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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sich, der kaum etwas von der Landschaft erahnen ließ. Große Holoschirme an den Wänden zeigten in raschem Wechsel externe Sensorbilder von Avon und den Raumhäfen des Asteroiden. Joshua suchte in den Andockbuchten nach der Lady Macbeth, doch er konnte sie nirgendwo entdecken.
    Der Captain neben ihm salutierte. »Kommandant Calvert, Sir«, meldete er.
    Joshua sah dem Mann in die Augen, der hinter dem großen Teakschreibtisch vor ihm saß, und empfing einen gespannten Blick von Admiral Samuel Aleksandrovich.
    »Soso«, sagte der Leitende Admiral. »Lagrange Calvert. Sie sollen ja fliegen wie der legendäre Rote Baron, Kommandant.«
    Joshua kniff die Augen zusammen. Er war nicht sicher, wieviel Ironie in den Worten des Admirals lag. »Es liegt mir im Blut.«
    »Das tut es, in der Tat. Dieser Teil Ihrer Akte ist mir nicht entgangen.« Der Leitende Admiral lächelte wie über einen Witz, den nur er allein verstand, und winkte mit der Hand. »Nehmen Sie doch Platz, Kommandant.«
    Ein Stuhl aus blauem Stahl hob sich aus dem Boden vor dem Schreibtisch. Alkad Mzu saß direkt daneben, mit steifem Oberkörper, und blickte starr geradeaus. Auf der anderen Seite von ihr saßen Samuel und Monica Foulkes deutlich entspannter in ihren Sitzen. Der Leitende Admiral stellte die zurückhaltende edenitische Frau neben ihnen als Admiralin Lalwani vor, die Leiterin des KNIS. Joshua reagierte mit einem sehr nervösen Kopfnicken.
    »Ich glaube, ich sollte besser damit anfangen, Ihnen den Dank der Konföderierten Navy für Ihren Anteil an der Affäre Nyvan auszusprechen und dafür, daß Sie für uns das Problem des Alchimisten gelöst haben«, begann der Leitende Admiral. »Ich wage nicht an die Konsequenzen denken, wenn diese Waffe der Capone-Organisation in die Hände gefallen wäre.«
    »Ich stehe nicht unter Arrest?«
    »Nein.«
    Joshua stieß erleichterte den Atem aus. »Meine Güte!« Er grinste Monica an, die mit einem lakonischen Lächeln antwortete.
    »Äh, also kann ich jetzt gehen?«
    »Nicht ganz«, sagte die Lalwani. »Sie sind einer der wenigen Leute, die wissen, wie der Alchimist arbeitet«, fuhr sie fort.
    Joshua tat sein Bestes, nicht zu Mzu zu sehen. »Eine sehr oberflächliche Beschreibung.«
    »Der Prinzipien«, sagte Mzu.
    »Und ich glaube, Sie haben Samuel und Agentin Foulkes angeboten, sich freiwillig in ein lebenslanges Exil in Tranquility zu begeben, damit niemand sonst jemals die Information erhält«, sagte die Lalwani.
    »Habe ich das? Ich erinnere mich nicht.«
    Monica tat, als dächte sie angestrengt nach. »Ihre exakten Worte lauteten: ›Sie beide – ich werde auf Tranquility bleiben, falls wir diese Sache überleben. Aber ich muß es wissen.‹«
    »Und Sie haben gesagt, daß Sie mit mir dort bleiben würden«, giftete Joshua zurück. Er starrte sie verdrießlich an. »Schon einmal was von Hiroshima gehört?«
    »Das erste Mal, daß auf der Erde eine Atombombe eingesetzt wurde«, sagte Admiralin Lalwani.
    »Genau. Damals war das einzige Geheimnis um die Atombombe die Tatsache, daß es möglich war, eine funktionierende Bombe zu bauen. Nachdem sie eingesetzt wurde, war das Geheimnis dahin.«
    »Und in welcher Hinsicht soll das relevant sein?«
    »Jeder, der das System besucht, wo wir den Alchimisten gezündet haben, und die Resultate sieht, ist imstande, diese kostbaren grundlegenden Prinzipien zu durchschauen. Anschließend ist es nur noch eine Frage der Ingenieurskunst. Außerdem werden die Besessenen bestimmt keinen weiteren Alchimisten bauen. Sie sind überhaupt nicht für eine derartige Operation ausgerüstet.«
    »Capones Organisation vielleicht schon«, entgegnete Monica. »Sie waren jedenfalls davon überzeugt, daß sie es könnten, erinnern Sie sich? Sie wollten Mzu um jeden Preis, lebendig oder auch nur ihre Seele. Außerdem – wer soll erfahren, wo der Alchimist eingesetzt wurde, es sei denn, Sie und Ihre Besatzung reden?«
    »Mein Gott, was wollen Sie eigentlich von mir?«
    »Sehr wenig«, sagte der Leitende Admiral. »Ich schätze, wir haben ausreichend Beweise für Ihre Vertrauenswürdigkeit.« Er grinste, als er Joshuas säuerliche Miene bemerkte. »Trotz allem, was das für Ihre Reputation bedeuten mag. Deswegen bitte ich Sie lediglich, ein paar grundlegenden Regeln zuzustimmen. Sie werden mit niemandem über den Alchimisten sprechen. Und damit meine ich niemanden.«
    »Meinetwegen.«
    »Für die Dauer der gegenwärtigen Krise werden Sie sich nicht mehr in eine Position begeben, wo Sie mit

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