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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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drei ist, Sir. Keine militärischen Streitkräfte, kein strategisches Verteidigungsnetzwerk. Leichtes Spiel für die Organisation. Ihre Beute besteht aus nichts weiter als ein paar orbitalen Industriestationen, und Capones Leute werden ziemliche Mühe haben, die weitläufig verstreut lebende Bevölkerung einzufangen. Kursk ist in der Hauptsache noch immer landwirtschaftlich orientiert. Mit anderen Worten, die Besessenen haben es mit kleinen, eingeschworenen Gemeinschaften aus gut bewaffneten Farmern zu tun, die reichlich Vorwarnzeit hatten.«
    »Aber die Besessenen haben Rückendeckung durch Raumschiffe im Orbit!« sagte Samuel Aleksandrovich.
    »Sicher, aber warum sollten sie sich überhaupt die Mühe machen, fünfzig Millionen Menschen der Possession zu unterwerfen, die keinerlei sinnvollen Beitrag zur Organisation leisten können?«
    »Possession ist ihrem ganzen Wesen nach nicht sinnvoll.«
    »Nein. Aber Capones Organisation benötigt dringend eine feste ökonomische Basis, zumindest jedenfalls Capones Flotte. Sie kann ohne industrielle Kapazitäten nicht operieren.«
    »Also schön, zugegeben. Und zu welchen Schlußfolgerungen sind Ihre Analysten gekommen?«
    »Wir denken, daß es sich im Prinzip um einen Propagandaschachzug gehandelt hat. Einen Werbegag, wenn Sie so wollen, Sir. Kursk war für Capone keine Herausforderung, und es stellt keinen Gewinn dar. Der einzige Wert ist psychologischer Natur. Capone hat eine weitere Welt erobert. Capone ist eine Macht, mit der man rechnen muß, der König der Besessenen. Diese Art von Propaganda, verstehen Sie? Die Menschen werden nicht bemerken, wie unbedeutend Kursk aus strategischer Sicht ist, sie starren nur wie gebannt auf diese elende Exponentialkurve. Und damit werden wir einem hohen politischen Druck ausgesetzt.«
    »Das Präsidialbüro hat um einen Bericht über die neueste Entwicklung gebeten, Sir«, sagte Maynard Khanna. »Sie möchten bitte in zwei Stunden dort sein. Wir können davon ausgehen, daß die Konföderationsversammlung massive militärische Maßnahmen verlangen wird. Und einen Sieg. Ich denke, die Politiker halten es für angebracht zu demonstrieren, daß die Konföderation dem Feind entgegentreten kann und nicht tatenlos die Hände in den Schoß legt.«
    »Welch ein wunderbar logischer Gedanke«, brummte Samuel Aleksandrovich. »Die nationalen Streitkräfte haben erst siebzig Prozent der uns zustehenden Schiffe abgestellt, und wir sind kaum imstande, die Quarantäne zu erzwingen. Wir haben noch immer nicht herausgefunden, woher Capone seine Antimaterie bezieht. Und dann erwarten sie allen Ernstes von mir, daß ich alles an Streitkräften zusammenziehe, um eine Abfangflotte zu bilden? Ich frage mich, ob sie überhaupt wissen, gegen wen ich diese Flotte einsetzen soll, weil ich nämlich ganz bestimmt kein mögliches Ziel erkenne. Wann lernen die Leute endlich, daß wir mit den besessenen Körpern auch die rechtmäßigen Besitzer töten und damit nichts weiter erreichen, als daß die Zahl der Seelen im Jenseits noch größer wird? Ganz abgesehen davon, daß ich zu bezweifeln wage, ob die Familien der Getöteten uns danken werden.«
    »Ich hätte vielleicht einen Vorschlag, Sir«, meldete sich Mullein zu Wort.
    »Schießen Sie los.«
    »Wie Admiralin Lalwani bereits erwähnte, hat die Tsuga Aufklärung im System von Arnstadt betrieben. Wir sind uns darüber einig, daß nicht alles so läuft, wie Capone sich das vorstellt, jedenfalls nicht unten auf dem Planeten selbst. Die strategischen Plattformen müssen fast stündlich das Feuer eröffnen, um Capones Leute auf der Oberfläche zu unterstützen. Es gibt dort unten offensichtlich eine Menge Widerstand. Der Konsensus vom Yosemite glaubt, daß Capone in ziemliche Schwierigkeiten geraten könnte, wenn wir damit anfangen würden, seine Schiffe und Stationen im Orbit anzugreifen. Ständiger Nachschub über interstellare Distanzen wird seine Ressourcen entscheidend schwächen.«
    »Maynard?« fragte der Leitende Admiral.
    »Das wäre eine Möglichkeit, Sir. Der Generalstab verfügt jedenfalls bereits über die entsprechenden Kontingentierungspläne.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Im Grunde genommen müßten die observierenden Voidhawks nichts weiter tun, als getarnte Fusionsminen in den Orbit rings um Arnstadt einzuschleusen. Wir können davon ausgehen, daß ein annehmbarer Prozentsatz unbemerkt an den Sensorstationen der strategischen Verteidigung vorbeisickert. Die Minen könnten mit Massedetektoren

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