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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihre gesamte Länge verliefen.
    Für die Besatzungen der Oenone und der Lady Macbeth hatte die Beobachtung des Nebels sämtliche Formen aufgezeichneter Unterhaltung ersetzt. Seine Majestät hatte ihre Stimmung beträchtlich aufgehellt; ihre Reise war jetzt ein wahrer Flug in die Geschichte, ganz gleich, was am Ende dabei herauskommen mochte.
    Joshua und Syrinx hatten beschlossen, den Nebel auf der galaktischen Südseite zu umfliegen, in einer Annäherung an den Weg, den Tanjuntic-RI genommen hatte. Während der ersten Phase hatten sie sich noch auf die Daten konföderierter Observatorien stützen können, um mit ihrer Hilfe um die zerfransten Ausläufer aus Gaswolken und leuchtenden Protuberanzen herumzunavigieren, die selbst vom menschlichen Weltraum aus zu sehen waren, auch wenn die Bilder mehr als eineinhalbtausend Jahre alt waren. Doch nach den ersten paar Tagen reisten sie durch Gebiete, die noch nie ein menschliches Teleskop erblickt hatte. Sie kamen nun langsamer voran, weil sie den Weg vor sich nach Sternen und Staubwolken und parsekweiten Zyklonen aus schillernden Gasen absuchen mußten.
    Lange bevor Mastrit-PJ selbst in Sicht kam, erhellte ihr Licht die kühleren äußeren Bereiche des Nebels wie ein immerwährender Sonnenaufgang. Die Schiffe flogen weiter auf die Sonne zu, während der rote Schein ringsum stetig an Intensität gewann. Sobald der Stern in einer Entfernung von siebenhundert Lichtjahren voll in Sicht kam, gelang es der Oenone mit Hilfe von Parallaxenberechnungen, ihre Position festzustellen und einen genauen Flugvektor direkt zur Heimatsonne der Tyrathca festzulegen.
    Jetzt steuerte Joshua die Lady Macbeth auf ihre vorletzte Sprungkoordinate. Das Radar zeigte ihm die Oenone in tausend Kilometern Entfernung und relativem Stillstand zu seinem eigenen Schiff. Beide beschleunigten mit einem halben g, mehr, als es für Adamistenschiffe normalerweise üblich war, doch sie hatten ihr Delta-V während der Reise um den Nebel herum nicht sonderlich verändert und statt dessen beschlossen zu warten, bis sie eine exakte Peilung auf Mastrit-PJ hatten, um anschließend ihre Geschwindigkeit an die galaktische Fluchtgeschwindigkeit des roten Riesen anzupassen.
    »Die Brennrate ist konstant«, meldete Samuel, nachdem alle Diagnoseprogramme abgeschlossen waren. »Sie haben wirklich bemerkenswert leistungsfähige Antriebsrohre, Joshua. Wir müßten noch knapp sechzig Prozent Fusionstreibstoff übrig haben, wenn wir im System eingetroffen sind.«
    »Das reicht aus. Hoffen wir nur, daß wir nicht zuviel Delta-V verbrauchen, während wir nach der Redoute der Tyrathca suchen. Ich möchte sämtliche Antimaterie für den Schlafenden Gott in Reserve halten.«
    »Dann sind Sie also überzeugt, daß wir ihn finden?«
    Joshua dachte einen Augenblick nach, bevor er antwortete, milde überrascht von seiner eigenen Zuversicht. Es war ein angenehmer Kontrast zu der Beunruhigung, die er wegen Louise verspürte. Intuition, ein Tonikum gegen das Gewissen. »Ja. Schätze, das bin ich. Finden werden wir ihn bestimmt.«
    Der orangefarbene Vektor, den der Bordrechner per Datavis in seine neurale Nanonik übertrug, zeigte Joshua, daß die Sprungkoordinaten näher kamen. Er reduzierte die Beschleunigung und sandte per Datavis eine Warnung an die Besatzung. Samuel aktivierte die Programme für das Einziehen der Sensorbäume und Wärmeleitpaneele.
    Die Lady Macbeth sprang zuerst und legte zweieinhalb Lichtjahre zurück. Sechs Sekunden später schoß die Oenone aus ihrem Wurmloch-Terminus, kaum hundertfünfzig Kilometer entfernt. Mastrit-PJ war keine exakt runde Scheibe, obwohl es die Intensität ihres Lichts unmöglich machte, die Tatsache allein mit optischen Sensoren festzustellen. Aus weniger als einem halben Lichtjahr Entfernung reichte die Strahlung aus, um den Nebel und die meisten Sterne zu überdecken.
    »Ich bin schon von Lasern mit weniger Energie getroffen worden«, murmelte Joshua, als sich die automatischen Filter aktivierten, um den Ansturm von Photonen aufzuhalten.
    »Sie hat ihre Expansionsphase erst vor kurzer Zeit beendet«, sagte Samuel. »In astronomischen Maßstäben ist das alles gerade erst passiert.«
    »Stellare Explosionen sind schnellebige Ereignisse. Und das hier ist wenigstens fünfzehntausend Jahre her.«
    »Nachdem die anfängliche Expansion eingesetzt hat, findet in der Photosphäre eine lange Phase der Anpassung statt, und die Sonne stabilisiert sich immer weiter. Wie auch immer, der Energieausstoß ist

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