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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Spiritualismus. Das ist es, womit die edenitische Kultur ins reine kommen muß. Wir, die Habitate und die Voidhawks.
    – Ja. Du hast recht, obwohl ich es nicht gerne eingestehe. Ich gebe zu, daß ich sehr erfreut war, als mir bewußt wurde, daß die Iasius und ich eines Tages wieder vereint sein werden, ganz gleich, wie schrecklich die Umstände sein mögen. Dieses Wissen macht das Leben erträglicher.
    – Aber das ist nur ein Aspekt, Mutter. Ich dachte mehr daran, wie wir unsere Persönlichkeit in die Habitate transferieren, wenn wir sterben. Das ist die Basis unserer gesamten Gesellschaft. Wir haben den Tod niemals so gefürchtet wie die Adamisten, was unserer Rationalität zugute kam. Jetzt, da wir wissen, daß das Jenseits auf uns wartet, ist der gesamte Prozeß in Frage gestellt. Außer natürlich …
    – Sprich weiter.
    – Dieser verdammte Laton. Was hat er gemeint? Er und seine große Reise, und seine Botschaft an uns, daß wir uns nicht vor einer Gefangenschaft im Jenseits fürchten müssen. Und Malva hat so gut wie bestätigt, daß er die Wahrheit gesagt hat.
    – Du meinst, es wäre eine schlechte Sache?
    – Nein. Wenn unsere Interpretation korrekt ist, dann ist das Jenseits mehr als nur ein ewiges Fegefeuer. Und das wäre wunderbar.
    – Ich stimme dir zu.
    – Warum hat er uns dann nicht genau gesagt, was uns erwartet? Und warum sollen nur wir dieser Gefangenschaft entkommen, nicht die Adamisten?
    – Vielleicht war Malva hilfreicher, als dir bewußt ist, als sie sagte, daß die Antwort in uns selbst liegt. Hätte Malva sie dir verraten, würdest du sie nicht für dich selbst gefunden haben. Du hättest sie nicht gewußt, sondern sie wäre dir beigebracht worden.
    – Aber warum ausgerechnet Laton? Die einzige Person, der wir niemals wirklich vertrauen können.
    – Nicht einmal du?
    – Nicht einmal ich, trotz der Tatsache, daß ich ihm mein Leben verdanke. Er ist Laton, Mutter!
    – Vielleicht ist das der Grund, weshalb er es uns nicht gesagt hat. Er wußte, daß wir ihm nicht trauen würden. Statt dessen hat er uns ermuntert, gründlich nach der Lösung zu suchen.
    – Und bis jetzt haben wir gründlich versagt.
    – Wir haben doch gerade erst angefangen, Syrinx. Und Laton hat uns einen Hinweis gegeben. Die Sorte von Seelen, die aus dem Jenseits zurückkehren. Du bist ihnen begegnet, Liebling, du kennst sie am besten von uns allen. Was für Persönlichkeiten sind es?
    – Bastarde. Alle miteinander.
    – Beruhige dich. Sag mir, wie sie sind.
    Syrinx lächelte angesichts der Ermahnung, dann starrte sie auf die Seerosenblüten hinunter und zwang sich, an Pernik zu denken, etwas, wovor sie bisher immer noch zurückgeschreckt war. – Es ist die Wahrheit, Mutter. Sie waren wirklich Bastarde. Ich habe nicht so viele getroffen, aber keiner scherte sich auch nur einen Deut um mich oder darum, wie sehr sie mich verletzt haben. Es schien ihnen überhaupt nichts auszumachen; fast, als wären sie emotional tot. Ich glaube, es liegt an der langen Zeit, die sie im Jenseits verbracht haben.
    – Nicht ganz. Kelly Tirrel hat ein paar Interviews mit einem Besessenen aufgezeichnet, der sich Shaun Wallace nannte. Er schien nicht gleichgültig oder gefühllos. Wenn überhaupt, dann schien er ein sehr trauriges Individuum zu sein.
    – Dann eben traurige Bastarde.
    – Du bist zu vorschnell. Denk darüber nach, wie viele von uns Edeniten traurige Bastarde sind.
    – Nein, Mutter, das kann und will ich nicht akzeptieren. Du meinst, daß eine Art Auswahlprozeß im Spiel ist. Daß irgend etwas die Sünder im Jenseits gefangenhält und nur die Rechtschaffenen auf diese letzte Reise in das Licht gehen läßt. Das kann nicht richtig sein. Es würde bedeuten, daß es einen Gott gibt. Einen Gott, der ein überwältigendes Interesse am Schicksal eines jeden einzelnen Menschen besitzt, und der beobachtet, wie wir uns verhalten.
    – Vermutlich hast du recht, ja. Zumindest würde es erklären, was geschehen ist.
    – Nein, würde es nicht. Warum wurde dann Laton gestattet, auf die große Reise zu gehen?
    – Wurde es nicht. Die Seele und die Erinnerungen trennen sich im Augenblick des Todes, hast du das vergessen? Es war Latons Persönlichkeit im neuralen Stratum von Pernik Island, die dich befreit und uns gewarnt hat, nicht jedoch seine Seele.
    – Glaubst du wirklich daran?
    – Ich bin nicht sicher. Wie du bereits gesagt hast, ein Gott, der soviel persönliches Interesse an jedem einzelnen von uns zeigt, wäre wirklich

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