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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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redest du wieder wie eine echte Saldana.
     
    Luca Comar zügelte sein Pferd am Ende des Weges und stieg ab, um zu warten. Es war bald Mittag, und die Menschen von den Feldern kamen heran, um eine Pause zu machen. Er nahm es ihnen nicht übel, die drückende Hitze war kaum zu ertragen. Verdammt unnatürlich für Norfolk.
    Doch sie hatten es sich so ausgesucht. Jeden Tag herrschte konstant hochsommerliches Wetter mit hellem Licht und warmen Brisen, während sich des Nachts Regenwolken über dem Land entleerten. Diese Kombination erzeugte auf Dauer eine hohe Luftfeuchtigkeit. Luca machte sich Gedanken, daß sie nach und nach die einheimischen Pflanzen beeinträchtigen könnte; der Spätsommer war normalerweise eine Periode zunehmender Regenfälle und nachlassender Hitze. Außerdem wußte Luca nicht, wie die Flora auf das fehlende purpurne Licht von Duchess reagieren würde. Bisher gab es keine sichtbaren Anzeichen. Trotzdem hatte Luca ein ungutes Gefühl deswegen.
    Andererseits schienen die neuen Wetterbedingungen für die zweite Saat wahre Wunder zu bewirken. Er hatte noch nie gesehen, daß das Getreide um diese Jahreszeit schon soweit gewesen wäre. Es würde eine großartige Ernte werden. Die Dinge kehrten offensichtlich allmählich in ihre normalen Bahnen zurück.
    Man konnte allein an der Stimmung spüren, daß die Welt im reinen mit sich war.
    Es gab eine Herzlichkeit, die vorher nicht dagewesen war. Individuelle Behausungen sahen wieder gepflegt und sauber aus, und das nicht nur, weil ihre Bewohner es sich gewünscht hatten. Die Menschen achteten zunehmend mehr auf ihre Bekleidung und ihr generelles Aussehen.
    Außerdem hatte es inzwischen seit einer ganzen Weile keinerlei Anzeichen von Bruce Spanton und seinem wilden Haufen mehr gegeben. Obwohl Luca von anderen Gemeindeführern gehört hatte, daß er weiter unten im Süden von Kesteveen sein Unwesen treiben sollte und aufrechten Menschen das Leben schwer machte. Abgesehen davon und von dem ein oder anderen Problem wurde das Leben zunehmend besser. Erträglicher. Befriedigend.
    Ach, tatsächlich? Du willst bis in alle Ewigkeit so weiterleben?
    Luca schüttelte den Kopf und vertrieb den Gedanken, um seine energistische Perzeption weit zu öffnen. Er hatte seit dem frühen Morgen gespürt, wie sie sich näherte. Eine einzelne Gestalt, die über die Hochebenen wanderte, ein heller Fleck in der Uniformität der Gedanken, die das Land umhüllten. Ohne Eile, ohne Angst. Keine Bedrohung wie dieser Spanton. Aber ganz sicher eigenartig. Irgend etwas an ihr war nicht ganz in Ordnung. Luca hatte nicht die geringste Ahnung, was das war.
    Daher hatte er, kurz bevor die Mittagsglocke von Cricklade läutete, Johan Bescheid gegeben, daß er gehen und sich den Fremden ansehen würde. Noch immer kamen regelmäßig Neuankömmlinge vorbei. Jeder, der bereit war zu arbeiten, erhielt einen Platz in ihrer Gemeinde.
    Der Fremde war noch eine halbe Meile entfernt und zuckelte in irgendeinem Vehikel über die Hauptstraße. Luca runzelte die Stirn. Das ist ein Zigeunerwagen. Es war ein hübscher Anblick, der alte Erinnerungen in ihm weckte. Junge Mädchen, die sich über seine Aufmerksamkeiten gefreut hatten. Kokett und unverblümt, mit willigen, nachgiebigen Leibern, in hohen Kornfeldern, auf abgeschiedenen Lichtungen, in verdunkelten Wagen. Jahr um Jahr aufs neue habe ich mir meine Manneskraft bewiesen.
    Ich?
    Er wickelte die Zügel seines Reitpferds um eine der Streben des großen schmiedeeisernen Zauns und scharrte ungeduldig mit den Füßen. Die Fahrerin des Zigeunerwagens mußte seine Stimmung längst bemerkt haben, und doch änderte sich der Gang des Zugtiers nicht eine Sekunde. Es war ein großes, stämmiges Pferd, wie Luca bemerkte, während es die letzten zweihundert Yards zurücklegte. Das scheckige Fell war verschmutzt, und die lange Mähne hing in wirren verfilzten Strähnen herab. Luca gewann den Eindruck, als wäre das Tier imstande, den Wagen ohne Pause um die ganze Welt zu ziehen.
    Das Gespann näherte sich weiter, und Luca zuckte zusammen, als ihm bewußt wurde, daß seine Entschlossenheit auf die Probe gestellt wurde. Er wich nicht einen Schritt zur Seite, während das mächtige Tier unbeirrt auf ihn zukam. Buchstäblich in letzter Sekunde schnalzte die Frau auf dem Kutschbock mit der Zunge und zog an den dünnen Zügeln. Der Zigeunerwagen kam zum Stehen und schaukelte leicht auf den dünnen Speichenrädern. Carmitha zog die Handbremse an und sprang herab. Vorsichtig

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