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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kalten Wassers schwebten in seiner Flugbahn. Eine geschickte Drehung mitten in der Luft, und er lag auf seiner eigenen Beschleunigungsliege, und das Sicherheitsnetz entfaltete sich über ihm.
    »Das Kommunikationsnetz ist vollständig ausgefallen«, berichtete Dahybi. »Wir können die Systeme des Asteroiden nicht mehr länger überwachen.«
    »Spielt keine Rolle«, erwiderte Joshua. »Ich weiß auch so ganz genau, was im Ayacucho passiert. Deswegen verschwinden wir auch jetzt.«
    »Konnte die junge Frau dir weiterhelfen?« erkundigte sich Beaulieu.
    »Noch nicht. Ich will zuerst ablegen. Dahybi, sind irgendwo Voidhawks in der Nähe, um unsere Energieknoten zu blockieren?«
    »Negativ, Boß. Wir können jederzeit springen.«
    »Sehr gut.« Joshua befahl dem Bordrechner (vielleicht ein wenig zu optimistisch), die Andockklammern zu lösen, und war angenehm überrascht, als sie tatsächlich reagierten. Zumindest auf dem Raumhafen schienen noch ein paar Prozessoren zu funktionieren.
    Die chemischen Triebwerke feuerten und schoben die Lady Macbeth senkrecht aus dem Dock. Sarha zuckte zusammen, als die nackten Metallwände an den Spitzen der Sensorbündel vorüberglitten; der Abstand betrug kaum fünf Meter. Doch die Lady Macbeth schwankte nicht ein einziges Mal. Sobald das Schiff aus dem Dock war, deaktivierte Joshua die Raketenmotoren. Die Lady Macbeth glitt im freien Fall dahin, während die Sensoren eingefahren wurden. Ein Ereignishorizont umhüllte das Schiff, und es sprang ein halbes Lichtjahr. Eine Sekunde nach dem Rücksturz jagte erneut Energie durch die Sprungknoten. Diesmal ging der Sprung über drei Lichtjahre.
    Joshua stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    Sarha, Beaulieu und Dahybi blickten ihn an. Er rührte sich nicht und starrte an die Decke.
    »Warum gehst du nicht zu den anderen in die Krankenstation?« fragte Sarha mitfühlend. »Deine Hand sollte richtig verarztet werden.«
    »Ich hab’ sie gehört, weißt du?«
    Sarha warf Dahybi einen besorgten Blick zu. Der Knotenspezialist gab ihr einen ermunternden Wink.
    »Wen gehört?« hakte sie nach. Ihr Sicherheitsnetz löste sich, und sie schob sich zu Joshuas Liege, um sich auf einem StikPad zu verankern.
    Er schien ihre Gegenwart nicht zu bemerken. »Die Seelen im Jenseits. Mein Gott, sie sind tatsächlich dort, und sie warten. Ein winziges Anzeichen von Schwäche, mehr braucht es nicht, und sie haben dich.«
    Sarhas Finger streichelten Joshuas nasses Haar. »Dich haben sie nicht gekriegt.«
    »Nein. Aber sie lügen und lügen, wie sie dir helfen können. Ich war wütend, und ich war dumm genug zu glauben, das verdammte Kruzifix von Horst Elwes könnte mich retten.« Er hielt den kleinen Anhänger in die Höhe und schnaubte. »Meine Güte, der Bursche war ein Muslim.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Er blickte sie aus blutunterlaufenen Augen an. »Tut mir leid. Sie können einem verdammt weh tun, weißt du? Er hatte gerade erst angefangen mit meiner Hand. Das war ein Vorspiel, weiter nichts. Ich weiß nicht, ob ich durchgehalten hätte. Ich habe mir gesagt, daß ich nicht aufgebe, immer wieder. Aber ich glaube, der einzige Weg, tatsächlich nicht überwältigt zu werden, besteht darin zu sterben.«
    »Aber du hast nicht nachgegeben. Du bist noch immer am Leben, und es gibt niemanden außer dir in deinem Schädel. Du hast gewonnen, Joshua.«
    »Ich hatte Glück. Jede Menge Glück, und ich bin am Ende.«
    »Es war kein Glück, daß du die drei Sergeants mitgenommen hast. Es war eine verdammt gesunde Paranoia und gute Planung. Du wußtest, daß die Besessenen extrem gefährlich sind, und du hast es einkalkuliert. Und genau das werden wir beim nächsten Mal wieder tun.«
    Er lachte nervös. »Falls es ein nächstes Mal gibt. Es ist schon ein gewaltiges Erlebnis, wenn man am Abgrund steht und sieht, was einen erwartet – auf die eine oder die andere Weise, entweder als Besessener oder als Possessor.«
    »Wir haben auf Lalonde gegen sie gekämpft, und wir sind noch immer da.«
    »Das war etwas ganz anderes. Damals hatte ich keine Ahnung. Aber jetzt … Jetzt weiß ich es mit Bestimmtheit. Wir werden sterben, eines Tages, und sind dazu verdammt, im Jenseits zu vegetieren. Wir alle. Jedes bewußte Lebewesen im gesamten Universum.« Er verzog das Gesicht vor Schmerz und Wut. »Mein Gott, ich kann einfach nicht glauben, daß das alles sein soll, was das Leben zu bieten hat: ein ewiges Fegefeuer. Nach Zehntausenden von Jahren enthüllt das Universum endlich, daß wir

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