagte Admiralin Lalwani säuerlich. »Ich kann einfach nicht fassen, wie viele von diesen unabhängigen Händlerbastarden sich verpflichtet haben, für ihn zu arbeiten.«
»Aber jetzt ist die Quarantäne in Kraft, und die Rekrutierung neuer Besatzungen dauert länger«, sagte Maynard Khanna. »Selbst die unabhängigen Händler zögern, Capones Geld anzunehmen, seit sie von Arnstadt gehört haben, und die Proklamation der Konföderationsversammlung scheint ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben.«
»Entweder das, oder sie sind zu sehr mit Geldscheffeln beschäftigt, indem sie die Quarantäne durchbrechen«, entgegnete die Lalwani. »Was ich eigentlich eher annehme.« Sie zuckte die Schultern. »Uns liegen entsprechende Berichte vor; nicht wenige der kleineren Asteroidensiedlungen sind noch immer für den interstellaren Verkehr geöffnet.«
»Manchmal frage ich mich, warum wir das alles überhaupt machen«, sagte Samuel Aleksandrovich. »Danke sehr für Ihren Bericht, Mullein, und bestellen Sie der Tsuga meinen Dank für den raschen Flug.«
»Hat Gilmore irgendwelche Fortschritte gemacht?« erkundigte sich Admiralin Lalwani, nachdem der Kommandant gegangen war.
»Er will es zwar nicht zugeben, aber die wissenschaftlichen Teams sind am Ende ihres Lateins angelangt«, erwiderte Samuel Aleksandrovich. »Außer Negativmeldungen kommt nichts mehr von ihnen. Wir erfahren eine Menge über die Möglichkeiten der energistischen Kräfte der Besessenen, aber nichts darüber, woher sie kommen. Genausowenig, wie Gilmores Leute irgendwelche Fakten über das Jenseits gefunden haben. Ich glaube, das macht mir am meisten Sorgen. Es existiert, daran besteht kein Zweifel, also muß es auch physische Parameter geben, zugrundeliegende Naturgesetze, aber sie sind einfach nicht imstande, diese Gesetze zu entdecken oder zu definieren. Wir wissen so viel über unser Universum und seine Struktur, und wie wir diese manipulieren können, doch das hier stellt selbst unsere größten Theoretiker vor unlösbare Aufgaben.«
»Sie machen unverdrossen weiter. Den Forschern in den Jupiter-Habitaten ist es nicht anders ergangen. Ich weiß, daß GovCentral ein ähnliches Projekt gestartet hat, und zweifellos ist auch das Königreich Kulu emsig bei der Sache.«
»Ich schätze, diesmal können wir sie sogar dazu bringen, miteinander zu kooperieren«, sann der Leitende Admiral. »Ich werde den Vorschlag beim Präsidenten unterbreiten. Damit hat Olton Haaker etwas in der Hand, worauf er sich konzentrieren kann.«
Admiralin Lalwani rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und beugte sich leicht nach vorn, als fühlte sie sich unbequem. »Die einzige wirklich gute Nachricht ist, daß wir glauben, Alkad Mzu gesehen zu haben.«
»Gott sei Dank! Wo?«
»In den Dorados, Sir. Was dem Bericht unserer Agenten eine besondere Bedeutung verleiht. Siebzig Prozent der Flüchtlinge von Garissa sind dorthin emigriert, und es gibt sogar eine kleine Untergrundbewegung. Wahrscheinlich
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