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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Louise war überzeugt, daß es einen Trick geben mußte, um der Menge auszuweichen, einen Trick, den sie nicht kannte. Zweimal noch stießen die beiden Schwestern auf dem Weg zum Fahrscheinautomaten mit anderen Leuten zusammen. Es war, als würden sie nicht sehen, wohin sie gingen.
    Der Block hatte ihr verraten, daß es weder ein Reisebüro noch einen Informationsschalter gab. Ein Resultat, das ihr deutlich machte, daß sie noch immer in den Begriffen Norfolks dachte. Sämtliche benötigten Informationen befanden sich in der Elektronik des Bauwerks, und sie mußte nur die richtigen Fragen stellen, um die benötigten Antworten zu erhalten.
    Eine Vakzugfahrt nach London kostete fünfundzwanzig Fuseodollars (fünfzehn für Gen), und alle zwölf Minuten ging ein Zug von Bahnsteig zweiunddreißig ab.
    Die Aufzüge G bis J führten zur entsprechenden Ebene. Nachdem Louise soviel in Erfahrung gebracht hatte, machten auch die Lichtkugeln über ihrem Kopf Sinn.
    Westeuropa schaltete sich auf das Sens-O-Vis eines seiner Agenten auf und beobachtete die Schwestern, während sie mit dem Fahrkartenautomaten kämpften. Aufgerüstete Retinas zoomten auf Genevieve, die aufgeregt in die Hände klatschte, als endlich das erste Ticket aus dem Ausgabeschlitz fiel.
    »Ja gibt es denn auf Norfolk keine Fahrscheinautomaten oder was?« fragte der Supervisor des O’Neill-Halo gereizt. Er hatte das Observationsteam während des Transits vom High York bis hinunter zur Mount-Kenya-Station geführt, um sicherzustellen, daß die Übergabe an Westeuropa reibungslos verlief. Und jetzt hielt ihn die Neugierde am Geschehen fest. Er hatte selbst bereits einige unorthodoxe Operationen initiiert, doch er war nichtsdestotrotz beeindruckt von der Chuzpe, mit der Westeuropa sich dem Problem Quinn Dexter näherte.
    Westeuropa lächelte das Sens-O-Vis-Overlay des Supervisors vom O’Neill-Halo an. Er schien am Marmorkamin zu lehnen und hielt ein Glas Brandy in der Hand. »Ich bezweifle es. Ein paar Männer mit freundlichen Gesichtern hinter Glasscheiben würden wohl eher zu Norfolk passen. Haben Sie nicht die letzten Sens-O-Vis-Berichte über Norfolk studiert? Oder überhaupt einen einzigen, was das betrifft, denn dort hat sich seit der Gründung des Staates nichts mehr verändert.«
    »Eine verdammt rückständige Welt. Erinnert mich an einen Freizeitpark mit einem mittelalterlichen Thema. Diese anglo-ethnischen Schwachköpfe haben die Große Expansion für ihre Zwecke mißbraucht.«
    »Nicht wirklich. Die herrschende Landbesitzerkaste hat für eine Stabilität gesorgt, die es bei uns immer noch nicht gibt, und das mit maximal einem Prozent des Blutzolls, den wir zahlen, um unten auf der Erde den Deckel auf dem Kessel zu halten. In gewisser Hinsicht beneide ich diese ländlichen Planeten.«
    »Aber nicht genug, um zu emigrieren, wie?«
    »Diese Bemerkung geht unter die Gürtellinie. Das war unter Ihrer Würde. Wir sind genausosehr Produkte unserer Umwelt wie die Kavanaghs die der ihren. Und sie können jederzeit weggehen.«
    »Weggehen ja. Aber überleben in der richtigen Welt? Nein.« Er deutete auf das Statusdisplay der Observationsoperation. Die Bilanz war alles andere als erfreulich. Fünf Leute hatten die Agenten des GISD bereits eliminiert – Taschendiebe und Trickbetrüger –, während die beiden Schwestern ahnungslos durch die Halle wanderten. Liquidation war die schnellste und sauberste Lösung. Doch sie würde einen Tumult bei der örtlichen Polizei hervorrufen, sobald die Leichen entdeckt wurden. »Wenn das so weitergeht, erledigen wir mehr Leute, als Quinn Dexter zusammentrommeln kann.«
    »Ich habe schon immer gesagt, daß die Sicherheit in den Weltraumbahnhöfen schärfer überwacht werden sollte«, konterte Westeuropa. »Was für ein Bild müssen Besucher von GovCentral haben, wenn sie kaum zehn Minuten nach ihrer Ankunft auf der guten alten Erde bis auf das Hemd ausgeplündert werden?«
    »Den meisten geschieht nichts.«
    »Diese beiden Mädchen sind aber nicht die meisten. Aber keine Sorge, sie werden sicherer sein, sobald sie in London und in einem Hotel untergekommen sind.«
    Halo musterte das hübsche jugendliche Gesicht Westeuropas und bemerkte amüsiert den milden Ausdruck von Sorge, der sich darauf abzeichnet. »Sie sind scharf auf Louise.«
    »Werden Sie nicht absurd.«
    »Ich kenne Ihren Geschmack bei den Frauen genauso wie Sie den meinen. Und Louise Kavanagh entspricht exakt Ihrem Typ.«
    Westeuropa schwenkte den Brandy in seinem

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