Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Arbeit für dich finden.« Er wandte sich ab und stapfte davon.
    »Grant … ich meine Luca?«
    »Ja?«
    Carmitha streckte die Hand aus. Licht brach sich funkelnd und glitzernd auf einem teuren Diamantring. »Sie hat ihn mir gegeben.«
    Luca starrte auf das Schmuckstück, und der Schock der Erkenntnis breitete sich in ihm aus. Rasch kam er zu ihr zurück. »Wo sind sie?« fragte er hitzig. »Verdammt, wohin sind sie geflohen? Sind sie in Sicherheit?«
    »Louise hat mir von ihrer letzten Begegnung mit dir erzählt«, erwiderte Carmitha kühl und warf einen bedeutsamen Blick auf den niedergebrannten Stall.
    Luca ballte die Fäuste, und sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse. Jeder Gedanke in seinem Kopf war von Scham und Schande erstickt. »Ich habe nicht … ich war nicht … Oh, verdammte Scheiße! Gottverdammte elende Scheiße! Wo sind sie, Carmitha? Ich verspreche dir, ich schwöre dir, ich werde ihnen kein Haar krümmen! Sag mir nur, wo sie sind?«
    »Ich weiß. Es war eine schlimme Zeit. Jetzt tut es dir leid, und du schämst dich dafür. Und du wirst ihnen ganz sicher kein Haar mehr krümmen.«
    »Ja.« Er bemühte sich verzweifelt, die Kontrolle wiederzufinden. »Wir haben schreckliche Dinge getan. Brutale, ganz und gar unmenschliche Dinge. Männer, Frauen, Kinder ohne Unterschied. Ich weiß, daß es falsch war. Ich wußte es die ganze Zeit, noch während ich es getan habe, und trotzdem habe ich weitergemacht. Du verstehst nicht, was mich dazu getrieben hat. Was uns alle dazu getrieben hat.« Er zeigte anklagend mit dem Finger auf sie. »Du bist niemals gestorben! Du warst niemals so beschissen verzweifelt. Jede Hölle wäre ein Paradies im Vergleich zu dem Ort gewesen, an dem wir gefangen waren! Ich wäre mit Freuden in die Hölle gegangen. Ich wäre aufrecht durch das Tor marschiert und hätte den Teufel persönlich angefleht, mich hereinzulassen, wenn ich nur die leiseste Chance gehabt hätte. Aber die hatte ich nicht. Keiner von uns.« Seine Schultern sanken herab, und jede Energie schien aus seinem Körper zu weichen. »Verdammt. Bitte, sag mir wo sie sind. Ich möchte nur wissen, ob es ihnen gut geht. Sieh mal, wir haben noch ein paar andere Nicht-Besessene hier, ein paar Kinder, und in der Stadt leben noch mehr von ihnen. Wir kümmern uns um sie. Wir sind keine unmenschlichen Teufel mehr.«
    Carmitha blickte sich auf dem Hof um. Beinahe verlegen fragte sie: »Wirst du Grant Bescheid sagen, wenn ich es dir verrate?«
    »Ja. Ja, das werde ich. Ich verspreche es!«
    »Also schön. Ich weiß nicht genau, wo sie jetzt sind. Ich habe die beiden in Bytham zurückgelassen. Sie sind mit der Aeroambulanz weggeflogen. Ich habe sie selbst abfliegen sehen.«
    »Aeroambulanz?«
    »Ja. Es war Genevieves Idee. Sie wollten sich nach Norwich durchschlagen. Sie dachten, dort wären sie in Sicherheit.«
    »Oh.« Er hielt sich an seinem Pferd fest, als würde er ohne die Stütze fallen. Sein Gesicht war eine einzige Maske des Bedauerns. »Ich würde Monate benötigen, um nach Norwich zu kommen. Das heißt, falls es überhaupt ein Schiff gibt, das imstande ist, mich hinzubringen. Verdammt!«
    Behutsam legte sie die Hand auf seinen Arm. »Es tut mir leid, wenn ich dir nicht weiterhelfen konnte. Aber Louise ist eine sehr entschlossene junge Lady. Wenn jemand der Possession entkommen konnte, dann sie.«
    Er starrte Carmitha ungläubig an, dann stieß er ein bitteres Lachen aus. »Meine Louise? Entschlossen? Sie kann sich nicht einmal beim Frühstück ihren eigenen Grapefruitsaft zuckern! Mein Gott, was für eine verdammt falsche Art und Weise, Kinder aufzuziehen. Warum macht ihr das? Warum zeigt ihr ihnen die Welt nicht so, wie sie wirklich ist? Weil sie dazu geboren wurden, Ladys zu sein. Unsere Gesellschaft schützt sie. Ich beschütze sie, weil ich ihr Vater bin, genau wie es jeder Vater tun würde. Ich gebe ihnen alles, was sie brauchen und was gut und richtig für sie ist. Eure verdammte Gesellschaft ist ein Dreck. Wertlos und ohne jede Bedeutung; sie verdient nicht einmal den Ausdruck Gesellschaft. Das ist ein mittelalterliches Schauspiel und kein Leben! Erbärmlich und unbedeutend zu sein ist ganz bestimmt nicht die richtige Art und Weise, sich selbst und das zu verteidigen, was man liebt! Die Menschen müssen den Kopf aus dem Sand nehmen und sich dem stellen, was hinter dem eigenen Horizont lauert. Aber da hat nichts gelauert, bevor ihr verfluchten Freaks gekommen seid und das Universum ruiniert habt! Wir

Weitere Kostenlose Bücher