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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wenige Minuten, bevor das Lagerhaus in Flammen aufging: ein junger Mann mit bleichem, ernstem Gesicht in einer pechschwarzen Robe. Der Aufnahmewinkel war so gewählt, daß er mit einem verächtlichen Blick auf die Mitglieder von B7 herabsah. »Quinn Dexter. Ein Zettdee, der letztes Jahr nach Lalonde deportiert wurde, verurteilt, weil er sich seiner Festnahme zu entziehen versucht hat. Die Polizei vermutete, daß Quinn Dexter eine illegale Lieferung nach Edmonton einschleusen wollte. Was, wie sich später herausstellte, den Tatsachen entsprach. Eine Persönlichkeitssequester-Nanonik.«
    »Herr im Himmel«, murmelte Zentralamerika.
    »Die junge Kavanagh bestätigt, daß er auf Norfolk war, und sowohl sie als auch Fletcher Christian vermuten, daß er es war, der die Fregatte Tantu übernommen hat. Im Anschluß daran unternahm die Tantu einen mißglückten Versuch, die irdischen Verteidigungseinrichtungen zu durchbrechen, und zog sich augenblicklich zurück, als das nicht gelang. Dabei wurde das Schiff beschädigt.«
    Westeuropa übermittelte einen Datavis-Befehl, und das Bild über dem Tisch wechselte erneut. »Dexter ist nach Nyvan geflohen. Eine der überlebenden Asteroidensiedlungen hat bestätigt, daß die Tantu am Jesup angedockt hat. Und dort fingen die wirklichen Schwierigkeiten für Nyvan an. Schiffe vom Jesup haben die Atomsprengköpfe in den aufgegebenen Asteroiden deponiert.« Westeuropa deutete auf das Bild von Nyvan, das Dexters Porträt ersetzt hatte. Eine Welt, die mit nichts zu vergleichen war, was es vorher in der Galaxis gegeben hatte.
    Wie ein im All erstarrter Ball aus Lava, eine zerknitterte schwarze Oberfläche, durchsetzt von hellrot glühenden Rissen. Die Atmosphäre kochte, und gewaltige Wolkenwirbel rasten mit irrsinnigen Geschwindigkeiten über das verbrannte Land. Falls es unten auf der Oberfläche überhaupt noch Überlebende gab, so konnte ihre Umwelt ganz gewiß nicht mehr als terrakompatibel eingestuft werden.
    »Nach Latons Berichten und den Aussagen unserer edenitischen Freunde befand sich Dexter auf Lalonde, als sich der erste Zwischenfall ereignete«, fuhr Westeuropa unerbittlich fort. »Er war auf Norfolk, das inzwischen als wichtigster Ausbreitungsherd für die Besessenen gilt. Er war auf Nyvan, wo die Krise in ein ganz neues Stadium getreten ist. Soweit wir es bisher beurteilen können, ist dieses Stadium für die Besessenen genauso lebensfeindlich wie für die normale Bevölkerung. Wir sind sicher, daß Quinn Dexter in Supra-Brazil eingetroffen ist.« Er blickte den Supervisor für Südamerika direkt an.
    »Fünfzehn Stunden nach dem Eintreffen der Mount’s Delta am brasilianischen Orbitalaufzug gab es in der Bodenstation einen Alarm«, berichtete Südamerika tonlos. »Unmittelbar nachdem die Orbitalkapsel gelandet war. Die Elektronik erlitt genau die Art von Fehlfunktionen, von denen wir wissen, daß sie durch die Besessenen ausgelöst wird. Wir ließen den gesamten Ankunftskomplex abriegeln und innerhalb von neunzig Sekunden umzingeln. Nichts. Nicht die kleinste Spur von einem Besessenen.«
    »Aber Sie denken, er ist dort?« drängte Osteuropa.
    Südamerika lächelte humorlos. »Wir wissen, daß er dort ist. Im Anschluß an den Alarm haben wir jeden festgenommen, der in der Orbitalkapsel nach unten kam, Passagiere wie Besatzung. Und das hier haben wir aus verschiedenen nanonischen Speicherzellen.« Nyvan verblaßte und wich dem leicht verschwommenen zweidimensionalen Bild einer schwach auflösenden Aufzeichnung. Die Gestalt, die sich in der Royal Class Lounge in einem blauen Geschäftsanzug bequem in einen der komfortablen Sessel gelümmelt hatte, war ganz ohne Zweifel Quinn Dexter.
    »Allah sei uns gnädig!« rief Nordpazifik. »Wir müssen die unterirdischen Züge deaktivieren! Es ist unser einziger Vorteil. Es kümmert mich nicht, wie gut er darin ist, unseren Sensoren auszuweichen. Der kleine Mistkerl kann unmöglich tausend Kilometer durch einen Vaktunnel laufen. Isolieren wir den Bastard und beschießen wir ihn mit unseren strategischen Verteidigungsplattformen.«
    »Ich glaube, es könnte schwierig werden, die Vakzüge abzuschalten«, sagte Südpazifik bedeutsam. »Nicht, ohne daß unangenehme Fragen gestellt werden.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß wir den Befehl erteilen sollten«, schnappte Nordpazifik aufgebracht. »Wir leiten die Informationen nach B3 und überlassen die Autorisierung dem Büro des Präsidenten.«
    »Falls die Öffentlichkeit herausfindet, daß ein

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