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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Ewigkeit. Kein erbärmliches Streiten mehr um illegale Drogen, keine Zeitverschwendung mehr mit dem Zusammenschlagen alter Greise. Seine Wahre Aufgabe erwartet euch, und Seine Arbeit will getan werden. Ich werde die Nacht über diesen Planeten bringen. Kniet nieder vor mir und werdet wahre Krieger der Dunkelheit, und gemeinsam werden wir Steine auf dieses Land regnen lassen, bis es blutet und stirbt.«
    Garth kreischte erneut. Von seinen Fingern war nichts mehr übrig außer geschwärzten Knochen, die wie an den Kerzenständer geschweißt waren. »Tötet ihn, ihr Spatzenhirne!« brüllte er. »Trampelt das Arschloch in den Boden, ihr verdammten Kerle!« Seine tränenverschwommenen Blicke verrieten ihm, daß die Akolythen langsam vor Quinn niederknieten. Es war wie ein Schneeballeffekt, der sich durch den gesamten Tempel ausbreitete. Wener stand Quinn am nächsten, und in seinem einfachen Gesicht spiegelten sich Bewunderung und Erregung. »Ich bin bei dir«, rief der mächtige Akolyth. »Ich will für dich töten! Ich werde jeden töten, die ganze Welt! Ich hasse sie! Ich hasse sie alle, aus ganzem Herzen.«
    Garth stöhnte schmachvoll. Sie schenkten diesem Bastard tatsächlich Glauben! Sie glaubten tatsächlich, daß er ein echter Bote von Gottes Bruder war!
    Quinn schloß die Augen und lächelte erfreut. Er sonnte sich in ihrer Anbetung. Endlich war er zurück unter seinesgleichen. »Wir werden dem Lichtbringer zeigen, daß wir Seiner würdig sind«, versprach er ihnen. »Ich werde euch durch einen Ozean voller Blut zu Seinem Reich führen. Und von dort aus werden wir das Weinen des Falschen Gott am Ende des Universums hören.«
    Die Akolythen jubelten und lachten glückselig. Das war es, wonach sie sich gesehnt hatten. Schluß mit der taktischen Zurückhaltung des Magus. Endlich konnten sie Gewalt und Entsetzen ohne Ende entfesseln, ihren Krieg gegen das Licht beginnen, ihrem versprochenen Schicksal entgegengehen.
    Quinn drehte sich um und blickte auf den Magus Garth herab. »Du bist ein Tölpel. Wirf dich auf den Bauch und leck meine Stiefel, und ich erlaube dir, dich unserem Kreuzzug anzuschließen. Als Hure für meine Soldaten.«
    Der Kerzenständer fiel klappernd zu Boden. Die verbrannten Überreste von Garths Händen klebten immer noch daran. Er fletschte die Zähne gegen den geistesgestörten Possessor, der über ihm stand. »Ich diene niemandem außer meinem Gott allein! Geh meinetwegen zur Hölle!«
    »Dort war ich bereits«, entgegnete Quinn weltmännisch. »Ich war dort, und ich bin zurückgekehrt.« Er legte die Hand wie zur Versöhnung auf Garths Kopf. »Du bist noch von Nutzen für mich. Dein Körper jedenfalls.« Seine nadelscharfen Krallen durchbohrten die Kopfhaut.
    Und dann fand der Magus heraus, daß die Schmerzen vom Verlust seiner verbrannten Hände lediglich die Ouvertüre zu einer sehr langen und über die Maßen qualvollen Symphonie gewesen waren.

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2. Kapitel
     
    Es nannte sich Büro Sieben, was im Lauf der Zeit, unausweichlich für eine Regierungsbehörde, zu einem Akronym zusammengezogen worden war: B7. Wer den entsprechenden Geheimnisträgerstatus innehatte, fand B7 als eines von vielen Hundert langweiligen Komitees, aus denen sich die Führungshierarchie des Ministeriums für Innere Sicherheit von GovCentral konstituierte. Offiziell lautete das Fachgebiet von B7 Politische Integration und Ressourcenverteilung, eine vitale Koordinationsaufgabe. Die übergeordneten Büros des Direktorats für die Interne Sicherheit von GovCentral (GISD) legten ihre Erfordernisse und Informationsbedürfnisse fest, und es war die Aufgabe von B7 dafür Sorge zu tragen, daß nichts davon mit gegenwärtigen Operationen kollidierte, bevor es lokale Abteilungen in den Arkologien mit der Durchführung der entsprechenden Projekte beauftragte und die erforderlichen Mittel überwies. Wenn B7 sich in irgendeiner Weise von den anderen Referaten unterschied, dann war es die Tatsache, daß eine so wichtige und sensitive Behörde keinen politischen Berufenen an seiner Spitze hatte. Die Leiter der Büros Eins bis Sechs wechselten wie selbstverständlich mit jeder neuen Regierung, was frische politische Prioritäten widerspiegelte, genau wie mehrere hundert nachgeordnete Posten, Belohnungen für das loyale Gefolge des neuen Präsidenten. Auch hier bildete B7 eine Ausnahme.
    Nichts schien sich in B7 jemals zu ändern. Es war eine einsame, isolierte Behörde. Wie isoliert und einzigartig B7 tatsächlich war, hätte

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