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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Village aus nicht zu sehen. Die Welt befand sich von ihrer gegenwärtigen Position aus betrachtet fast hinter der Sonne. Sie war eine der Hauptwelten und wurde von ganzen Scharen von Xenon-Raumschiffen aus der gesamten Galaxis angeflogen, deren Orbits eine silberne Wolke hoch oben über der Atmosphäre bildeten.
    »Nimm mich mit dorthin!« bettelte Jay. Sie verzehrte sich danach, ein solches Wunder zu sehen. »Ich möchte deine neuen Freunde treffen und die Stadt sehen.«
    – Der Korpus nicht möchte, daß du dich ängstigst. Dort es viel Fremdheit gibt.
    »Oh, bitte, bitte! Ich sterbe, wenn ich sie nicht sehen darf! Es ist so unfair, den ganzen weiten Weg hierher zu machen und dann das beste Stück nicht zu sehen! Bitte, Haile, frag den Korpus noch einmal für mich! Bitte!«
    – Freundin Jay. Geduld bitte habe. Ich fragen werde, ich verspreche es.
    »Danke! Danke! Danke!«
    Sie sprang auf und tanzte um Haile herum, die ihre traktamorphen Arme ausfuhr und versuchte, das junge Mädchen zu fangen.
    »He, ihr da!« rief eine Stimme. »Sieht ganz danach aus, als würdet ihr euch prächtig amüsieren.«
    Atemlos und mit hochrotem Kopf hielt Jay inne. Sie starrte aus zusammengekniffenen Augen auf die Gestalt, die sich über den grellweißen Strand näherte. »Bist du das, Richard?«
    Er lächelte. »Ich bin nur vorbeigekommen, um mich zu verabschieden.«
    »Oh.« Sie stieß einen schweren Seufzer aus. Alles in ihrem Leben war in letzter Zeit so vorübergehend. Menschen, Orte … Sie legte den Kopf schief. »Du siehst heute irgendwie anders aus.«
    Er trug eine dunkelblaue Uniform, sauber und frisch gebügelt, mit glänzenden schwarzen Stiefeln. Unter den Arm hatte er eine Schirmmütze geklemmt, und der Pferdeschwanz war verschwunden: Das Haar war zu einem zentimeterkurzen Bürstenkopf getrimmt. »Senior Lieutenant Keaton, Konföderierte Navy, meldet sich zum Dienst, Ma’am.« Er salutierte.
    Jay kicherte. »Das ist meine Freundin Haile.«
    – Hallo Haile.
    – Ich grüße dich, Richard Keaton.
    Richard zupfte an seiner Jacke und reckte die Schultern heraus. »Und? Was meinst du? Wie sehe ich aus?«
    »Sehr schick, Richard.«
    »Ah, ich wußte es! Es stimmt. Alle Frauen lieben die Uniform!«
    »Mußt du wirklich gehen?«
    »Yepp. Unsere Freundin Tracy hat mich schanghait. Ich bin auf dem Weg nach Trafalgar, um das Universum vor dem verschlagenen Dr. Gilmore zu retten. Nicht, daß er wüßte, wie verschlagen und böse er ist. Das ist ein Teil unseres Problems, fürchte ich. Ignoranz ist ein tragischer Aspekt unseres Lebens.«
    »Wie lange bleibst du weg?« Sie hatte nicht geglaubt, daß die Dinge so schnell in Bewegung geraten könnten. Tracy hatte erst wenige Stunden vorher davon gesprochen, jemanden bei der Navy einzuschleusen, und jetzt war es schon soweit. Die Dinge waren im Rollen.
    »Ich weiß es nicht. Deswegen wollte ich dich vor meiner Abreise auch unbedingt noch einmal sehen und dir sagen, daß du dich nicht sorgen mußt. Tracy und all die anderen alten Säcke meinen es gut, aber sie geraten viel zu leicht in Panik. Ich wollte dir nur sagen, daß die menschliche Rasse ein gutes Stück cleverer und unverwüstlicher ist, als diese wunderbaren alten Trottel glauben. Sie haben zuviel von uns auf der falschen Seite der Geschichte erlebt. Ich weiß, was wir heute sind, und das Heute ist es, was zählt. Wir haben eine verdammt gute Chance, Jay, das verspreche ich dir. Besser als die meisten.«
    Sie schlang die Arme um ihn. »Ich werde so lange auf Prinz Dell aufpassen.«
    »Danke.« Er blickte sich mit theatralischer Gerissenheit um und senkte die Stimme. »Wenn du eine Gelegenheit dazu bekommst – frag den Provider nach einem Surfbrett und einem Jetski. Und verrate niemandem, daß es meine Idee war, in Ordnung?«
    Sie nickte überschwenglich. »In Ordnung.«
     
    Die Überholung war nicht ganz so gründlich gewesen wie die beiden letzten, die das alte Schiff über sich hatte ergehen lassen, doch es bestand keinerlei Zweifel, daß die Lady Macbeth im Begriff stand, eine sichere Einkommensquelle für die Wartungsfirmen und Techniker zu werden, die auf dem Raumhafen von Tranquility operierten. Ein Teil der Apparate und des Mobiliars in den Lebenserhaltungskapseln war unter der unglaublichen Beschleunigung des Antimaterieantriebs zusammengebrochen. Außerdem mußten zusätzliche Treibstofftanks für die Reaktionsmasse in den Frachthangars installiert werden. Eine ganz neue Reihe von speziellen Sensoren wurde allein für

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