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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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durch meine Pläne machen zu lassen.«
    »Ich verstehe. In diesem Fall rate ich Ihnen, wenn auch zögernd, nach Edmonton zu fahren. Wenn Sie dieser Banneth von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, kann Sie sehen, daß Sie weder von der Polizei sind und ihr eine Falle stellen wollen, noch eine dahergelaufene Irre. Sie wird Ihre Warnung ernst nehmen.«
    »Aber Edmonton steht unter Quarantäne!«
    »Nicht mehr.« Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Whisky, während er ihre Reaktion studierte. »Die Vakzüge fahren wieder. Ich denke, die Behörden haben die Besessenen eliminiert – oder zumindest sind sie davon überzeugt.«
    »Quinn Dexter ist in Edmonton«, sagte sie leise.
    »Das ist mir bekannt. Deswegen gab ich Ihnen auch den Rat, sich von Edmonton fernzuhalten. Wenn Sie allerdings entschlossen sind zu fahren, werde ich Sie begleiten und Ihnen allen Schutz liefern, zu dem ich fähig bin. Falls dieser Dexter wirklich so schrecklich ist, wie Sie sagen, wird es nicht viel nutzen. Aber es wäre immer noch besser als gar nichts.«
    »Das würden Sie tun?«
    »Sie müssen natürlich dafür bezahlen. Aber mein Job umfaßt auch Leibwächterdienste.«
    Es war also immer noch nicht vorbei. Louise kämpfte gegen die Furcht an, die in ihr aufsteigen wollte angesichts der Tatsache, daß sie im Begriff stand, eine Arkologie zu besuchen, in der Quinn Dexter auf freiem Fuß herumlief. Aber der gute Fletcher hatte so entschieden darauf beharrt, und sie hatte es ihm versprochen. »Wissen Sie, wo diese Banneth zu finden ist?«
    »Selbstverständlich. Ich habe einen Kontaktmann bei der Polizei von Edmonton, der mich auf dem laufenden hält. Falls Sie wirklich fest entschlossen sind, können wir direkt zu ihr fahren. Sie liefern ihre Warnung ab, und wir verschwinden wieder. Ich bezweifle, daß wir länger als zehn Minuten dafür benötigen. In weniger als fünf Stunden könnten wir zurück in London sein.«
    »Ich kann Genevieve nicht allein lassen. Nicht einmal dafür.«
    »Ich bin sicher, daß Ihr Hotel jemanden bereitstellen kann, der sich heute nacht um Ihre kleine Schwester kümmert.«
    »Sie verstehen nicht! Ich bin für sie verantwortlich. Gen und ich sind alles, was von unserer Familie noch geblieben ist, vielleicht von unserer ganzen Welt. Ich kann sie nicht wieder in Gefahr bringen. Sie ist doch erst zwölf Jahre alt!«
    »Die Gefahr ist hier nicht größer als in Edmonton«, entgegnete der Detektiv gleichmütig.
    »Nein, das stimmt nicht. Allein in der gleichen Arkologie zu sein wie diese Banneth ist gefährlich. GovCentral hätte die Zugverbindungen nach Edmonton nicht wieder öffnen dürfen.«
    »Ich kann Waffen ähnlich denen besorgen, die die Befreiungsarmee auf Mortonridge einsetzt. Sie wirken sehr gut gegen Besessene. Damit stehen die Chancen vielleicht ein wenig besser.«
    Sie musterte ihn nachdenklich. Sein Verhalten gab ihr Rätsel auf. »Ich habe das Gefühl, als wollten Sie, daß ich nach Edmonton fahre.«
    »Ich tue nichts weiter, als Ihnen Ihre Möglichkeiten zu erklären, Louise. Wir sind übereingekommen, daß ich mehr über die Regeln auf diesem Gebiet weiß als Sie, oder nicht? Und diese Art von Mission ist nichts Neues für mich, im Gegenteil.«
    Vielleicht lag es an seiner überwältigenden Ausstrahlung oder auch nur an seiner einschüchternden Körpergröße, aber Louise fühlte sich ein ganzes Stück sicherer, solange der Detektiv in ihrer Nähe war. Und alles, was er sagte, klang durch und durch vernünftig.
    Sie stützte die Stirn auf die Hand und stellte überrascht fest, daß sie schwitzte. »Wenn wir hinfahren und mir nicht gefällt, was wir bei Banneth finden, dann werde ich mich nicht mit ihr treffen.«
    Ivanov lächelte freundlich. »In Ordnung. Wenn es so schlimm ist, daß selbst Sie etwas bemerken, dann werde ich sie gar nicht erst hineinlassen.«
    Louise nickte zögernd. »Also schön. Ich gehe und wecke Genevieve. Könnten Sie die Tickets besorgen?«
    »Sicher. In dreißig Minuten geht der nächste Zug. Bis dahin schaffen wir es mit Leichtigkeit bis nach King’s Cross.«
    Sie erhob sich aus dem Sessel und stellte bestürzt fest, wie müde sie inzwischen geworden war.
    »Oh, und eines noch, Louise. Angemessene Kleidung, wenn es geht.«
     
    Die KI bemerkte die Flut von verräterischen Prozessorabstürzen ein paar Sekunden, bevor die ersten panischen Einwohner Edmontons sich mit Notrufen an die Polizeidienststellen wandten und von einer Armee aus Toten berichteten, die auferstanden

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