Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Spur.«
     
    Ashly redete auf dem Rückweg zum Raumhafen nur sehr wenig. Joshua vermutete, daß die neurale Nanonik des Piloten vollauf damit beschäftigt war, den Schock zu dämpfen. Doch Sarha schien nicht übermäßig besorgt, und sie überwachte die Daten des nanonischen Medipacks auf seinem Oberschenkel.
    Melvyn gab sein Bestes, um so schnell wie möglich wieder nüchtern zu werden. Einer der Sergeants hatte ihm ein Medipack gegeben, das nun wie ein dicker Schal um seinen Hals lag und sämtlichen Alkohol aus dem Blut filterte, das sein Gehirn versorgte.
    Joshuas einzige Sorge war die Flüssigkeit, die noch immer aus dem Loch in Beaulieus Brustplatte sickerte. Nanonische Medipacks waren nutzlos bei der Behandlung von Kosmoniken. Keiner von ihnen besaß standardisierte Systeme; jeder war einzigartig, und sie waren stolz darauf. Joshua hatte nicht die geringste Ahnung, ob unter Beaulieus Messingpanzer noch richtige Organe arbeiteten oder ob sie einen Mechanoidenkörper besaß.
    »Wie geht es dir?« fragte er.
    »Die Kugel hat einige meiner Nahrungssynthesedrüsen beschädigt. Nichts Schlimmes.«
    »Hast du … äh, Ersatzteile?«
    »Nein. Aber diese Funktion besitzt zahlreiche redundante Backups. Es sieht schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist.«
    »Sag jetzt nur nicht, es ist bloß eine Fleischwunde«, brummte Ashly.
    »Ganz genau.«
    Die Tür des Pendlerzugs öffnete sich. Zwei Sergeants schlüpften als erste in den Korridor hinaus und sicherten den Bereich bis zur Luftschleuse gegen einen überraschenden Angriff von Besessenen. »Joshua!« rief einer von ihnen nach hinten.
    Der Prozessorblock hatte keinerlei Warnmeldung abgegeben. »Was ist?«
    »Hier will dich jemand sprechen.«
    Der Ton verriet nichts, also stieß er sich vom Boden ab und glitt durch die Tür in den Korridor hinaus. »Ach, du lieber Himmel!«
    Mrs. Nateghi und ihre beiden Begleiter von Tayari, Usoro und Wang warteten vor der Luftschleuse. Ein dritter Mann schwebte unmittelbar hinter ihnen.
    Die Besatzung folgte Joshua in den Gang.
    »Captain Calvert.« Mrs. Nateghis Stimme klang unanständig fröhlich.
    »Sie können wohl nicht genug von mir kriegen, wie? Was liegt dieses Mal an? Eine Millionen-Dollar-Strafe, weil ich meinen Abfall habe liegen lassen? Zehn Jahre Zwangsarbeit, weil ich meine leeren Flaschen nicht zur Theke gebracht habe? Verbannung auf eine Strafkolonie, weil ich in der Öffentlichkeit gefurzt habe?«
    »Humor ist ein exzellenter Verteidigungsmechanismus, Captain Calvert. Ich hoffe doch, Sie haben noch etwas Stärkeres in Reserve?«
    »Ich habe gerade Ihren verdammten Asteroiden davor bewahrt, von den Besessenen übernommen zu werden. Reicht das?«
    »Ich habe die Nachrichtensendung von NewsGalactic gesehen. Sie haben die ganze Zeit auf dem Boden gelegen und die Hände über den Kopf gehalten. Captain Calvert, ich bin im Besitz einer Verfügung gegen Sie. Sie haben zu einer Anhörung zu erscheinen, um die Eignerschaft des Raumschiffes Lady Macbeth zu klären, gemäß der Ansprüche, die mein Klient auf dieses Schiff erhebt.«
    Joshua starrte sie stumm an.
    Schiere Ungläubigkeit hatte ihm die Sprache verschlagen.
    »Eignerschaft?« fragte Sarha. »Aber die Lady Macbeth ist Joshuas Schiff. Sie war immer sein Schiff.«
    »Das ist nicht korrekt«, entgegnete Mrs. Nateghi. »Die Lady Macbeth war das Schiff von Marcus Calvert. Ich besitze eine Sens-O-Vis-Aufzeichnung, in der Joshua Calvert dies zugesteht.«
    »Das hat er auch niemals bestritten. Joshuas Vater ist tot. Die Lady Macbeth ist bei der Konföderierten Raumflugbehörde auf Joshua registriert. Das können Sie nicht anzweifeln.«
    »Doch, das kann ich.« Der Mann, der sich bisher hinter den drei Anwälten im Hintergrund gehalten hatte, schwebte langsam nach vorne.
    »Sie!« rief Sarha.
    »Ja, ich.«
    Joshua starrte ihn an, und ein kaltes Frösteln schlich sich in seine Gedanken. Dieses markante, dunkelhäutige Gesicht war … Meine Güte, ich kenne den Burschen. Aber woher? »Wer zur Hölle sind Sie?«
    »Mein Name ist Liol. Liol Calvert, um genau zu sein. Ich bin dein älterer Halbbruder, Joshua.«
     
    Der letzte Ort, an dem Joshua diesen … diesen Hochstapler sehen wollte, war seine Eignerkabine. Es war die Kabine seines Vaters, alles was recht war, auch wenn Joshua im Verlauf der letzten Überholung den größten Teil der alten Erinnerungen und persönlichen Andenken hatte entfernen lassen. Die Kabine war alles, was Joshua je als Zuhause besessen hatte.
    Doch Ashly

Weitere Kostenlose Bücher