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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Teufel.«
    »Halt sie fest. Nimm ihren Arm.«
    Sie zwangen ihr die Arme auf den Rücken und hielten sie fest. Der Mann vor ihr grinste, als sie sich wegzudrehen versuchte. Plötzlich packte er sie an den Haaren und zog ihren Kopf nach hinten. Beth drohte ohnmächtig zu werden. Sein Gesicht war Zentimeter von dem ihren entfernt, und seine Augen leuchteten triumphierend.
    »Wir nehmen dich mit zu uns nach Hause«, sagte er rauh. »Wir bringen dich auf den richtigen Weg. Du wirst nie wieder auf Frauen stehen, ganz sicher nicht, wenn wir erst mit dir fertig sind.«
    »Verpiß dich!« kreischte Beth und trat aus, doch er fing ihr Bein und zerrte es noch weiter hoch.
    »Dummes Miststück.« Er zerrte an dem Knoten, der das rote Taschentuch am Knöchel hielt. »Ich schätze, dafür haben wir gute Verwendung, Freunde. Sie hat ein ziemlich lautes Maul.«
    »Ihr … Ihr laßt sie verdammt noch mal in Ruhe!«
    Alle vier starrten den Sprecher an.
    Gerald stand dort mitten auf der Kreuzung in seinem verknitterten, schmutzigem grauen Overall, mit struppigem Haar und einem seit drei Tagen nicht rasierten Bart. Was die vier jedoch noch mehr alarmierte war die Art und Weise, wie der Kortikalstörer zitterte, den er in beiden Händen auf sie gerichtet hielt. Er blinzelte, als hätte er große Schwierigkeiten, klar zu sehen.
    »Heh, du da!« sagte der Mann, der Beth’ Bein hielt. »Immer mit der Ruhe, ja?«
    »Laßt sie in Ruhe!« Der Kortikalstörer zitterte noch heftiger.
    Beth’ Bein war unvermittelt wieder frei. Die Hände lösten sich von ihren Armen. Die drei Möchtegern-Vergewaltiger wichen durch den Korridor zurück. »Wir gehen ja schon, in Ordnung? Du hast das alles ganz falsch verstanden, Freund.«
    »Verschwindet! Ich weiß, was für Typen ihr seid! Ihr seid ein Teil von ihnen! Ihr helft ihnen!«
    Die drei jungen Männer zogen sich hastig zurück. Beth blickte auf den zitternden Kortikalstörer und das gepeinigte Gesicht darüber, und fast wäre sie mit den drei Kerlen geflohen. Sie bemühte sich, ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen.
    »Danke, Freund«, sagte sie.
    Gerald kaute auf der Unterlippe und sank langsam an der Wand herab, bis er auf den Hacken saß. Der Kortikalstörer fiel aus seinen Fingern.
    »Hey, alles in Ordnung?« Beth eilte zu ihm.
    Gerald blickte sie aus leeren, milden Augen an und begann zu wimmern.
    »Jesses …!« Sie blickte sich hastig nach ihren Angreifern um, dann ging sie neben Gerald in die Hocke. Irgend etwas hinderte sie daran, nach dem Kortikalstörer zu greifen. Sie war nicht sicher, wie er darauf reagiert hätte. »Hören Sie, die Kerle kommen wahrscheinlich gleich zurück. Wo wohnen Sie?«
    Tränen strömten über Geralds Gesicht. »Ich dachte, du bist Marie.«
    »Leider nicht, Freund. Ich bin Beth. Ist das dein Korridor?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich meinte, wohnst du hier?«
    »Hilf mir. Bitte. Ich muß zu ihr, und Loren hat mich ganz allein gelassen. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.«
    »Da sind Sie nicht der einzige«, entgegnete Beth.
     
    »Und? Wer ist er?« fragte Jed.
    Gerald saß am Eßtisch in Beth’ Appartement und starrte auf den Becher Tee in seinen Händen. Seit mindestens zehn Minuten hatte er sich nicht mehr gerührt.
    »Er sagt, sein Name sei Gerald Skibbow«, berichtete Beth. »Ich schätze, es ist die Wahrheit.«
    »Ja, gut. Was ist mit dir? Alles in Ordnung?«
    »Ja. Diese verdammten Bastarde haben sich ziemlich in die Hosen gemacht. Ich schätze, die sehen wir so schnell nicht wieder.«
    »Gut. Weißt du, vielleicht ist es besser, wenn wir die roten Taschentücher nicht mehr tragen. Die Leute werden allmählich ziemlich nervös deswegen.«
    »Was? Auf gar keinen Fall! Nicht mehr. Dieses Taschentuch sagt allen, was ich bin. Wenn sie nicht damit fertig werden, dann ist das nicht mein Problem.«
    »Fast wäre es dein Problem geworden.«
    »Es kommt nicht wieder vor.« Sie hielt den Kortikalstörer hoch und grinste wild.
    »Jesses! Gehört er ihm?«
    »Jepp. Er hat gesagt, ich könnte ihn haben. Geliehen, heißt das.«
    Jed betrachtete Gerald mißtrauisch. »Meine Güte, der Typ ist fertig.«
    »Hey.« Sie stieß ihm die Spitze des Kortikalstörers in den Bauch. »Paß auf, was du sagst. Vielleicht ist er ein wenig wunderlich, aber er ist mein Kumpel.«
    »Ein wenig wunderlich? Sieh ihn dir an, Beth! Der Kerl ist ein wandelndes Klo!« Er bemerkte, wie Beth sich versteifte. »In Ordnung, schön, er ist dein Kumpel. Was wirst du

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