Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Informationen von Malva an Wing-Tsit Chong weitergeleitet.
    Anschließend war die Oenone zum Romulus-Habitat weitergeflogen und hatte in einer Industriestation angedockt.
    – Ich schätze, ich sollte glücklich sein, daß du dich entschieden hast, für unseren Geheimdienst Kurierflüge zu übernehmen, sagte Athene. – Die Ärzte scheinen der Meinung zu sein, daß du wieder gesund bist.
    – Und du nicht? Syrinx spazierte zusammen mit ihrer Mutter durch den Garten, der mit jedem Jahr mehr zu verwildern schien.
    – Wenn du selbst nicht sicher bist, wie kann ich es dann sein, mein Liebes?
    Syrinx lächelte. Irgendwie fühlte sie sich durch das untrügliche Gespür ihrer Mutter ermuntert. – Oh, mach doch kein Theater daraus. Arbeit war schon immer die beste Medizin, insbesondere, wenn man seine Arbeit liebt. Und wir Voidhawk-Kommandanten lieben nichts auf der Welt mehr.
    – Ich will unbedingt wieder mit dir Missionen fliegen, sagte die Oenone. – Das tut uns beiden gut.
    Einen Augenblick lang waren sich Mutter und Tochter des Gerüsts bewußt, das die Oenone umgab. Techniker arbeiteten am unteren Rumpf. Sie installierten Abschußvorrichtungen für Kombatwespen, Maserkanonen und militärische Sensorcluster.
    – Ah, so ist das also, sagte Athene. – Mir scheint, als wäre ich überstimmt.
    – Mir fehlt nichts mehr, Mutter, wirklich nicht. Und direkt bei der Verteidigung anzufangen wäre ein wenig zu kraß gewesen. Kurierdienste sind wichtig. Wir müssen vereint gegen die Besessenen handeln, das ist von größter Bedeutung. Und die Voidhawks spielen dabei eine wichtige Rolle.
    – Ich bin nicht diejenige, die du zu überzeugen versuchst.
    – Mein Gott, Mutter! Jeder, den ich kenne, scheint zu einem Psychiater mutiert zu sein. Ich bin inzwischen ein großes Mädchen, und mein Gehirn hat sich weit genug erholt, um Entscheidungen zu treffen.
    – Mein Gott?
    – Oh. Syrinx spürte, wie sie errötete. Nur Mutter war dazu imstande! – Jemand, den ich kenne, benutzt es ständig als Kraftausdruck. Ich dachte einfach, es wäre angemessen, angesichts der Umstände.
    – Ah, ja. Joshua Calvert. Oder ›Lagrange‹ Calvert, wie er heute von jedermann genannt wird. Du warst ziemlich in ihn verliebt, nicht wahr?
    – War ich nicht! Und überhaupt – warum heißt er jetzt ›Lagrange‹ Calvert?
    Syrinx lauschte mit wachsender Bestürzung Athenes Bericht von den Ereignissen, die sich im Orbit um den Murora zugetragen hatten. – O nein! Was für eine Vorstellung, daß die Edeniten einem Kerl wie ihm dankbar sein müssen! Und was für ein gedankenloser Leichtsinn, bei dieser Geschwindigkeit in einem Lagrange-Punkt zu springen! Er hätte jeden an Bord umbringen können! Wie verantwortungslos!
    – Meine Güte, das muß Liebe sein.
    – Mutter!
    Athene lachte freudig, weil es ihr immer noch gelang, ihre Tochter erfolgreich zu sticheln. Sie waren am ersten der großen Seerosenteiche angekommen, die den Garten zur einen Seite hin abschlossen. Er lag in tiefem Schatten; die Reihe von Goldeiben dahinter war in den letzten dreißig Jahren gewaltig gewachsen, und ihre schweren Äste reichten bis über die Teiche. Athene blickte in das dunkle Wasser. Bronzefarbene Fische schossen davon, um sich unter den Seerosenblättern zu verstecken.
    – Du mußt den Servitor-Schimps befehlen, die Bäume auszuputzen, sagte Syrinx. – Sie stehlen zuviel Licht. Die Seerosen sind viel weniger geworden als früher.
    – Warum nicht der Natur ihren Lauf lassen?
    – Es sieht unordentlich aus. Und ein Habitat ist ja wohl nicht natürlich.
    – Du konntest es noch nie leiden, einen Streit zu verlieren, nicht wahr?
    – Überhaupt nicht. Ich bin stets neugierig auf alternative Ansichten.
    Ein Schwall gutgelaunten Spotts erfüllte das Affinitätsband.
    – Ist das der Grund, weswegen dem du dich so plötzlich wieder der Religion zugewandt hast? Ich wußte immer, daß du sehr empfänglich bist dafür.
    – Was meinst du damit?
    – Erinnerst du dich, daß Wing-Tsit dich eine Touristin genannt hat?
    – Ja.
    – Es war eine freundliche Umschreibung dafür, daß es dir an Selbstvertrauen mangelt, um selbst die Antworten auf das Leben zu finden. Du bist immer auf der Suche, Syrinx, obwohl du niemals weißt, wonach. Früher oder später mußtest du die Faszination verspüren, die von Religionen ausgeht. Das Konzept einer Erlösung durch den Glauben bietet denen Trost, die an sich selbst zweifeln.
    – Es gibt einen großen Unterschied zwischen Religion und

Weitere Kostenlose Bücher