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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sich gelassen, als sie ihn entdeckten. Zwei Müllkids, die lachend auf die Frau pinkelten, die sie Augenblicke zuvor bewußtlos geprügelt hatten. Ihr zwei Jahre altes Kind lag schreiend auf dem Bürgersteig daneben, und Blut und Urin bildeten eine Pfütze an seinen Füßchen. Die Tasche des Opfers war auseinandergerissen und der erbärmliche Inhalt ringsum verstreut. Sie erinnerten Quinn unwillkürlich an Jackson Gael; beinahe erwachsen, mit aufgepumpten Körpern, die Muskeln durch wenig Training und viele spezielle Hormone in Form gebracht.
    Einer der beiden trug ein T-Shirt mit der Aufschrift: CHEMICAL WARFARE MACHINE. Der andere war narzißtischer veranlagt und zog einen nackten Oberkörper vor.
    Er war auch derjenige, der Quinn zuerst entdeckte. Er grunzte erstaunt und stieß seinen Partner an. Sie knöpften ihre Hosenställe zu und schlenderten herbei.
    Langsam zog Quinn seine Kapuze ins Gesicht. Die Straße leerte sich rasch; die Bevölkerung war hypersensibel, was bevorstehende Schwierigkeiten anging. Fußgänger, die bereits nervös waren wegen des Zwischenfalls mit der Frau, gingen hastig hinter dem Wald aus Stützpfeilern in Deckung. Jalousien wurden heruntergelassen, Planen über die Stände geworfen.
    Die beiden Müllkids blieben vor Quinn stehen. Er lächelte einladend. »Ich hatte seit einer Ewigkeit keinen Sex mehr«, sagte er und blickte dem mit dem T-Shirt direkt in die Augen. »Ich glaube, dich werde ich als ersten ficken.«
    Der Bursche knurrte nur und holte zu einem Schlag aus, in den er alle Kraft legte, die sein aufgepumpter Körper zustande brachte. Quinn rührte sich nicht. Die Faust traf ihn am Kiefer, links neben dem Kinn. Es gab ein Knirschen, das selbst den Straßenlärm von oben übertönte. Der Schläger bellte, zuerst schockiert, dann vor Schmerz. Er zitterte am gesamten Körper, als er langsam die Hand zurückzog. Jeder einzelne Knöchel war gebrochen, als hätte er gegen massiven Beton geschlagen. Wimmernd und angstvoll umklammerte er die verletzte Hand.
    »Ich würde ja sagen, bringt mich zu eurem Anführer«, begann Quinn, als hätte er den Schlag nicht einmal bemerkt. »Aber um sich zu organisieren, braucht es ein Gehirn, und das scheint es hier unten nicht zu geben. Schätze also, ich habe Pech gehabt.«
    Der zweite Bursche war erbleicht. Er schüttelte den Kopf und wich ein paar Schritte zurück.
    »Nicht weglaufen«, sagte Quinn, und seine Stimme klang plötzlich scharf.
    Der Bursche hielt einen Augenblick inne, dann wandte er sich um und wollte losrennen. Seine Jeans ging in Flammen auf. Er schrie und kam stolpernd zum Stehen. Hektisch klopfte er auf das brennende Gewebe ein, ohne Erfolg. Seine Hände gingen ebenfalls in Flammen auf. Der Schock brachte ihn für eine Sekunde zum Verstummen, als er die Hände ungläubig vor das Gesicht hielt. Dann schrie er wieder los und hörte nicht mehr auf, während er wie betrunken umhertaumelte. Er krachte in einen der zerbrechlichen Stände, der unter seinem Gewicht zusammenbrach und ihn unter sich begrub. Das Feuer fraß sich tiefer und tiefer in sein Fleisch, breitete sich über seine Arme aus und an seinem Unterkörper entlang nach oben. Sein Schreien wurde schwächer, genau wie seine Zuckungen in dem schwelenden Trümmerhaufen.
    Der Bursche mit dem T-Shirt rannte zu seinem Kumpanen, doch er konnte nichts tun außer voller Entsetzen auf ihn herunter zu starren, während die Flammen heißer und heißer wurden.
    »Um Himmels willen!« heulte er zu Quinn gewandt. »Halten Sie es auf. Halten Sie es auf!«
    Quinn lachte. »Das ist deine erste Lektion. Gottes Bruder kann nicht aufgehalten werden.«
    Der brennende Körper hatte aufgehört sich zu bewegen, eine schwarze glitzernde Form im Zentrum der Flammen. Quinn legte dem schluchzenden Müllkid die Hand auf die Schulter. »Es schmerzt, nicht wahr? Das mitanzusehen?«
    »Schmerzt? Schmerzt? Sie Bastard!« Sein Gesicht war verzerrt vor Pein und Wut, doch er wagte nicht, sich von Quinns Hand zu befreien.
    »Ich habe nur eine Frage«, sagte Quinn. »Und ich habe dich auserwählt, sie für mich zu beantworten.« Seine Hand glitt nach unten und streichelte über die Brust des Burschen, bevor sie in seinem Schritt anhielt. Er schloß die Finger um die Testikel des Burschen, erregt von der Furcht, die er in ihm auslöste.
    »Ja, Gott, ja! Was immer Sie wollen!« schluchzte der Schläger. Er hatte die Augen fest geschlossen, um soviel von diesem Alptraum aus seiner Wahrnehmung auszusperren, wie er

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