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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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innerlich. Wenn ich doch nur einmal, ein einziges Mal bei einer Frau wie dieser landen könnte! Ein einziges Mal!
    Die Spieleabteilung war nicht annähernd so interessant, wie Genevieve erwartet hatte. Judes Eworld hatte ständig tausend Spiele auf Lager und direkten Zugriff auf weitere zehntausend über verschlüsselte Kanäle zu den großen Publishern und deckte das gesamte Spektrum über interaktive Rollenspiele bis hin zu Echtzeitstrategie ab. Doch während Genevieve den Katalog auf dem Bildschirm durchblätterte, bemerkte sie rasch, daß alle immer nur Varianten des stets gleichen Themas darstellten. Alle versprachen neuere, noch heißere Graphik, noch nie dagewesene Welten, taktil stimulierende Aktivatoren, geniale Puzzles, noch schrecklichere Gegner, noch bessere Musik. Stets noch größer als ihre Vorgänger, aber niemals wirklich anders. Genevieve probierte vier oder fünf davon im Laserkegel eines AV-Projektors an der Decke aus. Absolut lang-Zwei-lig. Im Grunde genommen war sie dieser Spiele bereits an Bord der Jamrana überdrüssig gewesen. Es war, als würde man den ganzen Tag nichts als Schokolade zu essen bekommen.
    Außer den Spielen schien es in Judes Eworld nicht viel Interessantes zu geben. Der wichtigste Geschäftszweig waren neurale Nanoniken und die dazugehörige Software oder andere Prozessorblocks mit merkwürdiger Peripherie, aber nichts, womit man Spaß haben konnte.
    »Hi, macht es Spaß?«
    Genevieve wandte sich um und erblickte den schrecklichen Schleimer von Ladenjungen namens Andy. Er grinste sie schmeichlerisch an. Einer seiner Vorderzähne stand schief. So etwas hatte Genevieve noch nie bei einem Jungen in seinem Alter gesehen. »Ich amüsiere mich ganz ausgezeichnet, danke der Nachfrage.« Es war genau der Tonfall, der ihr einen scharfen Tadel oder sogar eine Ohrfeige von Mutter oder Mrs. Chatsworth eingebracht hätte.
    »Aha«, brummte Andy sichtlich errötend. »Äh, ich dachte, ich könnte dir vielleicht zeigen, was wir so für Kinder in deinem … äh, ich meine, für junge Damen … also die Art Software und Blocks, die dir vielleicht Freude bereiten könnte.«
    »Oh, na prima.«
    Er fuchtelte hilflos mit den Armen und deutete auf den Bereich des Ladens, in den er sie führen wollte. »Wenn du mit mir kommen würdest?« fragte er beinahe flehend.
    Mit einem überlauten resignierenden Seufzer und hängenden Schultern schlurfte Genevieve gehorsam hinterher. Warum fühlen sich immer die falschen Typen von Louise angezogen? dachte sie. Und dann kam ihr eine wunderbare Idee. »Sie hat einen Verlobten, wußten Sie das?«
    »Bitte?«
    Genevieve lächelte verhalten, als sie sein Entsetzen bemerkte. »Louise. Sie wird heiraten. Sie haben die Verlobung in unserer Familienkapelle bekanntgegeben.«
    »Heiraten?« ächzte Andy. Er zuckte zusammen und blickte sich vorsichtig im Laden um, ob einer seiner Kollegen die Szene verfolgt hatte.
    Das war wirklich lustig. »Ja. Einen Raumschiffskapitän. Deswegen sind wir auf der Erde. Wir warten darauf, daß er herkommt.«
    »Und wann soll er kommen, weißt du das?«
    »In ein, zwei Wochen, denke ich. Er ist sehr reich. Es ist sein eigenes Schiff.« Sie blickte sich verschwörerisch um, dann beugte sie sich zu dem Dummkopf vor. »Verraten Sie es niemandem weiter, aber ich glaube, der einzige Grund, weshalb Daddy sein Einverständnis gegeben hat, war das Geld. Unser Landgut ist sehr groß, und man benötigt eine Menge Geld, um es zu unterhalten.«
    »Sie heiratet des Geldes wegen?«
    »Sie muß. Ich meine, er ist so schrecklich alt . Louise hat erzählt, er wäre dreißig Jahre älter als sie selbst, aber ich glaube, sie hat geschwindelt, damit es nicht ganz so schlimm klingt. Wenn Sie mich fragen, dann sind es eher fünfundvierzig Jahre.«
    »O mein Gott! Das ist ja entsetzlich!«
    »Genau. Es sieht schrecklich aus, wenn er sie küßt. Ich meine, er ist praktisch kahl und widerlich fett. Sie sagt, sie haßt es, wenn er sie anfaßt, aber was kann sie schon dagegen tun? Er ist schließlich ihr zukünftiger Ehemann, nicht wahr?«
    Andy starrte zu ihr hinunter, und auf seinem Gesicht stand Verzweiflung.
    »Warum erlaubt dein Vater das?«
    »Auf Norfolk werden alle Hochzeiten arrangiert. Es ist Tradition. Wenn Sie sich besser fühlen – ich glaube nicht, daß er Louise wirklich mag.« Es war Zeit aufzuhören. Eine schreiende Schande, aber es wurde zunehmend schwerer, ein ernstes Gesicht zu bewahren. »Er sagt immer wieder, daß er eine große Familie mit

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