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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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honigbraunen Holzvertäfelungen und goldgerahmten Spiegeln an den Wänden. Kronleuchter und Wandkerzenhalter sorgten für angenehm helle Beleuchtung, obwohl es schattig wie auf einer Waldlichtung wirkte. Hinter der Theke aus Rosenholz standen so viele Flaschen, daß das Regal aussah wie eine Kunstausstellung.
    Ob nun der Wein und die Norfolk Tears endlich ihre Wirkung zeigten oder ob es an dem tiefen Sitzpolster ihres Ledersessels lag, mit einem Mal fühlte sich Louise warm und schläfrig. Nicht einmal die Abwehr der gleich dutzendweise vorgebrachten Angebote jüngerer (und nicht mehr so junger) Männer, sie zu einem Drink einzuladen und ihr Gesellschaft zu leisten, vermochten daran etwas zu ändern. Sie machte sich Sorgen, daß ihre Reaktion zu scharf war, wenn sie ihre Verehrer abwies. Was würde Mutter dazu sagen?
    Schließlich kam einer der in lange Fracks gekleideten Kellner an ihren Tisch, ein alter Mann mit breiten Koteletten, der Louise unwillkürlich an Mister Butterworth erinnerte. »Sind Sie sicher, daß Sie hier bleiben wollen, Miß?« fragte er freundlich. »Wir haben auch stillere Räumlichkeiten für unsere Gäste.«
    »Ich kümmere mich schon darum«, sagte Ivanov Robson.
    »Selbstverständlich, Sir.« Der Kellner verneigte sich und ging.
    Der mächtige Detektiv ließ den Blick über die Reihe von Männern schweifen, die an der Theke Platz genommen hatten. Plötzlich verlor jeder von ihnen das Interesse.
    »Das soll keine Beleidigung sein, Louise, aber wenn Sie Kleider wie dieses tragen, sollten sie sich nicht in eine Bar begeben. Nicht einmal hier im Ritz. Sie senden sehr starke Signale aus damit.« Er nahm im Sessel neben ihr Platz, und seine Masse ließ das Leder knarren.
    »Oh.« Sie blickte an sich herab und bemerkte erst in diesem Augenblick, daß sie immer noch das blaue Kleid anhatte, das sie für Andy getragen hatte. »Ich glaube, ich habe zuviel getrunken. Ich war vorhin mit einem Freund zum Abendessen aus.«
    »Tatsächlich? Ich dachte mir schon, daß Sie es nicht für mich tragen. Obwohl ich mich äußerst geschmeichelt gefühlt hätte. Sie sehen einfach hinreißend aus.«
    Louise errötete. »Ich … ich danke Ihnen.«
    »Sie wissen sicherlich, daß Ihre neurale Nanonik über ein Suppressionsprogramm verfügt, das imstande ist, die Folgen von zuviel Alkohol in Ihrem Blut zu kompensieren, oder?«
    »Nein.«
    »Nun, es ist jedenfalls da. Vielleicht sollten Sie es jetzt in den Primärmodus schalten, dann wäre unser Treffen produktiver.«
    »Ja.« Sie rief die Kontrollarchitektur ihrer Nanonik auf und suchte hektisch nach dem Programm. Es dauerte gut zwei Minuten, doch schließlich setzte die Wirkung ein, und die Bar war nicht mehr so schwül. Tiefe Atemzüge weckten die geistige Konzentrationsfähigkeit, die sie während schwieriger Klausuren in der Schule zu Hause auf Norfolk eingesetzt hatte.
    Auf dem kleinen Tischchen neben Ivanov stand ein Tumbler mit Whisky. Er nahm einen Schluck, während er Louise intensiv betrachtete. »Geht es besser jetzt?«
    »Ja. Danke sehr.« Obwohl sie jetzt, da sie Bescheid wußte, unglücklich über ihre Garderobe war. Die Männer starrten sie immer noch an, wie Andy es getan hatte, doch ohne seine liebenswürdige Scheu.
    »Was war mit Banneth?« fragte er.
    »Sie hat die Verbindung abgebrochen. Ich konnte ihr nichts sagen.«
    »Hmmm. Das überrascht mich eigentlich nicht. Ich habe im Verlauf meiner Nachforschungen Fakten entdeckt, die darauf hinweisen, daß sie keine normale Bürgerin ist. Die Polizei von Edmonton besitzt eine ziemlich umfangreiche Datei über ihre Aktivitäten. Sie glaubt, daß Banneth mit irgendeiner kriminellen Organisation in Verbindung steht und mit illegalen Hormonen und BiTek-Produkten handelt. Jede Erwähnung eines ihrer früheren Kollegen muß sie nervös machen. Und Sie hatten recht mit diesem Dexter; er wurde zwangsdeportiert. Die Anklage lautete auf heftigen Widerstand gegen die Verhaftung. Die Polizei vermutet, daß er einer von Banneths Kurieren war.«
    »Und was soll ich jetzt tun?«
    »Sie haben zwei Möglichkeiten. Erstens: Sie können alles vergessen und in London bleiben. Fürs erste sind wir hier in Sicherheit. Ich habe die Ohren ständig dicht am Geschehen; bis jetzt sind noch keine Besessenen hier aufgetaucht.«
    »Das kann ich nicht. Bitte fragen Sie nicht warum, aber ich muß Banneth eine vernünftige Warnung zukommen lassen. Ich bin nicht den weiten Weg hierher gekommen, um mir auf den letzten Metern einen Strich

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