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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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in höchstem Maße beeindruckend. Soweit es diese Seite der Galaxis angeht, ist er größer als der des gesamten Nebels.«
    Joshua überprüfte die neuralen Displays seiner Nanonik.
    »Keine Wärme, und nur vernachlässigbar geringe Strahlung. Die Partikeldichte ist höher als normal, aber sie hat sich die gesamte Zeit über verändert, während wir um den Nebel herumgeflogen sind.« Per Datavis befahl er dem Bordrechner, eine Kommunikationsverbindung mit der Oenone herzustellen. »Wie weit sind wir mit den letzten Koordinaten?«
    »Ich habe mit meinen früheren Schätzungen erfreulich richtig gelegen«, antwortete der Voidhawk. »In spätestens fünf Minuten habe ich die endgültigen Daten für Sie bereit, Joshua.«
    »Sehr schön.« Nach der ersten Sichtung von Mastrit-PJ hatte Joshua die Daten überprüft, die mehrfach von der Oenone übertragen worden waren – eher aus Interesse als aus Mißtrauen. Jedesmal waren sie besser gewesen als alles, was die elektronischen Sensoren der Lady Macbeth zu liefern imstande waren. Anschließend hatte sich Joshua die Mühe gespart.
    »Wir müßten imstande sein, die Grenze der Photosphäre mit einer Fehlertoleranz von maximal tausend Kilometern zu vermessen«, sagte Syrinx per Datavis. »Die exakte Bestimmung, wo die Photosphäre endet und der Raum beginnt, dürfte problematisch werden. Rein theoretisch existiert eine efferveszierende Zone mit einer Dicke zwischen fünfhundert und einer halben Million Kilometern.«
    »Also bleiben wir bei Plan A«, antwortete Joshua per Datavis.
    »Ich schätze, das werden wir. Bisher hat sich alles genau nach unseren Erwartungen entwickelt. Kempster hat jeden Sensor an Bord aktiviert und zeichnet auf, als hätten wir einen unendlichen Vorrat an Fleks an Bord. Ich denke, er wird uns wissen lassen, falls er und Renato eine Anomalie entdecken.«
    »In Ordnung. Bis dahin berechne ich einen Kurs, der die Lady Macbeth zu einer neutralen relativen Geschwindigkeit verhilft. Ich kann ihn jederzeit korrigieren, sobald Sie die endgültigen Koordinaten haben.« Vermutlich hätte ihm die Oenone den entsprechenden Vektor innerhalb von Millisekunden liefern können. Aber verdammt noch mal, Joshua besaß auch seinen Stolz.
    Die Navigationssysteme der Lady Macbeth richteten sich auf die neuen Sternkonstellationen, die sie inzwischen kartographiert hatten.
    Joshua aktivierte die entsprechenden Programme seiner neuralen Nanonik und machte sich daran, die Rohdaten einzuspeisen.
     
    Joshua und Syrinx hatten sich auf eine Pause von sieben Stunden verständigt, bevor sie den letzten Sprung nach Mastrit-PJ antraten. Hauptsächlich, weil sie die tatsächliche Größe und die aktuelle Position der Sonne nicht kannten. Nachdem diese Parameter bestimmt waren, beschlossen sie, in die Ebene der Ekliptik zu springen, in sichere Entfernung über der Photosphäre und mit perfekt an die Sonne angepaßter Geschwindigkeit. Was bedeutete, daß die einzige Kraft, die auf die Schiffe einwirkte, die Gravitation der Sonne sein würde, ein kaum wahrnehmbares Ziehen tiefer in das Zentrum des Systems hinein. Von ihrem Aussichtspunkt aus wären sie imstande, einen beträchtlichen Ausschnitt des umliegenden Raums abzusuchen. Die Überreste der Tyrathca-Zivilisation müßten den Äquator der Sonne umkreisen. Möglicherweise auf einem Planeten ähnlich dem Pluto, der die Explosion der Sonne überdauert hatte, oder auf einem großen Oortschen Asteroiden. Obwohl der abzusuchende Raum gewaltig war, würden sie die Redoute der Tyrathca mit Hilfe kleinerer Sprünge rings um den Äquator von Mastrit-PJ schlußendlich finden.
    Außerdem würde die Oenone die Zeit benötigen, um ihre Energiemusterzellen aus der kosmischen Strahlung vollständig wiederaufzuladen (und damit Fusionstreibstoff sparen). Dadurch würde der Voidhawk nicht nur in die Lage versetzt, die Suche durchzuführen, er konnte sich auch über eine beträchtliche Distanz zurückziehen, ähnlich der Fähigkeit der Lady Macbeth zu sequentiellen Sprüngen, sollten sie sich unerwartet in einer feindlich gesinnten und bewaffneten Xeno-Umgebung wiederfinden. Es war ein Worst-Case-Szenario, das Joshua, Ashly, Monica, Samuel und (überraschenderweise) auch Ruben für nicht auszuschließen hielten – wohingegen die anderen fest überzeugt waren, daß die fünf an akuter Paranoia litten.
    Wie sich herausstellen sollte, war ihre Vorsicht alles andere als unnötig.
     
    Ein Stern ist ein ewiges Schlachtfeld titanischer Urgewalten, prinzipiell

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