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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Maschinen?«
    »O ja, die Serjeants sind verdammt gut. Absolut nicht schlecht für ein Waffensystem in der ersten Entwicklungsgeneration. Aber die Edeniten müssen noch einiges an ihnen verbessern. Für die nächste Befreiungskampagne brauchen wir ein paar richtig gemeine Scheißkerle. Aufgerüstet, wie wir Söldner das sind, und mit noch weniger Persönlichkeit als die jetzigen Serjeants. Ich hab’ ein paar von ihnen kennengelernt, und sie sind noch viel zu human für das hier.«
    »Sie glauben, es wird einen weiteren Befreiungsfeldzug geben?«
    »Ganz bestimmt sogar. Bis jetzt hat noch niemand eine andere Methode gefunden, um die Bastarde aus den Körpern zu werfen, die sie gestohlen haben. Und bis es soweit ist, müssen wir sie jagen. Wie ich gesagt habe; wir dürfen nicht die kleinste Schwäche zeigen. Wir suchen uns einen anderen Planeten, vielleicht einen von denen, die Capone infiltriert hat, und retten seine Bewohner, bevor die Besessenen ihn entführen können. Sie müssen merken, daß wir niemals aufgeben und ihre Ärsche aus unserem Universum vertreiben, wo wir sie finden.«
    »Würden Sie bei der nächsten Befreiung wieder mitmachen?«
    »Ganz bestimmt nicht. Ich habe meinen Teil getan, und ich habe meine Lektion gelernt. Es dauert einfach zu lange. Du wolltest eine Story, wie Exnall gewesen ist, aber dazu bist du einen Tag zu spät. Gestern hatten wir noch ein paar Besessene hier, weil keine Null-Tau-Kapsel frei war. Sie sind diejenigen, mit denen du hättest reden sollen.«
    »Was haben sie Ihnen gesagt?«
    »Daß sie diesen Krieg genauso hassen wie wir. Er macht ihnen eine Menge zu schaffen; sie haben nicht genügend Essen, es hört überhaupt nicht auf zu regnen, und jede Nacht steigen sie mit dem Schlamm zusammen ins Bett. Und seit dieses Miststück Eklund mitsamt Ketton verschwunden ist, bricht ihr organisierter Widerstand immer mehr zusammen. Sie wehren sich nur noch instinktiv, das ist der einzige Grund, warum sie überhaupt noch kämpfen. Und sie verlieren, weil sie Menschen sind. Sie sind in unser Universum zurückgekehrt, weil sie entschlossen waren, ihr Leiden im Jenseits zu beenden, nicht wahr? Das ist die ultimative menschliche Motivation. Alles, nur um dem Jenseits zu entkommen. Und jetzt, wo sie wieder hier sind, wo sie sich eigentlich hingesehnt haben, kehren all die menschlichen Schwächen zurück. Sobald sie wieder in einem menschlichen Körper stecken, ist es für uns möglich, die Besessenen zu schlagen.«
    »Es sei denn, sie nehmen den gesamten Planeten mit aus dem Universum«, widersprach Tim.
    »Meinetwegen. Damit können sie uns wenigstens keine weiteren Schwierigkeiten mehr machen. Ein Patt in dieser Auseinandersetzung bedeutet, daß unsere Seite gewonnen hat. Unser einziges Ziel ist schließlich, sie an weiterer Ausbreitung zu hindern.«
    »Aber dieser Krieg bedeutet doch gar nicht das Ende«, gab Hugh Rosler zu bedenken. »Oder haben Sie vergessen, daß Sie ebenfalls eine Seele besitzen? Und daß Sie eines Tages sterben werden?«
    Elenas Metallklauen klickten ärgerlich.
    »Nein, das habe ich nicht. Aber jetzt im Augenblick habe ich eine Aufgabe zu erfüllen, und das ist es, was zählt. Was wichtig ist. Wenn ich eines Tages sterbe, werde ich mich dem Jenseits stellen. Aber dieses Philosophieren und Moralisieren und sich Quälen, das ist alles Scheiße. Wenn du an der Reihe bist, bist du auf dich allein gestellt.«
    »Genau wie im richtigen Leben«, sagte Hugh mit freundlichem Grinsen.
    Tim blickte ihn stirnrunzelnd an. Es sah Hugh höchst unähnlich, einen Kommentar über den Tod und das Jenseits abzugeben. Es war ein Thema, das er (eigenartigerweise) stets vermied.
    »Ganz genau«, dröhnte Elena zustimmend.
    Tim verabschiedete sich von dem großen weiblichen Söldner und ließ sie bei den Null-Tau-Kapseln zurück. »Im Tod wie im Leben, wie?« schalt er Hugh, als die beiden außerhalb der aufgerüsteten Hörweite Elenas waren.
    »So ähnlich«, antwortete Hugh einsilbig.
    »Interessante Persönlichkeit, unsere Elena«, sagte Tim. »Das Interview muß allerdings um ein paar Passagen gekürzt werden. Wer sie so schimpfen hört, kriegt sonst noch höllische Depressionen.«
    »Vielleicht solltest du nichts herausschneiden. Sie kämpft schon ziemlich lange gegen die Besessenen, und ob sie es eingesteht oder nicht, es hat ihr Denken beeinflußt. Das darfst du nicht verfälschen.«
    »Ich verfälsche meine Berichte nie.«
    »Ich habe deine Sens-O-Vis-Aufzeichnungen gesehen. Du

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