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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Material. Ich glaube, es müßten noch ein paar davon übrig sein. Sehr gutes Material.«
    »Vielleicht setzen Sie auch noch eins von diesen Entfernungspflastern mit auf die Rechnung.« Louise rief Genevieve in das Kubikel und erklärte ihr, was geschehen war. Glücklicherweise war ihre kleine Schwester mehr neugierig als wütend. Sie musterte mißtrauisch ihre Haut, nachdem Andy das Pflaster wieder weggezogen hatte, fasziniert vom Extraktionsprozeß. »Es sieht genauso aus wie vorher«, beschwerte sie sich.
    »Die Wanzen sind viel zu klein, um mit bloßem Auge etwas zu erkennen«, entgegnete Andy. »Und deswegen sind sie auch zu klein, um etwas davon zu spüren. Man sollte es nicht ›stechen‹ nennen, wirklich nicht. ›Fiedern‹ würde viel eher passen.«
    Nachdem Genevieve wieder zurück in den Laden gerannt war, um die schiere Vielzahl von Konsumgütern zu bestaunen, reichte Andy Louise die Schachtel mit der neuralen Nanonik darin und dem Siegel der Kulu Corporation darauf.
    »Sie müssen das Siegel überprüfen«, sagte er. »Überzeugen Sie sich, daß es nicht aufgebrochen wurde und daß sich niemand an der Verpackung zu schaffen gemacht hat. Sie können es an der Farbe erkennen. Wenn jemand versucht, sie aufzuschneiden oder zu zerreißen, färbt sie sich rot.«
    Louise drehte die Packung gehorsam in den Händen. »Warum muß ich das tun?«
    »Eine neurale Nanonik verbindet sich direkt mit Ihrem Gehirn, Louise. Falls jemand die Fasern manipuliert oder die NAS-Kodes verändert, hat er Zugriff auf Ihre Erinnerungen und kann Ihren Körper steuern wie eine Marionette. Diese Prozedur garantiert, daß sich niemand an der Nanonik zu schaffen gemacht hat, seit sie die Fabrik verlassen hat; außerdem haben Sie die Garantie der Kulu Corporation, daß das Design nicht zu einer Sequestrierung führt.«
    Louise unterzog die Schachtel einer eingehenderen Prüfung.
    Die Folie ringsum schien intakt und klar.
    »Verzeihen Sie, ich wollte Ihnen keine Angst machen«, beeilte sich Andy zu sagen. »Es ist so etwas wie ein Standardspruch; wir verkaufen fünfzig Implantate am Tag. Ich meine, überlegen Sie selbst – was würde mit einem Laden oder einem Hersteller geschehen, wenn jemals so etwas geschehen würde? Die Menschen würden uns lynchen. Es liegt in unserem eigenen Interesse darauf zu achten, daß alles koscher ist. Ein weiterer Grund für die Scanner an der Tür.«
    »Alles in Ordnung, soweit ich es beurteilen kann.« Sie gab ihm die Schachtel zurück. Andy öffnete das Siegel vor ihren Augen und nahm eine kleine schwarze Kapsel von zwei Zentimetern Länge heraus, die er in ein spezielles Implantationsgerät schob. Der einzige andere Gegenstand in der Schachtel war eine Flek.
    »Das ist die Betriebsanleitung. Sie gehört standardmäßig dazu. Außerdem enthält die Flek den Sicherheitskode für den erstmaligen Zugriff auf diese Nanonik«, erklärte er. »Damit können Sie Ihre neue Nanonik aktivieren. Anschließend ändern Sie den Kode, indem Sie einfach einen neuen denken. Selbst wenn jemand hinterher in den Besitz der Flek gelangt, würde es ihm nichts mehr nützen. Aber keine Angst, das alles wird in der didaktischen Anleitung erklärt.«
    Louise legte sich mit dem Gesicht nach unten auf die gepolsterte Liege, und eine Art Kragenkissen hielt ihren Kopf ruhig. Andy schob ihr Haar zur Seite und wollte das Implantationsgerät auf ihren Hals setzen. Er bemerkte eine winzige, kaum verheilte Narbe auf ihrer Haut. Andy wußte genau, was für eine Narbe das war; er hatte sie schon Tausende Male zuvor gesehen. Jedesmal, wenn er das Implantationsgerät wieder abnahm.
    »Alles in Ordnung?« fragte Louise.
    »Ja, sicher. Kein Problem. Es dauerte nur einen Augenblick, bis das Gerät die richtige Position gefunden hat.«
    Er rief per Datavis den Prozessorblock des Kubikels und ließ sich noch einmal den subzellularen Scan zeigen. Er bestätigte, daß absolut kein fremdes Material in ihrem Gehirn war. Trotzdem siegte Andys Feigheit, und er schwieg. Hauptsächlich, weil er Louise nicht verängstigen wollte. Trotzdem, irgend etwas stimmte nicht an dieser Geschichte. Irgend etwas stimmte ganz und gar nicht. Entweder sie belog ihn nach Strich und Faden – doch das konnte er nicht glauben. Oder … er wußte nicht so genau, welche anderen Optionen es gab. Andy war tief in GovCentral-Territorium eingedrungen. Und es bewirkte nichts weiter, als das Geheimnis um Louise bis auf eine Ebene reinster Verzückung zu heben. Eine Zauberfrau in

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