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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wenn es zu einem Massaker kam. Jetzt hatte er genügend Serjeants beisammen, um mit allem fertigzuwerden, was die Besessenen für seine Truppen vorbereitet hatten.
    Sobald der erste Mörserangriff vorbei war, hatte die KI die Front zurückverlegt. Anschließend waren die Flanken hoch über dem Tal wieder vorgerückt. Bis Sonnenuntergang war Ketton eingeschlossen. Zuerst war es ein einfacher Kreis, um einzelne Besessene daran zu hindern, aus der Umzingelung zu schleichen. Jede größere Gruppe, die ihr Glück versuchte, würde mit Laserbeschuß aus dem Orbit zurückgetrieben werden, genau wie es zuvor an der Feuerschneise quer über den Isthmus der Halbinsel geschehen war.
    Nur wenige unternahmen den Versuch, dem Konflikt auszuweichen. Welche Methode auch immer die Eklund benutzte, um ihre Leute zu disziplinieren, es war beeindruckend. Die Einkesselung wurde ständig verstärkt, je mehr Nachschub an Material und Soldaten mit Hilfe von Fliegern und Transportern hereinkam. Hinter der Front wurden Besatzungstruppen zusammengezogen, die sich um die gefangenen Possessoren kümmern würden. Sanitätseinrichtungen wurden vorbereitet, um mit dem voraussichtlichen Ansturm neuer kranker Körper fertigzuwerden (obwohl es noch immer einen akuten Mangel an Ausrüstung und qualifiziertem Personal gab). Die KI hatte jede nur denkbare Waffe aus der menschlichen Geschichte bis zur Erschöpfung analysiert, die die Besessenen möglicherweise nachgebaut hatten, und entsprechende Gegenmaßnahmen berechnet.
    Ralph war insgeheim hoch zufrieden, als er sah, daß die einfachste Strategie noch immer die wirksamste schien: Die beste Verteidigung ist ein guter Angriff. Er mochte vielleicht nicht imstande sein, die Stadt in Grund und Boden zu bombardieren oder bis auf den nackten Fels zu verbrennen. Aber er konnte ganz sicher an den Türen von Eklunds kostbarem Zufluchtsort rütteln, und zwar ziemlich heftig. »Fangen Sie an«, befahl er per Datavis.
    Zweitausend Kilometer über Ombey ging ein einzelner Voidhawk auf Abwurfkurs.
    Ralph wartete zusammen mit Acacia und Janne Palmer neben dem langgestreckten Gebäude des Etappenhauptquartiers. Sie alle blickten über das Catmos Vale auf die dünne Scheibe silbrig flirrender Luft, die am anderen Ende des Tals über der Stadt hing. Vielleicht hätte er in sein eigenes Hauptquartier in Fort Forward zurückfliegen sollen, doch nachdem er das Lager besucht hatte, war ihm bewußt geworden, wie eingeengt und isoliert er in seinem Büro saß. Hier draußen hatte er wenigstens die Illusion, mitten im Geschehen zu sein.
     
    Es war einer der größeren Flecken Land über den Lagunen und Tümpeln, die den Talboden bedeckten. Frisches einheimisches Gras wuchs durch den sich verfestigenden Schlamm, noch unberührt von den Hufen und Pfoten umherirrender Tiere. Sogar ein paar Bäume in der Mitte hatten überlebt; sie waren zwar umgestürzt, doch die unteren Äste stützten sie ab und verhinderten, daß sich ihre Wurzeln ganz aus dem Boden hoben. Die ersten Blätter drehten sich bereits wieder der Sonne entgegen.
    Stephanie ging auf den kleinen Hain zu. Die Straße lag eine Viertel Meile hinter ihnen. Der Boden rings um die Stämme war ausgeschwemmt, und von unzähligen Tümpeln aus schlammigem Wasser durchsetzt. Stephanie bahnte sich einen Weg hindurch und in den Schatten der Blätter, wo sie mit einem schweren Seufzer zu Boden sank. Die anderen taten es ihr gleich, und alle waren erleichtert, daß sie ausruhen konnten.
    »Ich staune, daß wir nicht auf eine Miene getreten sind«, sagte Moyo. »Die Eklund hat ganz bestimmt Mienen ausgelegt. Die Straße ist viel zu verlockend.«
    »Hey, Leute, laßt uns die Eklund zur Unperson erklären, ja?« beschwerte sich Cochrane. »Ich will nicht meine letzten paar Stunden damit verbringen, mich über dieses Miststück zu ärgern.«
    Rana lehnte sich gegen einen Baumstamm, schloß die Augen und lächelte. »Oho, was ist denn das? Wir summen endlich mal in einer Sache überein.«
    »Ich überlege die ganze Zeit, ob wir vielleicht eine Chance erhalten, mit den Reportern zu reden«, sagte McPhee. »Es gibt bestimmt ein paar bei den Serjeants, die über den Angriff berichten.«
    »Ein eigenartiger letzter Wunsch«, sagte Rana. »Gibt es einen bestimmten Grund dafür?«
    »Ich hab’ noch ein paar lebende Familienangehörige auf Orkney. Drei Kinder. Ich würde gerne … ich würde eben gerne … ich weiß es nicht. Ihnen sagen, daß es mir gut geht, glaube ich. Aber am liebsten …

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